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Die schottische Braut

Die schottische Braut

Titel: Die schottische Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kinley Macgregor
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Henry.
    Wieder richtete sich der Blick des Marschalls auf Sin. »Niemand, Majestät. Es ist, als sei ein Phantom gekommen und wieder verschwunden«, erwiderte er und betonte den Beinamen, den man in Zusammenhang mit Sins Verbrechen am häufigsten benutzt hatte.
    Entgegen aller Vernunft schaute Sin zu Callie. Ein besorgtes Stirnrunzeln krauste ihre Stirn, während sie Henry und dem Marschall zuhörte.
    Als sie schließlich Sin anschaute, rechnete er fest damit, dass sie ihn ebenso verurteilen würde wie die anderen. »Er ist der Mann, der Euch gestern umbringen wollte, oder?«
    »Genau, Madame.«
    Er merkte, wie ihre Hand noch kälter wurde. Und schlimmer noch, ihm entging auch nicht, dass sie zitterte.
    Sein Magen verkrampfte sich. Von den anderen erwartete er nichts anderes, als das Schlimmste von ihm anzunehmen, aber aus irgendeinem Grund traf es ihn, dass sie es auch tat.
    »Wir werden die Angelegenheit untersuchen lassen«, verkündete Henry. »Doch jetzt haben wir ein Hochzeitsfest ...«
    »Mörder!«
    Das Wort schallte durch den großen Raum.
    Callie suchte mit den Augen die Anwesenden ab, bis sie ganz hinten in der Menge eine Frau von etwa fünfundvierzig Jahren entdeckte. Die Höflinge traten zur Seite und bildeten so für die Unbekannte eine Gasse von der Tür zu Sin.
    Ihr Gesicht war gerötet, ihre dunkelbraunen Augen schwammen in Tränen, während sie mit der stillen Würde einer Königin auf ihn zuschritt. Ihr langes rotes Kleid bildete einen auffälligen Kontrast zu ihrem schwarzen Haar und ihren dunklen Augen. Irgendetwas an ihr schien Callie vage vertraut.
    Die Frau blieb vor Sin stehen und schaute ihn so voller Verachtung an, dass Callie sich wunderte, weshalb er sich nicht direkt vor ihren Augen in Luft auflöste.
    Er stand reglos da, während er die Frau mit nicht minder verächtlicher Miene musterte.
    »Verdammt seiest du dafür, dass du meinen Sohn umgebracht hast. Ich wünschte, du wärst noch im Schoß gestorben«, erklärte die Edelfrau grausam. »Besser hätte ich mich selbst umgebracht, als so ein Monster wie dich auf die Welt zu bringen.«
    Callie stöhnte unwillkürlich auf, als sie begriff, dass diese Frau Sins Mutter war, und dass es die Ähnlichkeit zwischen ihrem Sohn und ihr war, die ihr eben aufgefallen war, als die Frau die Halle durchquert hatte ...
    Was wiederum bedeutete, dass der Mann, der ihn letzte Nacht zu töten versucht hatte, sein eigener Bruder gewesen war. Callie wurden die Knie weich bei dieser Erkenntnis.
    »Danke, Mutter«, erwiderte Sin ungerührt. »Wie stets bedeuten mir deine guten Wünsche viel.«
    Mit einem tödlichen Ausdruck in ihren schwarzen Augen hob die Frau die Hand, schlug Sin fest ins Gesicht und riss dabei die Haut seiner Wange auf.
    Trotzdem regte sich Sin nicht. Er zuckte nicht zusammen. Noch nicht einmal, als seine Mutter den Ring an ihrem Finger mit einer hasserfüllten Geste wieder herumdrehte, womit sie klar machte, dass sie ihn absichtlich geschnitten hatte.
    »Ich verlange Gerechtigkeit«, rief die Frau und wandte sich an Henry. »Ich verlange, dass dieser Bastard für das bezahlt, was er getan hat.«
    »Ihr würdet Euren eigenen Sohn verurteilen, Countess?«
    Tränen rannen der Frau über die Wangen, während sie sich bemühte, ihr Schluchzen unter Kontrolle zu bringen. »Ich habe keinen Sohn. Mein einziger Sohn starb unter den Händen eines feigen, dreckigen Mörders.« Damit stob sie mit zu Krallen gebogenen Fingern auf Sin zu, der sie jedoch an den Unterarmen packte und festhielt.
    »Ich will dich dafür tot sehen!«, schrie sie ihm ins Gesicht. »Du bist widerlich und hinterhältig. Ich wünschte zu Gott, dass ich dich in der Stunde deiner Geburt umgebracht hätte.«
    Mit ausdruckslosem Blick hielt Sin sie weiter fest.
    Henry befahl seinen Wachen, die völlig verstörte Frau in ihre Kammer zu bringen.
    Callie trat zu ihrem Gemahl und berührte sachte die blutende Schramme auf seiner Wange.
    Sin wich vor ihr zurück, als wäre sie eine giftige Schlange. »Es wird verheilen«, sagte er nur.
    »Manche Wunden verheilen nie, Mylord«, entgegnete Callie, der das Herz seinetwegen schwer war. Sie konnte sich nicht vorstellen, dass eine Mutter zu ihrem eigenen Kind noch grausamer sein konnte, als sie es eben erlebt hatte. Und sie konnte nur erahnen, welche Abscheulichkeiten diese Frau ihm in den vergangenen Jahren noch angetan hatte.
    Kein Wunder, dass er sich gestern Nacht geweigert hatte, von seiner Mutter zu sprechen.
    Sin schaute zu Henry, dann

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