Die schottische Lady
aus.
»Hängt der Wicca-Kult mit der Nacht der Mondjungfrau zusammen?« fragte Sabrina.
Shawna runzelte die Stirn. »ja und nein ... Die Feier dieser Nacht ist älter als alle anderen Hochländerfeste und stammt aus der Zeit, in der auf unserem Druidenaltar Menschenopfer dargebracht wurden. Später veränderte sich der Kult, und heutzutage feiern wir nur mehr die Ernte.«
Nun kam Myer in die Halle und kündigte das Mittagessen an. Nach dem Essen wandte sich Sabrina an Shawna und erinnerte sie an das Versprechen, ihr die Ländereien zu zeigen.
»Du kannst uns begleiten«, schlug Hawk vor.
»Nein, sicher bist du lieber mit deiner Frau allein, wenn du sie durch dein Imperium führst. Das ist doch viel romantischer. Und ich werde mich inzwischen mit Shawna amüsieren. Oder hast du etwas gegen diesen Vorschlag, Shawna?«
»Keineswegs, es ist mir ein Vergnügen.«
»Nun, dann wollen wir alle unseren Geschäften nachgehen.« Gawain stand vom Tisch auf. »Vielleicht treffen wir uns später in der Taverne. Dort könntest du dann deine Frau und deine Schwägerin mit unserem schottischen Ale und einem Hammeleintopf bekannt machen, Laird. «
»Eine gute Idee«, stimmte Hawk zu.
»Bis nachher«, verabschiedete sich Aidan. »Ich habe in der Mine zu tun.«
»Aye, ich auch«, sagte Alaric.
»Vielleicht brauchen die Ladies eine Eskorte«, begann Alistair.
»Wir Männer gehen ins Bergwerk«, fiel Alaric ihm ins Wort, und Alistair schnitt eine Grimasse, aber er gab sich geschlagen.
Nachdem Shawna mit Sabrina vereinbart hatte, sich eine Stunde später im Stall zu treffen, suchte sie ihr Zimmer auf und zog ein olivgrünes Reitkostüm an. Dazu trug sie einen passenden Hut mit Samtbändern.
In vollen Zügen genoß die Amerikanerin den Ritt über die Felder und am Ufer des Sees. Shawna zeigte ihr Castle MacGinnis und erklärte, dass es wahrscheinlich älter sei als die Douglas-Festung, aber kleiner und infolge der wenigen Fenster viel dunkler. »Im Büro von Castle Rock kann man besser arbeiten. Deshalb wohne ich dort mit Onkel Gawain, Alistair und Alaric, seit ... «
»Seit David gestorben ist«, ergänzte Sabrina.
Shawna nickte. »Also weißt du Bescheid.«
»Natürlich. Meine Schwester und mein Schwager wollten mich nicht hierherbringen, ohne auf etwaige Risiken hinzuweisen.«
»Sicher droht dir keine Gefahr. Wenn du auch ein wunderbares Jungfrauenopfer wärst ... « , fügte Shawna lächelnd hinzu'. »Aber wie gesagt, dieser Brauch wurde schon vor langer Zeit abgeschafft.«
»Nun, ich bezweifle, dass ich ein geeignetes Opfer wäre. Reiten wir zur Taverne? Ich habe Durst. « Im hellen Sonnenschein lenkten sie die Pferde zum Dorf. Voller Bewunderung betrachtete Sabrina die saftigen, leuchtendgrünen Wiesen mit den bunten Blumen. »Wie schön es hier ist! Ich könnte mir vorstellen, für immer in diesem Land zu bleiben.«
Trotz der milden Herbstluft fröstelte Shawna. Die Amerikanerin war charmant und schön. - und trug keine Mitschuld an einem Mordversuch. Bald würde David sie kennenlernen ...
Sie erreichten die Taverne vor den anderen und nahmen an einem Fenstertisch Platz. Freundlich begrüßte Shawna die Kellnerin - Edwina McCloud, eine liebenswürdige Frau, die Gawains romantisches Interesse erregte. Davon hatte die Familie, Alaric ausgenommen, erst an diesem Tag erfahren.
»Freut mich, Sie wiederzusehen, Edwina. Das ist Miss Sabrina Connor, Laird Douglas Schwägerin. Sabrina Miss Edwina McCloud.«
»Oh, es ist mir ein Vergnügen«, beteuerte Edwina. »Was darf ich den Ladies servieren? Vielleicht Ale?« Nachdenklich musterte sie die elegante Amerikanerin. »Oder Apfelwein? Wir haben sehr guten Apfelwein.«
»Ale«, entschied Sabrina. Aber während Edwina sie anstarrte' besann sie sich zu Shawnas Verblüffung anders. »Ich versuche doch lieber den Apfelwein.«
»Möchten Sie auch etwas essen?«, fragte die Kellnerin.
»Aye, später.« Shawna musterte das Gesicht der älteren Frau.
Früher war Edwina eine Schönheit gewesen, und sie wirkte trotz ihrer zarten Fältchen und der grauen Strähnen im dichten kastanienroten Haar immer noch attraktiv. Sie bewirtschaftete das Land, das sie von dem MacGinnis-Clan gepachtet hatte. Aber an ein paar Tagen pro Woche arbeitete sie im Gasthaus ihres Vetters Evan McCloud, einem Pächter der Douglas-Ländereien. »Bald werden sich meine Onkeln, meine Vettern und Laird Douglas mit seiner Frau zu uns gesellen.«
»Nun, dann warten wir solange.« Die Neuigkeit, dass Gawain in
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