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Die schottische Lady

Die schottische Lady

Titel: Die schottische Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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spielte seine Zunge mit ihrer und weckte süße Qualen. Dann richtete er sich plötzlich auf. »Pferde! Die anderen haben das Gasthaus verlassen. Schnell, reit zu ihnen!«
    Verwundert wandte sie sich in die Richtung des Dorfes. Sie hatte keine Hufschläge gehört. Aber nun drangen Stimmen und Gelächter herüber. Sie drehte sich zu David um, aber er war verschwunden. Leise plätscherte der Bach, der Wind flüsterte, und der Geist war im Dämmerlicht untergetaucht.
     

Kapitel 12
     
    Hastig bestieg sie ihre Stute. Im selben Augenblick kam die Reitergruppe zwischen den Bäumen hervor.
    » Was machst du hier, Shawna?« rief Gawain missbilligend . »Mutterseelenallein!«
    »In der Abenddämmerung ist das Hochland besonders schön. Deshalb hielt ich in diesem Wäldchen an, um den Sonnenuntergang zu genießen. Aber jetzt werde ich euch begleiten.«
    »Das befehle ich dir sogar!« mischte Hawk sich ein.
    Als sie sah, dass seine Schwägerin vorausgeritten war, spornte sie ihr Pferd an und folgte ihr besorgt. »Sabrina?«
    Verwirrt wandte sich die Amerikanerin zu ihr, immer noch kreidebleich.
    »Ich wollte nur fragen, ob alles in Ordnung ist«, begann Shawna unbehaglich und errötete. »Meistens sagt Edwina die Wahrheit. Falls du tatsächlich ein Baby erwartest, werde ich nichts verraten, und ich verstehe ... «
    »Nein, du verstehst gar nichts. Wie könntest du?«
    »Trotzdem werde ich schweigen, da du dieses Geheimnis offensichtlich nicht einmal mit deiner Schwester teilst. «
    »Um ehrlich zu sein - bisher habe ich's nicht einmal mit mir selbst geteilt.« Sekundenlang schloss Sabrina die schönen türkisblauen Augen und presste ihre Finger an die Schläfen. »Das alles ging so schnell - der Tod meines Stiefvaters, die Reise in den wilden Westen, die Fahrt hierher ... «
    »Weiß der Vater des Babys Bescheid?«
    »Großer Gott, nein! 0 Shawna, wieso hat's mir diese Frau angesehen? Und sie träumte, David wäre noch am Leben ... «
    »Ja. Und Fergus hat alles gehört. Bald wird das ganze Dorf munkeln, der Laird sei von den Toten auferstanden.«
    »So ist es doch, oder?«
    Shawna nickte. »Aber er war niemals tot. Und nun glaubt er ... «
    » Dass ihn ein MacGinnis ermorden wollte.«
    »Da irrt er sich.«
    »Nun, dann muss t du ihm eben das Gegenteil beweisen.«
    Shawna seufzte. »Reden wir lieber von deinen Problemen. Der Vater des Kindes hat das Recht, davon zu erfahren.«
    »0 nein!« fauchte Sabrina.
    »Kann ich dir irgendwie helfen?«
    »Danke, ich komme schon allein zurecht. Ich sage dir, du würdest es nicht verstehen ... «
    »Doch, sicher. «
    »Du kennst diesen Mann nicht. Oder die Umstände ... Es geschah ganz zufällig. Und - ich glaube es noch immer nicht.«
    »Ist er denn so schrecklich? Ein Verrückter? Ein Ungeheuer? «
    »Keineswegs. Er sieht sehr gut aus, ein eindrucksvoller, charmanter Mann - aber gnadenlos. Wenn ich mir vorstelle, in was für einer lächerlichen Situation wir uns trafen! Diese Ironie!«
    »Verachtest du ihn?«
    »ja! Nein! Ach, ich weiß nicht ... Er ist in seinen eigenen Konflikt verstrickt. Vorerst lässt sich mein Problem nicht lösen. Zum Glück bin ich jetzt hier und habe genug Zeit, um nachzudenken. Und nun möchte ich nicht mehr darüber reden. Bitte!« Sabrina drehte sich um und sah, dass die anderen weit hinter ihnen ritten. »Erzähl mir lieber von jener Nacht, in der David angeblich getötet wurde. Vielleicht kommt die Wahrheit ans Licht, wenn du dich an alle Einzelheiten erinnerst.«
    »Tausendmal habe ich mir dieselben Fragen gestellt«, seufzte Shawna, »und keine Antworten gefunden.«
    »Wenn du die Ereignisse schilderst, kann ich dir vielleicht helfen. Manchmal sehen Außenseiter mehr als die Betroffenen.«
    »Alistair hatte Geld veruntreut. Weil meine Onkeln und Vettern im Büro oder im Herrschaftsschlafzimmer nach belastendem Beweismaterial suchen wollten, lockte ich David aus dem Schloss . Wir trafen uns in der Stallkammer.«
    »Und was ging schief?«
    »Das weiß ich nicht.«
    »Was geschah im Stall?«
    »Der Wein, den ich ihm servierte, enthielt eine Droge. Für mich war sie nicht bestimmt, aber David schöpfte Verdacht und vertauschte die Gläser. Plötzlich wurde es dunkel, dann brach das Feuer aus. Ich verlor die Besinnung, und als ich zu mir kam, lag ich neben »... einer verkohlten Leiche.«
    »Oh, es war grauenvoll!«
    »Also legte jemand einen Toten in die Stallkammer, den man für David halten sollte. Gut geplant, nicht wahr?«
    »Offensichtlich. Alistair

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