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Die schottische Lady

Die schottische Lady

Titel: Die schottische Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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gebracht hat?«
    »Beruhigen Sie sich, Danny ist in Sicherheit, wohlauf und gesund. «
    »Woher wissen Sie das?«
    »In einem anderen Leben war ich Arzt - bevor ich mich mit Laird Douglas auf einem Sträflingsschiff abrackern muss te. Nur ihm verdanke ich meine Rettung. Und deshalb erfülle ich alle seine Wünsche - wenn Sie ihn auch für einen Tyrannen halten. Gemeinsam kämpften wir in der Takelage gegen die wildesten Stürme. Nachdem wir Australien erreicht hatten, schufteten wir
    in einem Steinbruch. Immer wieder nahm David anderen Gefangenen die Arbeit ab, um sie vor den Peitschenhieben der sadistischen Wärter zu bewahren. Einer dieser Schurken hätte mich beinahe erschlagen. Deshalb konnten wir entkommen. David stürzte sich auf ihn und brach ihm das Genick - wenn auch nicht mit Absicht. Als unser Aufseher tot am Boden lag, nutzten wir die Gelegenheit zur Flucht. Das alles erzähle ich Ihnen nur, Mylady, damit Sie die Rachsucht eines Mannes, der so etwas durchgemacht hat, besser verstehen.«
    »Aber ich trage nicht an allem, was er mir vorwirft, die Schuld. Das müss te er inzwischen erkennen. Wieviel er Ihnen erzählt hat, weiß ich nicht. Jedenfalls versuchte ich damals nur, meinem Vetter zu helfen ... «
    »Wir beschwören manchmal ein Unrecht herauf, obwohl wir in bester Absicht handeln.«
    Nachdenklich runzelte Shawna die Stirn. Sicher, was David erlitten hatte, konnte sie sich kaum vorstellen. Aber auch sie muss te schmerzliche Erinnerungen verkraften. Das Feuer, die verkohlte Leiche, neben der sie erwacht war, dann die vermeintliche Totgeburt ... Und jetzt, da sie wußte, dass ihr Sohn lebte, durfte sie ihn nicht einmal sehen.
    Schon immer war ihr Danny lieb und teuer gewesen. O Gott, hätte sie die Wahrheit doch früher erkannt!
    Was war damals geschehen? Das muss te sie herausfinden. Noch in dieser Nacht würde sie die Andersons aufsuchen. Entschlossen sprang sie auf. »Lassen Sie mich gehen, Mr. McGregor.«
    »Das kann ich nicht, Mylady.«
    Wie sollte sie ihm entrinnen? Offenbar blieb ihr nichts anderes übrig, als grausame Methoden anzuwenden. »Sie elender, hässlicher kleiner Bastard!« schrie sie, und ihr Herz krampfte sich zusammen. Wie unrecht sie ihm tat . Was immer David ihm erzählt haben mochte, James McGregor war freundlich zu ihr gewesen. Doch sie hatte keine Wahl. Noch in dieser Nacht muss te sie die Andersons zwingen, die Wahrheit zu gestehen.
    »Lady MacGinnis ... «
    »Oh, ich ertrage Ihre Gegenwart nicht mehr! Halten Sie mich meinetwegen gefangen - aber verschwinden Sie!«
    Würdevoll erhob er sich und öffnete die Tür. Ehe er in den Flur hinaustrat, drehte er sich noch einmal um. »Für meinen Freund David würde ich sterben, ohne auch nur ei ne Sekunde lang zu zögern. Falls Sie diesen Raum verlassen wollen, müssen Sie mich töten, Mylady.«
    »Oh, es tut mir so leid«, wisperte sie, nachdem er die Tür hinter sich geschlossen hatte.
    Nun würde sie durch den Geheimgang fliehen, den David sooft benutzt hatte, um in diesen Raum zu gelangen. Wo sich der verborgene Mechanismus befand, der einen Teil der Mauer öffnete, wußte sie nicht genau, aber sie würde ihn finden.
     
    »Ob du mir glaubst oder nicht, David«, seufzte Alistair, »ich bereute zutiefst, dass ich jenes Geld unterschlagen hatte. Ich wollte zu dir gehen und ein Geständnis ablegen. Aber Vater befürchtete, du würdest die Behörden einschalten. Deshalb be schloss er, die schriftlichen Unterlagen zu entwenden, und beauftragte Shawna, dich aus deinem Zimmer zu locken ... «
    »Das alles weiß ich«, fiel David ihm ungeduldig ins Wort. »Wie bin ich an Bord dieses grauenvollen Schiffs gelangt?«
    »Du solltest im Stall nur für einige Zeit die Besinnung verlieren. So hatte es die Familie geplant. Ich selbst war nicht an diesen Machenschaften beteiligt, obwohl ich sie verursacht hatte. In jener Nacht ritt ich nach Wickshire, um in einer Taverne zu spielen und meine Sorgen im Whisky zu ertränken. Einige Constables, die einen entlaufenen Sträfling suchten, kamen ins Dorf. Wie du weißt, hatte er ein Mädchen ermordet und war zur Zwangsarbeit auf diesem Schiff verurteilt worden. Einer der Polizisten erzählte mir, wahrscheinlich sei er ins Hochland geflohen. Als ich nach Hause ritt, wurde ich im Wald bei Castle Rock überfallen - von diesem Collum MacDonald. Beinahe hätte er mich getötet. Aber ehe er mir die Kehle durchschneiden konnte, riss ich meinen Dolch aus der Scheide und stach die Klinge in sein Herz. Im selben

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