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Die schottische Braut

Die schottische Braut

Titel: Die schottische Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kinley Macgregor
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Schönheit musste sie wieder schlucken. Sein Körper war schlank und sehnig. Er war herrlich anzusehen.
    Sin setzte sich in den Zuber, aber eigentlich wollte er viel lieber seine Frau in die Arme ziehen und sie den Rest der Nacht lang lieben.
    Und das war das Einzige, was er nicht tun durfte.
    Er hatte nicht vor, in Schottland zu bleiben. Nie.
    Und er weigerte sich, das Risiko einzugehen, mit ihr ein Kind zu zeugen. Er war nicht wie sein Vater. Er würde nie nur an sein Vergnügen denken und die Frau dann mit einem Kind von sich sitzen lassen.
    Oder gar sein Kind hassen und verabscheuen.
    Sie nahm ihm den Lappen aus der Hand und verteilte Seife darauf. Sin biss die Zähne zusammen, als sein Geschlecht weiter anschwoll. »Das kann ich selber tun.«
    »Ich weiß, dass Ihr das könnt. Aber ich möchte es für Euch tun.«
    Er würde ihre Freundlichkeit nie verstehen, aber schließlich glaubte sie ja noch, mit ihm verheiratet zu sein. Nur er allein kannte die Wahrheit über ihre Hochzeitsnacht.
    »Warum akzeptiert Ihr mich so einfach als Euren Gemahl?«
    Sie legte die Seife hin. »Meine Großmutter stammte aus Irland, und sie hat immer gesagt: Gott, schenke mir Kraft, das gelassen hinzunehmen, was ich nicht ändern kann.«
    Sich mit einer Hand an seiner Schulter abstützend, begann sie, ihm den Rücken zu waschen. »Aus welchem Grund auch immer, wir beide sind nun verheiratet. Ich könnte gegen Euch ankämpfen und Euch hassen, aber das würde nichts ändern. Es würde lediglich uns beide elend machen. Soweit ich es beurteilen kann, seid Ihr ein guter Mann. Also ziehe ich es vor, um unser beider willen mit unserer Situation Frieden zu schließen, und hoffe, meinem Clan begreiflich machen zu können, dass Engländer unaufhaltsam nach Schottland kommen werden und nicht vertrieben werden dürfen. Dass wir friedlich miteinander leben können.«
    Von ihren Worten fühlte er sich unerwartet getroffen. »Also liegt Euch nichts an mir selbst.« Das hatte er gesagt, bevor er es verhindern konnte.
    Sie verhielt mitten in der Bewegung, ging um den Zuber herum, sodass sie ihm in die Augen schauen konnte. »Ich kenne Euch kaum, Sin.« Ihr ernster Blick bohrte sich in seinen, bis ein belustigtes Funkeln darin erschien. »Mir gefällt aber, was ich bislang kennen gelernt habe.« Sie wandte sich wieder seinem Rücken zu. »Außer heute Abend. Da habt Ihr es Eurem Stolz erlaubt, über Euren Verstand zu triumphieren.«
    Er lächelte. Das hatte er.
    »Und mir liegt etwas an Euch.«
    Diese Bemerkung erstaunte ihn, doch er verstand auch, was sie damit ausdrücken wollte. »Wie an jedem Fremden.«
    »Ja und nein. Ich schätze, ich würde keinem Mann, den ich nicht kenne, den Rücken schrubben.«
    Da musste er grinsen. »Das will ich auch hoffen.«
    Sie hob einen Eimer, um die Seife abzuspülen. Als das warme Wasser über seine Haut lief, seufzte er genüsslich.
    Callie stellte den Eimer wieder ab und setzte sich neben ihn. »Ich möchte Euch besser kennen lernen, Sin. Euch zu kennen wäre wundervoll, stelle ich mir vor.«
    Er wandte den Blick ab, als er den Lappen nahm und sich sein rechtes Bein zu waschen begann. »Ehrlich gesagt gibt es an mir nichts besonders Wissenswertes.«
    Callie beugte sich vor und nahm sein Gesicht zwischen ihre Hände, dann drehte sie es, bis er sie ansehen musste. »Was haben sie Euch angetan, dass Ihr Euch so in Euch selbst zurückzieht?«
    Sin antwortete nicht. Er konnte es nicht. Er hatte sich sein ganzes Leben bemüht, die Erinnerung daran zu vergessen. Niemals zurückzuschauen. Er lebte einfach für das Jetzt - anders kannte er es nicht.
    Sie seufzte schwer. »Ihr seid gar nicht mehr bei mir, nicht wahr? Das kann ich immer sofort erkennen. Eure Augen werden dann trüb und kalt.«
    Er stand auf. »Nun gut, dann will ich Euch in Ruhe lassen. Aber lasst Euch sagen: Eines Tages werde ich das Herz finden, das ihr so gut vor der Welt versteckt habt.«
    »Und was würdet Ihr damit tun, wenn Ihr es gefunden habt?«
    »Ich würde es sicher aufheben und vor dem Schmerz bewahren, unter dem es gelitten hat.«
    Bei dieser Erklärung begann das betroffene Organ heftiger zu schlagen. »Mylady, dieses Körperteil weiß nichts von Liebe, nichts von Freundlichkeit. Selbst wenn Ihr es fändet, wäre es, das versichere ich Euch, für Euch völlig wertlos.«
    »Vielleicht, vielleicht auch nicht. Wie auch immer, ich habe vor, mich selbst davon zu überzeugen.«
    Ihre Stärke vermochte ihn stets aufs Neue in Erstaunen zu

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