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Die Schreckenskammer

Titel: Die Schreckenskammer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Benson
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Tötung, und zugleich der Beschwörung und Anrufung von Teufeln, der Darbringungen, Hingaben und Opfer, der von ihm gemachten Versprechungen oder eingegangenen Verpflichtungen und anderer in den zuvor erwähnten Punkten erwähnten Dinge, gestand Milord Gilles de Rais, der Angeklagte, aus freien Stücken, ohne Zwang und reumütig, dass er an zahlreichen Kindern diese Verbrechen, Schandtaten und Sünden des Mordes und der widernatürlichen Unzucht begangen und auf verabscheuungswürdige Weise durchgeführt habe. Darüber hinaus gestand er, dass er die Anrufung von Dämonen, Darbringungen und Opferungen vollzogen habe und Versprechungen und Verpflichtungen gegenüber Dämonen eingegangen sei und auch andere Dinge begangen habe, die er kürzlich in Anwesenheit des besagten Herren Präsidenten und anderer gestand.
    Auf die Frage der besagten Verehrten Vater und Präsident nach dem Ort, wo, und der Zeit, wann er begonnen habe, diese Verbrechen der widernatürlichen Unzucht zu begehen, erwiderte er, im Schloss von Champtocé; er gestand, nicht mehr zu wissen, wann oder in welchem Jahr, doch damit begonnen zu haben etwa zu der Zeit, als sein Großvater starb.
    Item auf die Frage des Herren Präsidenten, wer ihn zu diesen Verbrechen überredet habe, erwiderte er, dass er diese Taten gemäß seiner eigenen Vorstellungen und Gedanken begangen habe, ohne irgendjemands Rat oder Anweisung und nur seinen eigenen Gefühlen folgend für sein Vergnügen und seine fleischliche Lust, und mit keiner anderen Absicht und zu keinem anderen Zweck.
    Und der Präsident, den es überraschte, dass der Angeklagte besagte Verbrechen aus eigenem Antrieb und ohne irgendjemands Drängen begangen haben wollte, fragte den Angeklagten noch einmal, aus welchen Motiven und zu welchen Zwecken er die besagten Kinder habe töten und ihre Leichen verbrennen lassen, und warum er seine Seele hingegeben habe an diese grässlichen Verbrechen, und ermahnte ihn, diese Dinge bis ins Letzte zu erklären, um sein Gewissen zu erleichtern und seine gequälte Seele zu entlasten und sich so gründlicher der Gnade des barmherzigsten und gütigsten Heilands zu versichern. Woraufhin der Angeklagte voller Entrüstung darüber, auf diese Art angezweifelt und verhört zu werden, in der französischen Sprache zu Monsieur le Président sagte: » Hélas, Monseigneur, vous vous tormentez et moy aveques!« Leider, Monsignore, quält Ihr Euch ebenso wie mich.
    Worauf der Präsident, ebenfalls auf Französisch, antwortete: » Ich quäle mich selbst nicht im Geringsten, aber ich bin sehr überrascht von dem, was Ihr mir gesagt habt und kann mich damit einfach nicht zufrieden geben. Ich will von Euch die absolute Wahrheit wissen aus den Gründen, die ich Euch bereits so oft genannt habe. «
    Worauf der Angeklagte erwiderte: » Wahrhaftig, es gab keinen anderen Grund, keine andere Absicht oder keinen anderen Zweck außer denen, die ich Euch genannt habe, was allerdings genügt, um zehntausend Männer zu töten. «
    Daraufhin ließ der Präsident von seiner Befragung des Angeklagten ab und befahl, François Prelati in den Saal zuführen. Und Prelati wurde höchstselbst zu Gilles de Rais, dem Angeklagten, gebracht, woraufhin er und der besagte Angeklagte gemeinsam von besagtem Bischof von Saint-Brieuc verhört wurden bezüglich der Anrufung von Dämonen und dem Darbringen von Blut und Gliedmaßen besagter kleiner Kinder und den Orten, wo sie diese Anrufungen und Darbringungen vollzogen hatten, was der Angeklagte und Prelati eben gestanden hatten.
    Woraufhin Gilles de Rais, der Angeklagte, und François Prelati antworteten, dass besagter Prelati mehrere Anrufungen von Dämonen und besonders von einem namens Barron durchgeführt habe auf Geheiß des Angeklagten, sowohl in seiner Abwesenheit wie in seiner Anwesenheit, und darüber hinaus gab besagter Angeklagter zu, dass er bei zwei oder drei dieser Anrufungen anwesend gewesen sei, vor allem in Tiffauges und Bourgneuf-en-Rais, aber dass er nie einen Dämon gesehen oder gehört habe, obwohl der Angeklagte besagtem Prelati diesem Barron ein von ihm selbst verfasstes und unterzeichnetes Schriftstück habe übermitteln lassen, in dem Gilles de Rais versprach, den Befehlen des Dämons zu gehorchen, jedoch ohne ihm seine Seele und sein Leben zu verschreiben. Und dass der Angeklagte besagtem Dämon Barron die Hand, die Augen und das Herz eines Kindes versprochen habe, welche Prelati ihm darbringen sollte, was Besagter jedoch nicht getan habe.
    Der

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