Die schottische Lady
frisch und munter' sein - wenn ich auch nicht den Laird spielen muss .«
Skylar kroch unter die Decke, sank seufzend ins Kissen und schloss die Augen.
Auf einen Ellbogen gestützt, musterte Hawk seine Frau. »In dieser Nacht schläfst du zum letztenmal mit einem Laird. Morgen wird mein Bruder seinen verflixten Titel-'wieder beanspruchen. Außerdem wolltest du wissen, wie Sabrina schwanger geworden ist.«
Lächelnd öffnete sie ihre silberblauen Augen. »Ich glaube, daran kann ich mich vage erinnern. Aber vielleicht würdest du mein Gedächtnis auffrischen ... «
Diesen Wunsch erfüllte er nur zu gern.
Später lagen sie eng umschlungen nebeneinander.
»Hawk?« flüsterte Skylar.
»ja, mein Liebes?«
»Ich glaube, unser Douglas-Erbe wird noch vor Ende Juni eintreffen.«
»O Gott, Skylar ... « Er richtete sich auf und schaute ihr in die Augen. »Unser ... «
»ja, Hawk, ich erwarte ein Kind.«
»Bist du sicher?« fragte er atemlos.
»Völlig sicher. Eigentlich wollte ich's für mich behalten, solange wir in Craig Rock bleiben. Ich dachte, es wäre zu gefährlich, wenn gewisse Leute erführen, dass ein weiterer Douglas zur Welt kommen wird.«
»Das war sehr vernünftig von dir. Aber mit mir kannst du dein Geheimnis teilen.«
»Das habe ich soeben getan, Hawk. Bist du auch glücklich?«
»Nun, abgesehen von den Schwierigkeiten meines Bruders und der bedenklichen Situation in Amerika bin ich glücklich.«
»O Hawk ... «
»Sogar überglücklich. Denn du bist der Mittelpunkt meiner Welt. Du und das Baby ... «
Als David ins Schloss zurückkehrte, betrat er die große Halle, ohne zu bedenken, wer ihm begegnen mochte. Laird Douglas war zurückgekehrt. Was er in der Gestalt eines Geistes oder eines Mönchs erfahren konnte, wußte er inzwischen. jetzt war es an der Zeit, seinen rechtmäßigen Platz einzunehmen und die Leute zur Rechenschaft zu ziehen, die ihn hintergangen hatten. Shawna ...
Auf dem langen Tisch stand ein Tablett mit Karaffen und Gläsern. David schenkte sich einen großen Whisky ein, dann wanderte er zum Kamin. Shawna ... Wütend schlug er mit der Faust auf das steinerne Sims, versuchte die Visionen zu verscheuchen, die ihn bedrängten - ihre blauen Augen, das seidige blauschwarze Haar.
J edesmal, wenn er sie verließ, sehnte er sich nach ihr. Er hatte ihr immer wieder geglaubt, sogar der leidenschaftlichen Beteuerung, sie hätte nichts von Danny gewuss t. Auch ihre Ohnmacht war überzeugend gewesen.
Ein neues Täuschungsmanöver?
Die Schwertspitze vor Augen, hatte Fer gus Anderson versichert, das Baby sei ihm- von Lady MacGinnis' Zofe übergeben worden. Und Shawna habe ihm mitteilen lassen, er müsse das Geheimnis hüten.
David holte tief Atem. Natürlich hielt er Fergus nicht für glaubwürdiger als Shawna. Am nächsten Morgen würde er mit Mary Jane sprechen.
Als er leise Schritte hinter sich hörte, fuhr er herum, die Hand am Schwertgriff.
Alistair betrat die Halle, ein hochgewach s ener, attraktiver junger Mann im MacCinnis-Kilt, ein Plaid um die Schultern. »Ah, guten Abend, David! Würdest du ein Glas mit mir trinken?«
»Aye«, antwortete David zögernd.
Alistair füllte ein Glas mit Whisky und nahm einen großen Schluck. »David, ich muss mit dir reden.«
»Und offenbar willst du dir vorher Mut antrinken.«
»ja, das stimmt. «
»Sprich doch, Alistair.«
»An jenem Tag, an dem ich deinen Bruder und dich im Tunnel traf, hätte ich die Wahrheit sagen sollen.«
»Dazu ist es nicht zu spät.«
Alistair zögerte nur ein paar Sekunden lang. »Die Begegnung im Schacht hat mich nicht überrascht.«
»Warum nicht?«
Tapfer hielt Alistair dem Blick des Lairds stand. »Weil ich von Anfang an wußte, dass du nicht jene verkohlte Leiche warst. «
»Und woher wusstest du das?«
»Ich vertauschte dich mit dem toten Sträfling. Vorher hatte ich Shawna und dich aus der Feuerhölle getragen. Und ich sorgte dafür, dass Collum MacDonald bis zur Unkenntlichkeit verbrannte. Dann wurde er in der Krypta in einem Sarg bestattet, auf dem dein Name steht.«
Kapitel 22
James McGregor nippte an einem Glas Brandy und genoss den Komfort des Queen Anne-Sessels vor dem Kamin, die Füße auf einen Schemel gelegt. Prüfend musterte er Shawna, die ihm gegenübersaß.
Als er ihr ein Lächeln schenkte, schien sich sein hässliches Gesicht auf seltsame Weise zu verschönern. »Leider darf ich Ihnen nichts erzählen, Lady MacGinnis.«
»Nicht einmal, wohin dieser Tyrann meinen Sohn
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