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Die schottische Lady

Die schottische Lady

Titel: Die schottische Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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deinem Hintern nie verheilt. Und meine Salben, die du abends auf deine wunden Füße gestrichen hast ... «
    »Ist ja schon gut, Edwina ... «
    Doch sie hörte ihm nicht mehr zu. Ärgerlich legte sie ihren Umhang ab, eilte hinter die Theke und füllte für einen Gast, der nach ihr gerufen hatte, ein Glas mit Ale.
    Bruder Damian setzte sich kurz entschlossen neben Ioin Menzies und lächelte beruhigend, als er den Argwohn des alten Mannes spürte. Seit einigen Tagen kam er regelmäßig in die Tave rn e und suchte das Vertrauen der Leute zu gewinnen. »Edwina macht sich eben Sorgen um Laird Douglas' Schwägerin, und deshalb ist sie ein biss chen nervös. Leider wird das Mädchen immer noch vermisst .«
    »Aye«, murmelte Ioin und wich seinem Blick aus.
    » Übrigens - ich möchte Sie auf einen wichtigen Punkt hinweisen, Menzies. Meine Pilgerfahrt führte mich hierher, weil ich das Sagengut dieser Gegend studieren will. Die Menschenopfer gehörten zu den alten Druidenpraktiken. Damit hat der Wicca-Kult nichts zu tun.«
    »Jetzt ist sie mir böse«, seufzte Ioin und schaute verstohlen zu Edwina hinüber, die an der Bar arbeitete. »Um mich zu bestrafen, wird sie meine alten Knochen verrotten lassen und mir keine Arzneien mehr geben.«
    Bruder Damian nahm einen großen Schluck von seinem Ale und musterte Hamell Anderson, der ihm gegenübersaß. »Hier im Dorf weiß man wohl nichts über den Verbleib der Amerikanerin, mein junger Freund?«
    »Nein«, erwiderte Hamell. »Aber womöglich hat Ioin recht. Wenn die Hexen ein Opfer suchen, schwebt ihnen sicher ein ganz besonderes Mädchen vor - oder eine bedeutsame Persönlichkeit wie Lady MacGinnis selbst. Es sei denn ... «
    »ja?« drängte der Mönch.
    Unbehaglich zuckte Hamell die Achseln. »Lady MacGinnis ist vielleicht nicht das, was sie scheint.«
    »Sag bloß nichts gegen unsere Lady!« mahnte loin. »Bedenk doch, wie gut sie für uns alle sorgt! Hat sie deinen Großvater nicht ins Krankenhaus gebracht, auf eigene Kosten? Und dein kleiner Bruder wohnt jetzt bei ihr im Schloss .«
    »Aye, mein Bruder!« stieß Hamell verbittert hervor.
    »Oder dein Neffe, falls er der Sohn deiner Schwester ist.«
    »Das ist er nicht.«
    »Jedenfalls hat sich Lady MacCinnis stets um dich und die Deinen gekümmert.«
    »Ja«, stimmte Hamell zögernd zu.
    »Was wollten Sie mir mitteilen, mein Junge?« beharrte der Mönch.
    Hamell schüttelte den Kopf. »Nur dass wir nicht immer sind, was wir scheinen. Mehr sage ich nicht ... «
    »Soviel ich weiß, hast du gar nichts gesagt!« fauchte loin.
    »Dann werde ich mich deutlicher ausdrücken. Man sollte doch glauben, Miss Sabrina Connor wäre ein unberührtes junges Mädchen. Und in jener Nacht, in der David Douglas starb, war Lady MacGinnis mit ihm zusammen - verstehen Sie, was ich meine, Bruder Damian? Wenn ein unschuldiges Opfer gesucht wird, wäre Sabrina Connor sicher die bessere Wahl.«
    Der Mönch hob die Brauen und fragte sich, ob man das Leben der Amerikanerin retten könnte, wenn die Wahrheit über ihren Zustand ans Licht käme. »Und wenn Miss Connor nicht unschuldig ist? Kurz nachdem sie hier ankam, verschwand sie. Was wissen wir schon über ihre Vergangenheit?«
    »Also wirklich!« rief Ioin, stand entrüstet auf und ging zur Theke. »Wie ich solche Klatschgeschichten hasse!«
    Vermutlich will er sich mit Edwina versöhnen, dachte Bruder Damian. Vor allem seinen Furunkeln zuliebe mag er auch den Hexenzauber verdammen ...
    »Hätte ich bloß den Mund gehalten!« stöhnte Hamell. »Nun ist der alte Knabe tief beleidigt. Er liebt Shawna MacGinnis von ganzem Herzen. Aber ich nicht, verdammt noch mal - verzeihen Sie, Bruder Damian ... Sobald David Douglas unserer Lady über den Weg lief, flogen die Funken. Kein einziges freundliches Wort fiel z wischen den beiden. Und doch waren sie ganz verrückt nacheinander. Für Sie ist so ein Gefühl natürlich eine schwere Sünde, Bruder. Nun, vielleicht verstehen Sie trotzdem, was einen Mann zu einer Frau hinzieht.«
    »Ich tue mein Bestes«, entgegnete der Mönch trocken, »so wie Sie, mein Junge.«
    »Wollen Sie etwa andeuten, der kleine Danny sei mein Sohn?«
    »O nein, ich meinte nur ... «
    »Niemals würde ich ein unschuldiges Mädchen in Schwierigkeiten bringen«, erklärte Hamell entschieden, dann senkte er seine Stimme und blickte sich wieder um.
    Offenbar hat er Angst vor seinem Vater, überlegte Bruder Damian.
    »Schauen Sie sich den Jungen doch an - und die MacGinnis.« Bevor Hamell

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