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Die schottische Braut

Die schottische Braut

Titel: Die schottische Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kinley Macgregor
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Callie. Sie bezweifelte, dass Henry irgend einem anderen Mann außer ihrem Gemahl erlauben würde, so mit ihm zu reden, ohne ihn in Eisen legen zu lassen.
    »Ich versichere Euch«, fuhr Sin ruhiger fort, »ich kann bestens auf mich selbst aufpassen, selbst wenn ich dem Teufel persönlich begegne. Auf keinen Fall werde ich es dulden, dass ein unschuldiges Kind hier ohne Beschützer zurückbleibt.«
    Henry versteifte sich. »Du beleidigst Uns, wenn du denkst, wir würden eines unserer Mündel ...«
    »Ich war selbst einmal Euer Mündel, Sire.« Sin schaute Henry mit ausdrucksloser Miene an.
    Schuldgefühle waren kurz in Henrys Augen zu sehen, bevor er sich wieder im Griff hatte. »Na gut. Nimm ihn mit, wenn es sein muss.«
    Ohne ein weiteres Wort hob Sin Jamie hoch. Der Junge schlang ihm die Arme um den Hals und drückte ihn. Callie sah die Verwirrung in Sins Blick.
    »Ich mag dich, auch wenn du ein englischer Hundesohn bist«, verkündete Jamie und tätschelte Sin unbeholfen den Kopf. »Du bist mir am liebsten. Und Simon natürlich.«
    Sin lächelte schief. »Dann danke, denke ich.«
    Jamie grinste, als Sin ihn auf sein Pferd setzte. Ohne ein weiteres Wort schwang Sin sich in den Sattel.
    Henry fasste sein Pferd am Zügel und schaute zu ihm hoch. »Wir erwarten eine Nachricht, sobald du auf der Burg der MacNeely eingetroffen bist, und von da an alle Woche eine weitere. Sollten wir keine erhalten, schicken wir eine Armee, um uns von deinem Wohlergehen zu überzeugen.«
    Sin wirkte alles andere als begeistert. »Mir wird es gut gehen.«
    Henry nickte zum Abschied, und dann waren sie fort.
    Sin führte den kleinen Trupp an, während Simon und Jamie neben Callie ritten. Glücklicherweise reisten sie mit leichtem Gepäck. Sie und Jamie hatten nur wenig für die kurze Reise zu ihrer Tante mitgenommen, und Simon und Sin schienen nicht mehr zu benötigen als die Kleider auf ihrem Leib.
    Aber sie hatte schließlich schon gemerkt, dass ihr Gemahl kein typischer Engländer war, der ständig sein ganzes Gefolge um sich brauchte.
    Sie ritten weit bis in den Nachmittag hinein, bevor sie das erste Mal eine kurze Rast einlegten.
    Sobald sie abstiegen, lief Jamie in den Wald, um dem Ruf der Natur zu folgen, während Callie sich daranmachte, ein paar der Lebensmittel auszupacken, die Aelfa in den Korb getan hatte.
    Sie hatten London vor Stunden verlassen, und sie konnte nur daran denken, wie es sein würde, endlich wieder zu Hause zu sein.
    Sie schloss die Augen und hätte schwören können, dass sie die frische, nach Heidekraut duftende Luft der Highlands riechen konnte. Sie war viel zu lange fort gewesen. Und selbst nur eine Woche fern von zu Hause schien ihr schon eine Ewigkeit.
    Jamie kam wie ein Hase auf der Flucht im Zickzack aus dem Wald geschossen und rannte aus Versehen in Sin, der gerade die Pferde fütterte. Die Körner verteilten sich über Sins Stiefel und den Boden.
    Callie hielt den Atem an, erwartete halb, dass Sin ihm eine Ohrfeige geben oder ihn wenigstens wegen seiner Ungeschicklichkeit zurechtweisen würde. Er tat keines von beidem. Stattdessen half er dem Jungen auf, vergewisserte sich, dass er sich nicht wehgetan hatte, dann klopfte er ihm den Schmutz aus den Kleidern und sandte ihn mit der ruhigen Warnung, in Zukunft zu seinem eigenen Wohl vorsichtiger zu sein, seiner Wege. Als Jamie zu Simon weiterhüpfte, ließ sich Sin auf ein Knie nieder und begann ruhig das verschüttete Futter aufzusammeln.
    Seine Sanftmut erstaunte sie. Andere Engländer hatten nie gezögert, den Kleinen für solche Sorglosigkeit zu züchtigen. Selbst ihr Onkel Aster und ihr Bruder Dermot waren wenig nachsichtig mit Jamies Ungestüm. Sin verlor kein Wort darüber. Noch nicht einmal, als er seinen rechten Stiefel ausziehen musste, um Körner herauszuschütteln.
    Als Simon und Jamie an ihm vorbeiliefen, fing Sin den Jungen ein und warf ihn sich über die Schulter, sodass er kopfüber von seinem Rücken hing. Jamie quietschte vergnügt, so zu seiner Schwester gebracht zu werden.
    »Lass mich herunter!«, flehte Jamie mit vor Lachen atemloser Stimme.
    »Du musst essen, wenn du groß werden willst.« Mit einer schnellen Drehung seines Oberkörpers hob er den Jungen hoch und legte ihn neben seiner Schwester vorsichtig auf den Boden.
    Jamie rappelte sich auf, aber bevor er losrennen konnte, bekam Sin ihn zu fassen. »Muss ich dich festbinden?«
    Jamie lachte, dann ließ er sich fallen und setzte sich mit überkreuzten Beinen hin. Simon gesellte

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