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Die schottische Rose

Die schottische Rose

Titel: Die schottische Rose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo MacDoherty
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Fehler. Er musste sie küssen, selbst wenn es ihn das Leben kosten sollte.
    Er senkte seinen Mund auf ihren und spürte die samtene, feuchte Haut ihrer Lippen, die unter seinen zitterten, unter seinem Kuss nachgaben, sich bewegten und ihn förmlich einluden, ihren Mund mit der Zunge zu erkunden.
    Die Wirklichkeit schien zu erstarren, selbst der Wind hielt den Atem an. Connors Sinne verschmolzen in einer einzigen konzentrierten Wahrnehmung. Er fühlte den feuchten, lebendigen, warmen Samt ihrer Lippen auf seinen, der Duft von Rosen, Honig und Moschus, den ihre Haut ausstrahlte, schien ihn vollkommen zu erfüllen; er spürte das Beben ihres Körpers und das Hämmern ihres Herzschlags unter den Fingerspitzen seiner linken Hand, die er an ihren zarten, schlanken Hals gelegt hatte, fühlte durch ihr seidenes Gewand ihren festen, weichen Busen, der sich gegen seine Brust presste, die harten Knospen, fühlte die Hitze ihres Schoßes an seinen Lenden, hörte das leise Stöhnen tief in ihrer Kehle, das fast wie ein Summen klang, und spürte, wie sie den Mund öffnete und seinen heißen Atem trank, sich immer fester an ihn schmiegte und mit ihrer Zunge die seine umspielte. Ihm wurde trotz der abendlichen Kühle so heiß, als stünde er in glühender Mittagshitze ungeschützt auf einem Berg in Arabien oder in einem Tal in der Wüste.
    Die Zartheit ihrer Haut unter seinen Fingerspitzen brannte sich ebenso in sein Gedächtnis ein wie ihr Geruch, der Geschmack ihrer Lippen, die Feuchtigkeit ihres Mundes, die Lebendigkeit ihrer Zunge und die Hitze ihres Körpers, der Duft ihres Haares.
    Seine Lenden schmerzten vor Verlangen, und am liebsten hätte er sie sofort genommen. Selbst durch den dicken Stoff seines Kilts spürte er, dass sie bereit für ihn war. Sie glühte und zitterte vor Erregung, und ihr Stöhnen stachelte ihn nur noch mehr an. Alle Gedanken an das, was er ihr hatte sagen wollen, waren aus seinem Kopf verschwunden. Er war nur noch von einem einzigen, übermächtigen Wunsch erfüllt: Er musste diese Frau besitzen, musste sich in ihr versenken …
    Schlagartig kam Connor zu Bewusstsein, wo sie sich befanden. Er löste zögernd seine Lippen von den ihren und bog seinen Kopf ein Stück zurück, auch wenn es ihm schwerfiel. Ein winziger Seufzer der Enttäuschung entrang sich ihr, und sie hob mit geschlossenen Augen den Kopf, als wollte sie den Kuss verlängern.
    »Ihr …« Ihre Stimme klang belegt und rauh, und sie räusperte sich. »Ihr könnt mich tatsächlich … jetzt wohl loslassen, denke ich.«
    Connor traute seiner Stimme nicht und räusperte sich vorsichtshalber ebenfalls, bevor er antwortete.
    »Das würde ich tun«, erwiderte er. »Aber dazu müsstet Ihr vielleicht ebenfalls …«
    Juliet wurde jetzt erst bewusst, dass sie ihn mit beiden Armen umschlungen hielt und ihren Körper eng an ihn presste.
    »Was …?«
    Er konnte sehen, wie ihre Augen sich plötzlich klärten, als sie begriff, was sie da tat, aber es dauerte noch einen Herzschlag lang, einen wundervollen, innigen, intimen Herzschlag lang, bis sie ihre Arme von seinen Schultern nahm.
    »Was … tut Ihr … da?«, sagte Juliet erstickt. Sie konnte nicht weitersprechen, als die Enttäuschung, das schreckliche Gefühl von Leere und Kälte ihr die Stimme nahmen. Was tust du da?, schoss es ihr durch den Kopf. Wie kannst du so etwas tun? Du wolltest ihn zur Rede stellen, ihn in seine Schranken verweisen, und stattdessen … wirfst du dich ihm einfach an den Hals, wie eine leichtfertige …
    Ihr Herz raste, und ihre Knie drohten nachzugeben. Sie war froh, dass er sie festhielt, sonst wäre sie zweifellos zu Boden gesunken. Doch auch wenn sie sich für ihr Verhalten schalt, schien ihr Körper ganz anderer Meinung zu sein. Ihre Haut brannte, und die Hitze in ihrem Inneren schien sich zwischen ihren Beinen zu konzentrieren. Als sie in seine Augen sah, durchfuhr es sie wie ein Schlag.
    Hatte sie erwartet, dass er sie triumphierend oder gar höhnisch ansah, weil sie es ihm so leicht gemacht hatte, sie aus dem Gleichgewicht zu bringen, wurde sie von seinen Augen eines Besseren belehrt. Sie hielt den Atem an, als sie den Hunger erkannte, der in seinem Blick loderte. Er ist mir genauso verfallen wie ich ihm, dachte sie, und diese Erkenntnis fachte ihr Verlangen aufs Neue an. Es war ein Fehler, ein schrecklicher Fehler, das wusste sie, aber … sie konnte nichts dagegen tun.
    So standen sie schwer atmend in dem zugigen Durchgang und starrten sich

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