Die schottische Rose
drehte ihr tränenüberströmtes, wunderschönes Gesicht zu dem Podest herum. Sie schüttelte wie benommen den Kopf, als könne sie nicht fassen, was sie dort sah. Dann brach sie über der Leiche des Herzogs zusammen.
Juliet war mit zwei Schritten neben ihr und nahm die ohnmächtige Aylinn in die Arme. Dann sah sie zu Connor hinauf, der auf das Podest starrte, und folgte seinem Blick.
Neben dem entsetzten König und der Königin stand Sir Rupert Stewart von Atholl. Er hatte nur Augen für Aylinn. Und ihm liefen Tränen über die Wangen, als er langsam die Armbrust sinken ließ.
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EPILOG
S ie hat bestimmt Hunger.«
»Schon wieder?« Connor drehte sich träge auf dem breiten Bett um und lächelte. »Sie hat doch gerade erst zu Abend …«
Juliet lachte. »Gerade? Das war vor fast vier Stunden. Kurz bevor du mich gewissenlos verführt hast.«
Connor lachte leise und streckte die Hand aus. Er fuhr Juliet durch das dunkelbraune Haar, das sie offen trug, und glitt dann an ihrem schlanken Hals hinab zu dem hauchdünnen Seidengewand, das sich so verführerisch um ihre vollen, schweren Brüste schmiegte. »Gewissenlos, ja?«
Juliet errötete, als sie spürte, wie das Verlangen erneut in ihr hochstieg. Sie waren jetzt seit fast einem Jahr verheiratet, aber immer noch schien sie nicht genug von diesem Mann bekommen zu können. Daran hat nicht einmal sie etwas ändern können, dachte sie und streichelte das schreiende, kleine Mädchen neben ihr auf der Matratze, das sich unter ihrer Berührung sofort beruhigte.
Elizabeth Viola Comtess McPherson, die Erstgeborene von Lady Juliet McPherson, der Herrin von Glaschoire und Mandrake Manor und, was noch viel wichtiger war, der Herrin des Herzens von Sir Connor McPherson, dem Earl von Glaschoire, Laird von Mandrake Manor und, was noch viel wichtiger war, dem besten Ehemann von allen.
Sie stöhnte leicht auf, als Connor ihre Brüste umfasste. Und dem leidenschaftlichsten Ehemann zudem, dachte sie und bog ihren Kopf zurück, um Connor zu küssen. »Warte«, sagte sie. »Ich gebe erst Elizabeth etwas zu essen und dann …«
Connor lächelte. »Und dann …?«
»Dann machen wir da weiter, wo wir gerade waren«, erwiderte Juliet zärtlich. »Wo waren wir gerade?«
»Ich glaube, wir waren bei dem nächsten Erben des Earldoms von Glaschoire und Mandrake Manor«, sagte Connor leise.
»Ah ja, richtig«, erwiderte Juliet lachend. »Ich erinnere mich. Es fühlte sich wahrlich ganz nach einem Erben an, Milord.«
Connor lachte und sah zu, wie Juliet den Träger ihres Gewands herunterstreifte und die kleine Elizabeth an ihre Brust legte. Das Schreien verstummte sofort und wich einem aufgeregten Schmatzen, bis das Kind die Brustwarze fand. Dann ertönte ein letztes Schluchzen, und dann hörte man nur noch ein zufriedenes Saugen und leises Summen, als Juliet gedankenverloren auf ihre Tochter hinuntersah und ein Lied sang.
Connor schwoll das Herz vor Liebe. Er konnte sein Glück immer noch nicht fassen. Er war nach Schottland zurückgekehrt, um seinen Clan zu übernehmen, das schwere Erbe seines Vaters anzutreten und dem Blutvergießen ein Ende zu bereiten. All das war ihm gelungen, aber all das war nichts im Vergleich zu dem, was ihm noch geschenkt worden war.
Nicht nur, dass der König und die Königin von Schottland die Trauzeugen bei ihrer Hochzeit waren, Juliet hatte ihm noch in der Hochzeitsnacht, aus der ein Hochzeitsmorgen und schließlich ein Hochzeitsnachmittag wurde, eröffnet, dass sie vermutlich ein Kind von ihm unter dem Herzen trug, was sich bald danach bestätigt hatte. Ein Kind ihrer Liebe, ein wunderbares Kind. Connor war vernarrt in seine Tochter und hätte sie am liebsten auf seinen Ritten über das Land der McPhersons mitgenommen, was Juliet ihm strikt verboten hatte. Elizabeth werde noch früh genug ihr Reich erkunden, hatte sie Connor erklärt.
»Spätestens, wenn sie laufen kann«, hatte Connor gemeint.
»Laufen?« Juliet hatte gelacht. »Sie hat dein rotbraunes Haar, Geliebter, sie hat meine blauen Augen, sie hat deinen Mut und meine Klugheit … au!« Juliet lachte Connor an, als er sie wegen ihrer Frechheit in die Nase kniff, »und wenn sie ihren Eltern auch nur im Entferntesten nacheifert, wird sie mit Sicherheit reiten können, bevor sie ordentlich laufen kann. Ich liebe dich, Connor, und ich liebe Schottland, ich liebe Mandrake Manor und ich liebe die Highlands. Das Einzige, was ich verabscheue, ist, dass die meisten Highlander offenbar der
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