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Die schottische Lady

Die schottische Lady

Titel: Die schottische Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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erschrocken um. David stand auf der Schwelle. Beim Anblick ihres Trauerkleids hob er spöttisch die Brauen. »Der Laird lebt. Oder hast du das noch nicht gehört, Lady?«
    » Was willst du?«
    » Wo ist deine Zofe?«
    »Meine Zofe?« wiederholte sie verblüfft.
    »Mary Jane. Wo steckt sie?«
    »Wahrscheinlich schläft sie.«
    »Nein. « ,
    »Dann - weiß ich nicht ... «
    Nach einer kurzen Pause bemerkte er : »Vielleicht weißt du ebensowenig, dass sie unseren Sohn den Andersons übergeben hat.«
    »Unmöglich!« rief sie entgeistert. » Wie kann s 't du so etwas behaupten?«
    »Fergus hat's mir erzählt.«
    »Das glaube ich nicht.« In all den Jahren hatte Mary Jane ihr treu gedient. »Nimmst du etwa ernst, was dieser Trunkenbold faselt?«
    »Allerdings.« Ohne ein weiteres Wort wandte er sich ab und schloss die Tür.
    Shawna ballte die Hände. Also war er bei den Andersons gewesen, die auch sie aufsuchen wollte.
    O Gott! Was hatte Fergus sonst noch erzählt?
    Sie rannte zur Tür und stieß sie auf. Die Arme verschränkt, stand James McGregor vor ihr. » Was für ein schönes Kleid, Mylady«, bemerkte er höflich.
    »Lassen Sie mich vorbei, James.«
    »Mylady ... «
    »Soeben steigt David die Treppe hinab. Ich höre seine Schritte. Und er wird sicher verhindern, dass mir etwas zustößt.«
    Zögernd trat er beiseite, und sie stürmte die Stufen hinunter.
    David stand in der großen Halle vor dem Kamin. Erbost lief sie zu ihm und trommelte mit beiden Fäusten gegen seine Brust. »Wie kannst du es nur wagen, mir zu misstrauen - und diesem elenden Fergus Anderson zu glauben?«
    Statt zu antworten, warf er sie kurzerhand über seine Schulter und trug sie die Treppe hinauf, vorbei an einem verdutzten McGregor. Im Turmzimmer angekommen, legte er sie aufs Bett. Erst jetzt wurde ihm bewußt, warum sie sich angekleidet hatte. »Du wolltest offensichtlich ausgehen.«
    »Ja.«
    »Verdammt, wirst du denn niemals Vernunft annehmen? Muss t du dich unentwegt einer tödlichen Gefahr aussetzen?«
    »Soll ich denn untätig in meinem Zimmer herumsitzen, nachdem du mein Kind gestohlen hast?«
    »Spiel jetzt nicht die unglückliche Mutter, der man bitter Unrecht getan hat. Ich muss te Danny in Sicherheit bringen. Und du wirst hierbleiben, verstanden? Also hast' du dich völlig umsonst angezogen. Warum trägst du eigentlich dieses lächerliche Trauerkleid?«
    »Damit man mich in der Finsternis nicht sieht. Und nachdem du mein violettes Reitkostüm zerfetzt hast ... «
    »Am besten zerreiße ich auch dieses Kleid - nur um sicherzugehen..«
    Entsetzt sprang sie vom Bett auf, als er zu ihr ging. Aber ihr Widerstand nützte nichts. Mit einer Hand hielt er eisern ihren Arm fest, während er mit der anderen methodisch den schwarzen Satin und die Unterwäsche zerfetzte. Endlich ließ er sie los, und sie stand splitter nackt vor ihm. Voller Verzweiflung starrte sie auf die Stoffstreifen hinab, die zu ihren Füßen lagen.
    »Du wirst dieses Zimmer nicht verlassen.« Unsanft stieß er sie aufs Bett. »Schlaf jetzt!«
    »Aber ... «
    »Kein Wort mehr! Heute nacht bleibe ich hier.«
    Fröstelnd kroch sie unter die Decke und beobachtete, wie er alle Lampen löschte. Im orangeroten Flammenschein stand er vor dem Kamin. Sein Gesicht verriet nichts von seinen Gedanken oder Gefühlen. Nach einer Weile kam er an ihr Bett, setzte sich und zog die Stiefel aus. Er legte sich neben Shawna, aber er rührte sie nicht an. Zögernd sprach sie zu ihm. »Wenn Mary Jane verschwunden ist, sollten wir sie suchen. Vielleicht wurde sie entführt ... «
    »Nein, sie hat das Schloss freiwillig verlassen.«
    »Woher weißt du das?«
    »Weil sie ihre Sachen mitgenommen hat.«
    »Man könnte sie gezwungen haben.«
    »Wohl kaum. «
    »Oh, das glaube ich einfach nicht!« Tränen stiegen ihr in die Augen. Ausgerechnet Mary Jane, die nicht nur ihre Dienerin, sondern auch ihre Freundin gewesen war ... »Nein, niemals hätte sie mein Baby den Andersons anvertraut. Warum nimmst du für bare Münze, was Fergus dir vorgelogen hat?«
    »Weil er zweifellos die Wahrheit sagte, als ich ihm ein Schwert an die Kehle hielt.« Ungeduldig seufzte er. »Wie lange wirst du dich noch weigern, die Menschen, die dir nahestehen, für schuldig zu halten?«
    Sie gab keine Antwort. Trotz der Decke fror sie schrecklich und sehnte sich nach Davids Wärme. In diesem Augenblick erschien ihr sogar die Leidenschaft, die sein Zorn hervorgerufen hatte, ertragbarer als sein kalter Gleichmut.
    Offenbar erriet

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