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Die schottische Braut

Die schottische Braut

Titel: Die schottische Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kinley Macgregor
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klare Erinnerung, die sie hatte, war das Gefühl seiner Brust unter ihrer Hand.
    Aelfa kam mit einem Handtuch auf sie zu. »Ich habe Euch ein Bad im Vorraum richten lassen, Mylady. Ich dachte, Ihr würdet heute Morgen gerne baden, bevor Ihr Euch auf die lange Reise begebt.«
    »Danke, Aelfa«, flüsterte sie und schlug die Decken zurück.
    Ihr blieb fast das Herz stehen, als sie die blutigen Laken sah.
    Aelfa holte bei dem Anblick entsetzt Luft und bekreuzigte sich. »Heiliger Jesus, Maria und Josef, Mylady, geht es Euch gut? Himmel, so etwas habe ich mein Lebtag noch nicht gesehen. Ist es Eure Zeit im Monat?«
    Callie schüttelte den Kopf. Nein, sie war in der Mitte des Zyklus, und außerdem blutete sie nie so stark. Jetzt waren ihre Schenkel blutverschmiert.
    »Besser Ihr erhebt Euch ganz langsam, Mylady.« Aelfa half ihr aufzustehen. »Wie fühlt Ihr Euch? Seid Ihr wund?«
    »Ich fühle mich ausgezeichnet, wenn man einmal von dem Schmerz in meinem Kopf absieht.« Callie wickelte sich in ihr Plaid und ging zu dem Badezuber im Nebenraum. Das Blut im Bett beunruhigte sie. Wo kam es her?
    Ihr schien nichts wehzutun. Sie war nicht so naiv, zu glauben, dass Frauen immer so bluteten, wenn sie mit ihren Ehemännern zusammen lagen.
    Was konnte nur geschehen sein?
    Wie überaus merkwürdig.
     
    Sin runzelte die Stirn, als er die Halle durchquerte. Alle starrten ihn irgendwie seltsam an, seltsamer als sonst.
    Er konnte sich das nicht erklären, bis Simon sich zu ihm gesellte.
    »Was hast du Caledonia gestern Nacht angetan?«, fragte der ihn ohne Umschweife.
    Sin griff sich einen Apfel von einem Teller auf einem der Tische und ging neben Simon zur Treppe. »Nichts.«
    »Dann hast du sie nicht in ihrem Bett ermordet?«
    Er verhielt mitten im Schritt und musterte seinen Freund finster. »Was soll denn diese Frage?«
    »Werd nicht böse auf mich. Das ist die Geschichte, die alle sich heute Morgen erzählen. Wie es aussieht, hat Henry Aelfa befohlen, ihm eure Laken zu bringen. Jetzt glaubt alle Welt, du habest ihr die Kehle durchgeschnitten, so viel Blut war auf ihnen.«
    Sin schob das Kinn vor und erwiderte nichts darauf. Er hatte nie zuvor eine Jungfrau gehabt, sodass er, damit es so aussah, als habe er mit seiner Frau geschlafen, sich in den Arm geschnitten und mit seinem Blut die Laken beschmiert hatte. Anscheinend hatte er dabei übertrieben.
    »Was also ist geschehen?«, hakte Simon nach.
    Er ignorierte Simon, denn er hatte oben an der Treppe Callie und Jamie entdeckt. Callie trug wieder ihr Plaid über ihrem safrangelben Unterkleid. Ihr Haar war zu beiden Seiten des Gesichts zu Zöpfen geflochten, ihre Wangen waren zart gerötet, und ihre Augen strahlten.
    Die Frau raubte ihm den Atem und füllte ihn mit quälender Sehnsucht, das zu Ende zu bringen, was sie gestern Nacht begonnen hatten.
    Als sie ihn sah, lächelte sie ihn an, sodass eine Hitzewelle ihn erfasste. Er wurde hart. Was ihn wieder daran erinnerte, dass sie eingeschlafen war, bevor er Erleichterung bei ihr gefunden hatte.
    »Guten Morgen, mein Ehegemahl.«
    Sein Magen zog sich bei der Anrede zusammen. »Mylady. Wie geht es Euch?«
    »Noch leichte Kopfschmerzen, aber sonst fühle ich mich ausgezeichnet, danke. Und Ihr?«
    Er schaute kurz in die Runde zu den Höflingen, die sie mit offenen Mündern anstarrten, als wäre sie ein Geist. »Niemals besser, Mylady.«
    Ihr Lächeln wurde breiter.
    Jamie rannte an ihm vorbei, um Simon eine Hand voll Schnüre zu zeigen, die er gefunden hatte.
    »Brechen wir jetzt gleich auf?«, fragte Callie.
    »Ich dachte, Ihr wolltet das.«
    »Aye. Je eher, desto besser.« »Dann kommt. Alles ist gepackt und bereit.«
    Callie streckte die Hand aus, um seinen Arm zu nehmen, aber er wich ihr aus. Enttäuscht, aber noch lange nicht entmutigt, holte sie tief Luft und folgte ihm zur Tür.
    Henry wartete mit grimmiger Miene vor der Halle. »Sei vorsichtig«, sagte er zu Sin. »Ich will nicht deinen abgeschlagenen Kopf zurückgeschickt bekommen.«
    Sin nickte nur, dann half er Callie beim Aufsitzen.
    Als er nach Jamie griff, hielt ihn der König auf. »Der Junge bleibt hier als Garant, dass Euch kein Leid geschieht.«
    Jamie begann laut zu schreien.
    Callie öffnete den Mund zum Einspruch, aber bevor sie etwas sagen konnte, entgegnete Sin: »Der Junge kommt mit uns.«
    »Bist du verrückt?«, wollte Henry wissen. »Ohne das Kind gibt es keine Garantie für deine Sicherheit.«
    »Der Junge geht mit uns.« Die Schärfe seines Tons überraschte

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