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Die Schokoladendiät

Die Schokoladendiät

Titel: Die Schokoladendiät Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carole Matthews
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wir ohne dich zurechtgekommen wären, Chantal.»
    «Na, na», Chantal winkte ab, «fang nicht schon wieder damit an. Ich find’s toll, dass ihr bei mir wohnt.»
    Nadia war mit ihrem Sohn Lewis bei ihr eingezogen, um Tobys Spielschulden zu entkommen – noch etwas, wobei Chantal hatte helfen können. Sie hatte Nadia dreißigtausend Pfund geliehen, um ihr aus den akuten Problemenherauszuhelfen. Ohne ihre Hilfe hätten Nadia und Toby womöglich vor der Privatinsolvenz gestanden und wahrscheinlich ihr Haus verloren. Um ihrer eigenen Gesundheit willen hatte Nadia beschlossen, sich von ihrem Mann zu trennen, bis er sich von seiner Sucht befreit hatte – wenn das denn jemals der Fall sein würde.
    Der Schock, seine Frau und seinen Sohn zu verlieren, hatte Toby offensichtlich geholfen, sich von den glitzernden Lichtern der Online-Kasinos fernzuhalten. Chantal und Nadias Wohngemeinschaft war ein vorübergehendes Arrangement, um sie beide über Wasser zu halten, bis ihre Ehen hoffentlich wieder ins Lot kamen – und Chantal hätte nicht gedacht, dass es ihnen beiden so gut bekommen würde. Lewis kam herüber, lehnte sich an Chantal und schlang seine kleinen, kräftigen Arme um sie. Chantal drückte ihn stürmisch. «Ich hab dich sooo lieb», raunte sie in sein Ohr.
    Lewis kicherte. «Ich hab dich auch lieb», lispelte er, und eine Welle unerwarteter Freude schwappte über sie hinweg.
    «Wer hätte gedacht, dass du so gut mit Kindern klarkommst», bemerkte Nadia.
    «Mit
einem
Kind», verbesserte Chantal sie. Es war schon komisch: Just in dem Augenblick, da ihre Ehe in die Brüche ging, weil sie keine Kinder wollte, verliebte sie sich förmlich in das erste Kind, das in ihr Leben trat. Vielleicht hatte sie sich ja wirklich etwas entgehen lassen. Sie zauste Lewis durchs Haar.
    «Immer noch keine Lust, das Trippeln kleiner Hamilton-Füße zu hören?»
    «Ted und ich arbeiten noch daran.» Ihr Mann wollte unbedingt Kinder, doch in Chantals Lebensplanung war dafür einfach kein Platz.
    Als sie Nadia nach der Trennung von ihren jeweiligen Männern gebeten hatte, bei ihr einzuziehen, hatte sie zugegebenermaßen Lewis’ Existenz vollkommen ausgeblendet. Obwohl sie versucht hatte, ihn in ihren Lebensstil mit einzukalkulieren, war es ein Schock gewesen, als er das erste Mal mit seinem Teddy, der den passenden Namen Mr.   Stinky trug, durch die Wohnungstür lief. Noch länger hatte sie gebraucht, um sich an die regelmäßig auftauchenden Schokoladenflecken auf ihrem Kelly-Hoppen-Gemälde zu gewöhnen. Doch inzwischen konnte sie sich ein Leben ohne Lewis nicht mehr vorstellen, denn wer sonst würde zur Wohnungstür stürzen, wenn sie nach Hause kam, und sich in ihre Arme werfen? Sie würde sich an ein Leben ohne ihn erst wieder gewöhnen müssen, sollte sich Nadia über die Feiertage wieder mit ihrem Mann versöhnen. Und was war mit ihr und Ted? Würde ihr Mann ihr jemals ihre Untreue verzeihen und ihr allmählich wieder vertrauen können?
    «Mehr Spielzeug.» Lewis klatschte in die Hände.
Himmel und Huhn
war vergessen.
    «Klar, mach nur weiter», sagte Chantal. Der Junge wühlte in dem Seidenpapier und reichte ihr schließlich fröhlich eine goldene Trompete. «Toll. Genau die hätte ich auch ausgesucht. Wo sollen wir sie hinhängen?» Lewis zeigte auf einen Ast. «Also hier hin.» Chantal hängte den Schmuck an den ausgewählten Platz. «Willst du das Nächste aufhängen?»
    Lewis hüpfte vor Aufregung auf und ab und wickelte mit verzückter Miene einen Spielzeugzug aus dem Seidenpapier. Es war ein rührender Anblick. Vielleicht hatte Ted recht gehabt, als er gesagt hatte, ihr materialistischer Lebensstil sei ohne eine eigene Familie völlig sinnlos. Es wäre schön, ihren Mann so etwas hier mit seinem Sohn tun zu sehen. Chantalmusste unwillkürlich lächeln. Vielleicht wurde sie in ihrem hohen Alter doch noch weich.
    Sie half Lewis, den kleinen Zug an einen Ast zu hängen, und drückte ihn an sich. «Gute Arbeit, Kumpel.»
    Chantal drehte sich zu ihrer Freundin um. «Wir sind hier fast fertig. Ich räume nur noch die Kartons weg.» Sie sah, dass Nadia Tränen in den Augen hatte. «Dann legen wir zwei die Füße hoch, öffnen eine Flasche Champagner und eine Schachtel von Clives bester Schokolade und stoßen auf unsere Zukunft an.»
    «Ich fürchte mich ein wenig davor, was die Zukunft für mich bereithält», gestand Nadia leise.
    «Ich bin mir sicher, dass wir unseren Weg finden», sagte Chantal, nahm die Hand ihrer Freundin und

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