Die schottische Rose
gegen die Engländer weidlich zu nutzen verstanden.
Der Herzog hob mit einem lauten Schrei sein Schwert und stürmte mit schweren Schritten auf Connor zu. Der parierte den Schlag, wirbelte auf dem Absatz herum und sprang zur Seite, als der Herzog von seinem Schwung weitergetragen wurde. Dann ließ Connor sein Schwert herabsausen, auf den linken, gepanzerten Arm des Mannes.
Das Eisen der Rüstung hielt zwar die Klinge ab, dämpfte jedoch nicht die Wucht des Schlags. Ein lautes Knacken ertönte, gefolgt von einem wütenden Schmerzensschrei. Connors Hieb hatte dem Herzog den Arm gebrochen.
Während der Verletzte zu ihm herumfuhr, hatte sich Connor bereits mit gespreizten Füßen aufgebaut und sein Langschwert mit beiden Händen über seinem Kopf erhoben. Bevor der Herzog wusste, wie ihm geschah, ließ Connor seine Waffe heruntersausen. Albany gelang es, seine Klinge hochzureißen, aber Connors Schwert schlug sie leicht herunter. Immerhin dämpfte die Abwehr des Herzogs den Schlag, der sonst vielleicht seinen Helm gespalten hätte.
Aber die Wucht genügte, um den Herzog zu Boden zu zwingen. Die Leute schrien auf, als Albany auf ein Knie fiel. Doch so schnell gab er nicht auf. Er mochte bösartig und verschlagen sein, aber er war ein erfahrener Kämpfer. Er holte aus und fegte mit dem Schwert dicht über den Boden, in Richtung von Connors Füßen.
Der Schlag hätte Connor die Füße von den Beinen getrennt, wenn er ihn nicht hätte kommen sehen. Er sprang behende zurück, und die Klinge des Herzogs sauste harmlos durch die Luft. Aber er hatte sich genug Zeit verschafft, um sich von Connors Schlag zu erholen und aufzustehen. Er schüttelte sich und starrte Connor aus den Schlitzen seines Visiers böse an.
»Noch mal gelingt dir das nicht, du Hund«, knurrte er und stürmte erneut vor.
Connor wartete bis zur letzten Sekunde, als der Herzog ihn fast erreicht hatte. Dann täuschte er eine Körperbewegung nach rechts an. Der Herzog riss sein Schwert herum, aber Connor hatte längst einen mächtigen Satz nach links gemacht, auf den Herzog zu. Dann war er an seinem Feind vorbei und hieb mit der flachen Seite seiner Klinge dem Herzog aufs Gesäß.
Diese Stelle war nicht gepanzert, und der Herzog stieß einen lauten Schmerzensschrei aus, als er vorwärts taumelte.
Die Menge lachte und spendete begeistert Beifall. Albany fuhr wütend herum und hieb mit seinem Schwert blindlings um sich. Connor hielt sich außerhalb seiner Reichweite und winkte den Herzog provozierend heran.
Das genügte. Albany ließ alle Vorsicht fahren und stürzte sich in seiner schweren Rüstung auf Connor. Der wartete wieder bis zum letzten Moment, täuschte einen Frontalangriff an, wirbelte dann auf dem Fuß herum, wich aus und führte einen mächtigen Rückhandschlag mit seinem Langschwert gegen den Schildarm des Herzogs. Es krachte, und ein Stück des mit Blech beschlagenen Schildes flog durch die Luft.
Diesmal ließ Connor dem Herzog keine Zeit, sich zu erholen. Er fuhr wieder herum, diesmal in die andere Richtung, und schmetterte sein Schwert gegen den Helm seines Gegners.
Seine Waffe prallte ab. Doch Connor nutzte den Schwung des Rückschlags, um zu einem weiteren Hieb, diesmal von der Seite, auszuholen. Er verdrehte seinen Oberkörper, bis er wie eine Feder gespannt war, und ließ die Spannung dann mit einem Ruck frei. Sein Langschwert sauste wie ein todbringender Blitz durch die Luft, direkt auf den Hals von Albany zu.
Der fuhr zurück und riss sein Schwert zu einer verzweifelten Abwehr hoch. Als sich die beiden Klingen berührten, klirrte es ohrenbetäubend laut und Funken stoben auf. Die Wucht von Connors Schlag war zu groß. Mit einem lauten Krachen brach das Schwert des Herzogs in zwei Stücke. Das scharfe Ende segelte durch die Luft und grub sich in die Erde. Der Herzog war nicht imstande, den Griff seiner abgebrochenen Waffe festzuhalten. Er flog ebenfalls durch die Luft und blieb etwa einen Meter von dem Herzog entfernt in der Erde stecken.
Atemlose Stille herrschte im Rund, als Connor seine Waffe hob und langsam auf seinen Gegner zuging. Der Herzog verharrte regungslos auf einem Knie. Der Kampf war schnell vorbei gewesen, so wie er prophezeit hatte, aber statt Connor mit einem mächtigen Stoß seiner Lanze zu durchbohren, wie er sich vorgestellt hatte, kniete er jetzt hier im Staub vor seinem Gegner und wartete auf den letzten, den tödlichen Hieb, der das von ihm geforderte Gottesurteil vollstrecken würde.
»Nein!« Diesmal war
Weitere Kostenlose Bücher