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Die Schokofalle

Die Schokofalle

Titel: Die Schokofalle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Boris Pfeiffer
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schloss die Augen. Wenn sie ihn jetzt entdeckten, war er geliefert. Doch dann ruckte das Band, und er fuhr in die Maschine ein. Das Hinterteil der Figur wurde gegen die vordere Hälfte geschoben. Peter hörte, wie die Schokolade leise schmatzte, als die Kanten sich trafen. Dann stand er in völliger Dunkelheit.
    »Such, Rex!«, rief Harrys Stimme. »Nein, nicht an der Schokolade schnüffeln. Menschen sollst du finden, Menschen!« Peter verzog den Mund. Ein Glück war Harry blöder als sein Hund.  Auch Bob und Justus hörten Harrys verzweifelte Rufe. Justus spürte, dass vor ihm etwas auf das Band prasselte. Das musste der Schokoüberzug sein. Dann fuhr er auch schon darunter hindurch.  Es klang, als stünde man unter einer mächtigen Dusche, ohne einen Tropfen abzubekommen. Als Nächstes spürte Justus, wie es kühl wurde. Das musste der Kühltunnel sein.  Justus befühlte die Schokolade. Sie wurde immer kühler und härter. Er musste jetzt hier raus. Wenn die Schokolade zu hart würde, könnte er sie vielleicht nicht mehr kaputt schlagen. Doch dann passierte etwas, womit er nicht gerechnet hatte. Die Figur wurde von starken Armen gepackt und fing an, sich langsam zu drehen.  Justus keuchte entsetzt. Hatte Trader ihn doch noch entdeckt?  Vielleic ht wü rde er die Figur gleich  aufschlagen wie ein Sparschwein und die drei ???  samt den Rezepten mit einem höhnischen Lachen herausziehen?  Inzwischen lag Justus auf dem Bauch und seine Nase drückte gegen die Schokolade. Ein seltsames Knistern war von weiter vorne zu hören. Was war das denn? Wieder drehte er sich langsam. Dann rief  eine unbekannte Stimme. »Gut so, die Folie sitz t.  Sehr schön. Und jetzt ab in die große Kühlkammer.«  Justus merkte, wie ihm der Schweiß ausbrach.  War er etwa gerade in  Folie  eingewickelt worden?  Er hatte gedacht, die Fahrt durch den Kühltunnel würde ihm genug Zeit verschaffen, um aus dem Ding raus zu kommen. Stattdessen war er jetzt eingesperrt in eine mit Folie versiegelte Schokofigur und auf dem Weg in einen Kühlschrank. Justus erinnerte sich nur zu gut, wie es Peter vorher im Kühltransporter ergangen war. Er musste sofort einen Ausweg für sich und seine Freunde finden.  Und wenn er dafür laut um Hilfe rufen musste.  Justus öffnete eben den Mund, als ein Jubelschrei durch die Fabrik hallte. »Harry, komm sofort her!  Harry, ich habe es! Es war tatsächlich Geheimtinte!  Kommt alle sofort her. Haltet die Produktion an.  Wir müssen sofort die gesamte Produktion umstellen!«  Dann gab es einen Ruck, und die gesamte Anlage stand still.

Ausbruch
    So leise und vorsichtig wie nur möglich, versuchte Justus ein Loch in die Schokolade zu bohren.  Sie war viel härter, als er gedacht hatte.  Na gut, dann musste es eben mit Gewalt sein.  Justus holte tief Luft und stieß mit dem Kopf gegen die Wand aus Schokolade. Ein leises Knacken war zu hören, dann breitete sich ein winziger Riss vor ihm aus, durch den Licht zu ihm hineinfiel.  Justus stocherte nach. Mit einem deutlichen Knack brach ein Stück aus der Figur. Kühle Luft strömte ihm entgegen. Vor seinen  Augen hing  ein  Stück zerfetzter roter Folie. Justus lauschte.  Niemand schien ihn gehört zu haben.  Es ging ja doch leichter, als er befürchtet hatte.  Justus holte tief Luft und stemmte seine Ellenbogen rechts und links gegen die Schokoladenwände. Ein Knirschen ertönte, begleitet vom Knistern der Folie.  Dann krachte der hintere Teil der Figur auf das Fließband. Justus war frei!

    »Bob«, Justus kroch nach hinten und klopfte an die nächste Figur, die noch aufrecht stand. »Bob, du musst da raus.«
    »Jaha«, kam es dumpf zurück, »ich komme«.  Justus musste fast lachen. Ein sprechendes Schokomännchen!  Gleich darauf schälte sich  Bob aus seiner Figur.
    »Puh«, er putzte schnell seine Brille, die beschlagen war. »Ich habe die ganze Zeit gedacht, der Hund beißt ein Stück von mir ab.« Er setzte seine Brille auf und grinste. Dann schlichen sie weiter zu Peter und klopften an seine Hülle. »Peter, wir sind’s, beiß dich jetzt raus.«  Die Figur fing an zu wackeln, dann brach ein mächtiges Stück Schokolade heraus. Dahinter erschien Peters Gesicht. »Endlich frei! Ich habe die ganze Zeit befürchtet, dass die Figur mit Erdbeercreme oder Nougat gefüllt würde.« Er sah sich um.
    »Wo sind die denn alle hin?«  Justus deutete Richtung Büro. Dort stand Mr Trader, wedelte mit einigen Blättern und verkündete seinen

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