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Die schottische Lady

Die schottische Lady

Titel: Die schottische Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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grimmiger Blick, der Shawna streifte, schien zu bedeuten: Du magst zwar die große Lady sein. Aber ich bin die Mutter dieses Jungen, und ich werde für ihn sorgen. Als Shawna aufstand, hörte sie die Leute lautstark murren.
    »Über diesem Schacht liegt ein Fluch!« rief ein Bergmann.
    »Unsinn!« widersprach Aidan ärgerlich.
    Nun meldete sich Alistair zu Wort. »Mein Vetter hat recht. Seid ihr denn alle verrückt? Wenn in dieser Mine Geister hausen, dann sind sie hilfreich und gut. Ein Schacht stürzte ein, wir konnten alle drei verschütteten Männer retten, und sogar ein kleiner Junge, der im schmalen Probestollen festsaß, wurde auf wunderbare Weise befreit - von irgendeinem Tierchen. Großer Gott, falls tatsächlich irgendwelche Gespenster ihre Hand im Spiel hatten, waren's die nettesten von ganz Schottland. «
    Aber Shawna wusste, dass sich in diesem Bergwerk kein mysteriöses Wesen herumtrieb. David Douglas musste den Jungen gefunden und gerettet haben - so wie er in jener Nacht aus dem See aufgetaucht war, gerade rechtzeitig, um sie vor ihrem Verfolger zu schützen. Und nun verdankte ihm auch Danny sein Leben.
    Mark Menzies brach das Schweigen, das nach Alistairs leidenschaftlicher Ansprache entstanden war. »Aye, Männer, es muss wirklich ein freundlicher Geist sein, der dort unten haust.«
    »Und wir haben eine Lady, die sich nicht scheut, sich mit Kohlenstaub zu beflecken!« rief der Verletzte, den Aidan stützte.
    »Ein Hoch auf unsere Lady!« rief ein Bergarbeiter, und alle anderen stimmten ein. Plötzlich wurde sie von jubelnden Leuten umringt, und ein Mann hob sie auf ihr Pferd.
    »Trinken Sie in der Taverne ein Glas mit uns, Lady Shawna?« fragte Mark Menzies.
    Wann immer eine Tragödie im Bergwerk verhindert worden war, fand ein Umtrunk im Dorfgasthaus statt aber auch dann, wenn sich eine Katastrophe ereignet hatte. Nach jedem Begräbnis stieß das Oberhaupt des Clans mit den Arbeitern an.
    »Sehr gern«, stimmte sie zu. »Aber ich bin ein bisschen schmutzig.«
    »Nun, das gehört zur Feier«, meinte Mark und zwinkerte ihr zu.
    »Gut, dann reiten wir ins Dorf.«
    Die Taverne war zu klein, um der ganzen Menschenmenge Platz zu bieten. Und so trugen mehrere Leute ihre Bierkrüge ins Freie, um sich im Gras niederzulassen.
    Lachend saß Shawna im Kreis ihrer Verwandten und musterte die geschwärzten Gesichter. Sie war stolz auf ihre Familie. Kühn und entschlossen hatte jeder einzelne um das Leben der Eingeschlossenen gekämpft. Als ihr ein Becher Ale serviert wurde, prostete sie ihrem Großonkel Gawain zu und freute sich, weil er ihr Lächeln erwiderte.
    Nach einer Weile kam ein hochgewachsener Fremder zu ihr, ein alter Mann in einer braunen Mönchskutte, mit dichtem silberweißen Haar und wallendem langen Bart. »Es ist mir eine Ehre, Ihnen zu begegnen, Mylady«, begann er. In seiner Stimme schwang ein melodischer irischer Akzent mit. »Noch dazu an einem solchen Freudentag! Wie geht es dem kleinen Jungen , der im Schacht verschüttet wurde?«
    »Großartig - dem Himmel sei Dank.«
    »Ein Wunder. «
    »Vielleicht.«
    »Wie ich höre, sollen sonderbare Geister im Bergwerk hausen.«
    » T ut mit leid, ich muss Sie enttäuschen. « Shawna nahm einen Schluck Ale, dann musterte sie den Mann. »Wie heißen Sie?«
    »Bruder Damian.«
    »Und was machen Sie hier? Reisen Sie durch unser Hochland?«
    »Ich unternehme eine Pilgerfahrt. Erzählen Sie mir von Ihren Geistern. «
    »Aber ich sagte doch, hier gibt's keine Geister.«
    »Nun, Mylady, Sie gehören einem sehr abergläubischen Volk an. Bald wird die sogenannte Nacht der Mondjungfrau hereinbrechen.«
    »Wir lieben fröhliche Feste, und wir begehen auch alte heidnische Feiertage«, erklärte sie leicht verärgert. Diesem Fremden stand es nicht zu, die Tradition des Hochlands zu verspotten. »Aber Sie weiden keine Geister bei uns aufspüren, Bruder Damian. Wahrscheinlich hat der junge einen Weg ins Freie zufällig gefunden. Und seine lebhafte Fantasie gaukelte ihm vor, irgendein Fabelwesen habe ihn gerettet.« Als sie sich an ihren Entschluß erinnerte, stellte sie ihren Becher ab. »In Zukunft werden keine Kinder mehr im Bergwerk arbeiten.«
    »Das haben Sie also entschieden? Sie sind die Herrin von Craig Rock, nicht wahr?« Bevor er weitersprach, nahm er einen großen Schluck von seinem Ale. »Wenn man auf der Wanderschaft ist, hört man viele Geschichten. Das Bergwerk gehört doch einem Douglas?«
    »Da sich der Laird in Amerika aufhält, hat er mich mit

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