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Die schottische Lady

Die schottische Lady

Titel: Die schottische Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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hat's nicht getan, da bin ich mir sicher. Nach Davids vermeintlichem Tod war mein Vetter völlig verzweifelt und schämte sich, weil er das Geld unterschlagen und damit die Tragödie ausgelöst hatte. Nun verurteilt der Laird die MacGinnis«, fügte Shawna bitter hinzu, »ohne zu ahnen, was wir durchgemacht haben.«
    »Du muss t doch erkennen, dass ihn irgend jemand ermorden wollte. «
    »Warum lebt er dann immer noch?«
    »Ja, das ist erstaunlich«, gab Sabrina zu. »Und ich habe bereits eine Theorie. Vermutlich war nicht nur eine Person in die Sache verwickelt.«
    »Sondern meine ganze Familie?« fragte Shawna entrüstet.
    »Das habe ich nicht behauptet. Aber weil so viel geschehen ist, müssen mehrere Leute dahinter stecken ... Oh, die anderen kommen näher. Bitte - du darfst meiner Schwester und meinem Schwager nichts über meinen Zustand verraten!«
    »Keine Bange.«
    Sabrina drehte sich zu Hawk und Gawain um. »Was für ein schöner Abend!«
    »Sicher wird dir die Nacht der Mondjungfrau noch besser gefallen«, meinte Gawain.
     
    Shawna lag im Bett und wartete vergeblich auf David. Als sie in einen unruhigen Schlaf versank, träumte sie, jemand würde ihr folgen. Sie lief am Castle Rock vorbei, zum See, der im Mondlicht glänzte. Sobald sie ihn erreichte, würde ein Geist - halb Mensch, halb Tier - aus dem Wasser steigen und sie vor ihrem Feind retten. Das wußte sie.
    Aber zwischen Shawna und dem Ufer ragten die Druidensteine empor. Sie stolperte über den Altar, spürte den Atem des Verfolgers im Nacken, Finger griffen nach ihrem Hals.
    Auf der anderen Seite des runden Altars blieb sie neben einer verkohlten Leiche liegen. Entsetzt starrte sie in das schwarze Gesicht, sah im grausigen Todesschrei,den weit aufgerissenen Mund geöffnet.
    Sie fuhr aus dem Traum hoch und wurde von starken Armen umfangen. Beinahe hätte sie geschrien.
    »Was ist denn los?« flüsterte David, der neben ihr auf dem Bett saß. Wieder einmal war er in ihr Zimmer geschlichen, während sie geschlafen hatte, ein lautloser Wächter.
    »Nichts. Nur ein Alptraum.«
    »Von einem Toten?«
    Im schwachen Schein des Kaminfeuers versuchte sie sein Gesicht zu betrachten. Sie sah keinen Hohn, keine Anklage, nur grimmig zusammengepresste Lippen.
    »Von einer verbrannten Leiche?« fügte er hinzu.
    Ein Schauer rann über ihren Rücken. Wie unheimlich ... So als hätte er ihren Traum mit angesehen ...
    »Als ich heute mit Sabrina die Taverne besuchte, kam Edwina McCloud an unseren Tisch und behauptete, in deinem Sarg würde ein anderer liegen.«
    »Was für eine scharfsinnige Frau!« erwiderte David kurz angebunden.
    » Vielleicht solltest du endlich verlauten lassen, dass du am Leben bist.«
    »Noch nicht. Vorher möchte ich feststellen, ob der Tote in meinem Sarg jener Strafgefangene ist, dessen Leben ich so lange Zeit geführt habe.«
    »Ein Sträfling?«
    »Das ist eine lange Geschichte. In dieser Nacht spielt sie keine Rolle.«
    »Für mich schon.«
    »Jetzt bin ich nicht in der Stimmung, um darüber zu reden.«
    »Aber ich will es wissen ... «
    »Erzähl mir lieber, was in der Nacht des Feuers mit dir geschehen ist.«
    »Ich wurde aus dem Stall gezerrt - keine Ahnung, von wem. jedenfalls erwachte ich draußen, neben deiner Leiche.«
    »Also waren zwei Personen am Werk. Ich sollte in den Flammen sterben, aber dann wurde ich mit einem anderen Mann vertauscht.«
    »Vielleicht versuchte einer meiner Verwandten, dich zu retten.«
    »Mag sein. «
    Shawna erschauerte wieder. Warum fühlte sie sich in dieser Nacht so unbehaglich?
    »Fürchtest du dich?« fragte David leise. »Dazu hast du keinen Grund. Ich passe auf dich auf. Jetzt solltest du wieder schlafen.«
    Wie konnte sie schlafen, wenn so grässliche Visionen ihre Fantasie heimsuchten? Um die kalte Angst endlich abzuschütteln, schmiegte sie sich an Davids Brust, spürte eine tröstliche Geborgenheit - und dann noch mehr, viel mehr ...
    Auf dem Gipfel der süßen Lust glaubte sie, zwischen Sternen zu schweben. Langsam sank sie zur Erde zurück, immer noch von Davids starken, warmen Armen umschlungen. Bald würde er sie wieder verlassen. Im Morgengrauen. Und sie würde nicht wissen, wohin er ging.
    Aber er würde sie beobachten, alles sehen, alles hören.
    Als er aus dem Bett stieg, erwachte sie und blinzelte. Im Zimmer lagen immer noch dunkle Schatten, vor der Balkontür schimmerte das erste Tageslicht.
    Shawna spürte seine Lippen auf ihrer Stirn. Dann verschwand er wie ein Geist, und der Kuß

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