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Die Schreckenskammer

Titel: Die Schreckenskammer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Benson
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Die Detectives Frazee und Escobar fuhren mit. Ich würde das alles später im Bericht nachlesen müssen, aber vorstellen konnte ich es mir schon jetzt. Spence würde sich über Durand beugen, die Gesichter nur Zentimeter entfernt, und er würde zischen: Du hast das Recht zu schweigen, Arschloch, aber du kannst auch jetzt gleich reden, wenn du willst, mir ist es egal, weil ich deinen verdammten einarmigen Arsch an die Wand nageln werde, egal, was du tust. Escobar würde so tun, als wollte er ihn wegziehen, und sie würden ein kleines Guter-Bulle-Böser-Bulle-Spiel aufführen, weil wir alle überzeugt waren, wenn jemand aus Durand etwas herausbrachte, dann unser Beichtvater.
    Und dann im Krankenhaus würde man ihn uns wegnehmen, weil die Ärzte aus medizinischen Gründen den Kontakt einschränken wollten, und dann würde natürlich Sheila Carmichael auftauchen mit einer unendlichen Liste von Gründen, warum wir ihm keine weiteren Fragen mehr stellen dürften. Obwohl Durand stark geblutet hatte, hatte man seine Vitalfunktionen unter Kontrolle bringen können, und er erhielt Infusionen, deshalb ging man davon aus, dass sein Leben nicht unmittelbar bedroht war, wenn auch seine Rückhand nicht mehr dieselbe sein würde wie früher. Doch das war egal – im Gefängnis gibt es keine Tennisplätze, und in der Hölle wahrscheinlich auch nicht.
    Er war, das bestätigten alle im Krankenwagen Anwesenden, während der Fahrt ziemlich klar und reagierte auf Frazees Drohungen mit scharfen, vulgären Verwünschungen. Nun brauchte er die Bestie nicht mehr zu verbergen, die in ihm wohnte. Alle Verstellungen und Verkleidungen waren verschwunden, er war der nackte, böse Wilbur Durand, der seine letzten Augenblicke der Freiheit enthusiastisch genoss und sich in allen Details über die Freuden päderastischen Verkehrs und den Kick einer Ausweidung ausließ.
    Frazee konnte es kaum erwarten, mir das alles zu erzählen.
    » Durand kreischte und schrie, dass seine Schwester ihn wieder herausholen würde und er dann jedes einzelne unserer Kinder finden und ihnen die Eingeweide herauszerren und dann – o Gott. Ich kann gar nicht wiederholen, was er gedroht hat, mit ihnen anzustellen. Nur in seiner Nähe zu sein hat mich krank gemacht.«
    Und dann berichtete er mir von dem »Vorfall«, einem, der in den Legendenschatz unserer Abteilung eingehen würde. »Kaum waren wir aus dem Krankenwagen draußen, ging ein Streifenbeamter mit den Fäusten auf Durand los.«
    Ich freute mich sehr, das zu hören.
    »Aber sie waren zu zweit. Wir können uns nicht erinnern, welcher der beiden ihn schlug.« Keiner der beiden Männer gab in den Berichten, die sie über die Krankenwagenfahrt schrieben, irgendwelche Informationen über die angebliche Prügelei, wenn auch Durand sich wiederholt beklagte, er sei das Opfer von Polizeibrutalität geworden.
    Nachdem er stabilisiert war und man ihm den Arm amputiert hatte, wurde Wilbur Durand in ein isoliertes Zimmer verlegt, das speziell für die Unterbringung von gewalttätigen Kriminellen ausgestattet war, und mit zwei Fußfesseln und einer Armfessel an das Metallbett geschnallt. Ohne den rechten Arm konnte nicht einmal ein Mann mit seinen magischen Talenten eine Flucht bewerkstelligen. Zusätzliche Detectives aus unserer Abteilung, die dem Krankenwagen ins Krankenhaus gefolgt waren, assistierten Spence Frazee bei Durands Verhör. Es ging um die Frage, wo die anderen Kinder, die er entführt hatte, sich befanden. Wilbur Durand weigerte sich zu antworten.
     
    Ich fragte mich, wie Moskal sagen konnte, dass Sheila Carmichael in Boston ziemlich unauffällig blieb – sie war einfach gigantisch, als sie auf Los Angeles herabstieß wie ein neuer Johnnie Cochran. Aber in diesem Fall ging es nicht um die Schuld oder Unschuld eines Mannes, dies war bereits entschieden – nein, es würde eine riesige PR-Kampagne sein. Die einzige noch offene Frage, die nach der Strafe, würde ebenso sehr vor dem Gericht der öffentlichen Meinung entschieden werden wie in den Herzen und Seelen von zwölf Durchschnittsbürgern.
    Ich fing an, mich über sie zu erkundigen. Es war nicht so frustrierend, über Sheila Carmichael zu recherchieren, wie es bei ihrem Bruder Will Durand gewesen war – es gab zahlreiche Biografien, viele Zitate und Unmengen von Artikeln, die sie für juristische Fachpublikationen geschrieben hatte. Dieser Frau stand Ich will Richterin werden ins Gesicht geschrieben. Vielleicht würde ihres Bruders Vorliebe für die

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