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Die Schokoladendiät

Die Schokoladendiät

Titel: Die Schokoladendiät Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carole Matthews
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konnten. Wenn man in einem Pappkarton lebte, war es schwer, einen Platz für einen Lichtfänger zu finden.
    In letzter Zeit waren einige neue Klienten in die NEIN-ZU-DROGE N-Programme aufgenommen worden, doch nur wenige von ihnen blieben lange, oder aber sie kamen mit deprimierender Regelmäßigkeit wieder, wenn ein Rückfall auf den nächsten folgte.
    Addison schob sich durch die Tür und schlang die Arme um sie. «Hi, du.» Er küsste sie innig auf die Lippen und drückte sie an seine breite Brust.
    Sie war schon immer gern zur Arbeit gekommen, doch jetzt hatte sie noch einen Grund mehr, jeden Tag mit einem Lächeln im Gesicht hierherzueilen. Eine Affäre mit einem Kollegen war vielleicht nicht gerade ideal, fühlte sich aber auf jeden Fall toll an. Addison war seit sehr langer Zeit mal wieder ein Mann, der auf ihrer Wellenlänge war. Er war sozial verantwortlich, ökologiebewusst, freundlich, mitfühlend und in keinster Weise unattraktiv. Umweltbewusstsein, so musste Autumn früher häufig feststellen, bedeutete für die meisten Männer eine übermäßig starke Gesichtsbehaarung, Körpergeruch und eine Vorliebe für braune Pullover mit Löchern. Ganz anders Addison, der unter seinen eleganten schwarzen Jacketts gebügelte Hemden trug und darin eher aussah wie ein Drogendealer als wie jemand von der anderen Seite des Zauns. Vielleicht war er deshalb bei seinen Schützlingen so erfolgreich.
    Als Integrationsbegleiter des Suchtzentrums bestand seine Aufgabe darin, für chronisch arbeitslose Menschen einen Job zu finden. Er war sehr gut darin und schaffte es mit seinem Charme, zahlreiche außerordentlich tolerante Arbeitgeber an Bord zu halten – Arbeitgeber, die häufig darüber hinwegsahen, dass ihre problembeladenen Mitarbeiter sich manchmal heimlich aus dem Staub machten, gar nicht zur Arbeit erschienen oder regelmäßig etwas aus dem Betrieb mitgehen ließen.
    Autumn löste sich aus seiner Umarmung und schaute nervös zur Tür. «Es könnte uns jemand sehen.» Sie versuchte ihre vielen rotbraunen Locken zu glätten, die vor Aufregung plötzlich wie verrückt in alle Richtungen sprangen. Hätte sie doch nur glattes Haar wie Chantal, das nicht bei jeder Gelegenheit ihre Gefühle widerspiegelte, sondern sich immer gut benahm.
    «Glaubst du, deine Schüler würde es nicht freuen, zu sehen, dass ihre Lehrerin verliebt ist?»
    «Wer hat behauptet, ich wäre verliebt?»
    Auf seinem schönen schwarzen Gesicht breitete sich sein typisches Lächeln aus. «Ich glaube, das war ich.»
    «Das ist sehr anmaßend von dir, Mr.   Addison Deacon», sagte sie, um einen strengen Tonfall bemüht.
    «Gib’s zu», neckte er sie. «Du bist verrückt nach mir.»
    «Ich wäre verrückt, wenn ich es nicht wäre», räumte sie ein. «Aber meine Schüler würden mich gnadenlos hänseln. Sie machen sich wegen meiner feinen Erziehung und meines angeblich vornehmen Akzents doch eh schon lustig über mich.»
    «Die lieben dich von Herzen», flüsterte er zärtlich. «Genau wie ich.»
    Sie grinste ihn an und machte mit den Vorbereitungenfür ihre Stunde weiter, während Addison sich an den Arbeitstisch lehnte und ihr über den Rand seiner dunklen Brille zusah.
    «Weißt du inzwischen, was du an Weihnachten machen willst?», fragte er. «Es sind nur noch ein paar Tage.»
    «Noch zwei geschäftsoffene Tage, um genau zu sein.»
    «Wollen deine Eltern immer noch, dass wir zu ihnen zum Mittagessen kommen?»
    Autumn zog die Nase kraus. «Mhm.»
    «Du klingst ja nicht gerade begeistert.»
    «Addison», sagte sie, «ich habe jahrelang niemanden mehr mit nach Hause genommen, um ihn meinen Eltern vorzustellen. Und das aus gutem Grund. Mir ist einfach nicht wohl dabei.»
    «Sie werden mich lieben», sagte er. «Ich bin der perfekte Gast. Ich achte darauf, mich nicht zu betrinken, erzähle deiner Mutter keine schmutzigen Witze und könnte sogar beim Abwasch helfen.»
    «Es gibt da einiges, was ich ihnen über dich noch nicht erzählt habe.»
    «Zum Beispiel?»
    «Nun   …» Autumn steckte sich eine widerspenstige Locke hinter das Ohr. «Ich habe meinen Eltern nicht erzählt, dass du   …»
    «Dass ich äußerst gutaussehend bin?»
    Sie lächelte. «Doch, aber   …»
    «Dass ich keinen eigenen Treuhandfonds besitze?»
    «Nein, aber   …»
    «Dass ich jünger bin als du?»
    «Du bist jünger als ich?»
    «Ich bin ins Personalbüro geschlichen und habe in deiner Akte nachgesehen.»
    «Wie viel jünger?», fragte Autumn.
    «Nur fünf

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