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Die Schuld der Väter (Detective Dave Robicheaux) (German Edition)

Die Schuld der Väter (Detective Dave Robicheaux) (German Edition)

Titel: Die Schuld der Väter (Detective Dave Robicheaux) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Lee Burke
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das daher, weil Sie immer beides zugleich wollen«, sagte sie.
    »Wie bitte?«
    »Manche Menschen müssen sich immer gut vorkommen, für gewöhnlich auf Kosten anderer. In diesem Fall auf Kosten eines Mädchens, dem man eine Socke in den Rachen gestopft hat, während es vergewaltigt wurde.«
    Ich klappte meine Zeitung zusammen und warf sie in den Papierkorb.
    »Perry LaSalle vertritt Tee Bobby«, sagte ich.
    »Na und?«
    Ich stand auf und zog die Jalousien an den Fenstern zum Flur zu.
    »Sie hassen die LaSalles, Barbara. Ich glaube, Sie haben um diesen Fall gebeten«, sagte ich.
    »Ich habe in keiner Weise irgendwelche Vorbehalte, was die Familie LaSalle angeht.«
    »Ihr Großvater ist wegen dem alten Julian ins Gefängnis gekommen. Deswegen hat er den Job als Wachmann auf der Brücke zum Anwesen der LaSalles gekriegt.«
    »Schaffen Sie den Papierkram bis Dienstschluss in mein Büro. Und merken Sie sich unterdessen eins: Wenn Sie mir noch einmal unlautere Motive bei der Vertretung der Anklage unterstellen, zerre ich Sie wegen Verleumdung vor eine Zivilkammer und mache Ihnen die Hölle heiß.«
    Sie stieß die Tür auf und marschierte den Korridor entlang, auf das Büro des Sheriffs zu. Ein Cop in Uniform, der am Wasserspender stand, betrachtete sie von der Seite und glotzte dann wie gebannt auf ihren Hintern. Er grinste verlegen, als er sah, dass ich ihn anschaute.
    Es war Freitagnachmittag, und ich wollte nicht mehr über Barbara Shanahan oder ein junges Mädchen nachdenken, das vermutlich hilflos in den Lauf einer Flinte starren musste, während ihr Henker überlegte, ob er abdrücken sollte oder nicht.
    Ich fuhr nach Süden, raus aus der Stadt, über eine staubige Straße und an einem von Bäumen gesäumten Wasserlauf entlang, bis ich zu dem Haus kam, das mein Vater während der Weltwirtschaftskrise gebaut hatte. Im Licht der Sonnenstrahlen, die wie gelber Rauch durch das Blätterdach der immergrünen Eichen fielen, sah ich den Bootsverleih und den Köderladen, die ich nebenbei betrieb, außerdem ein lavendelfarbenes Cadillac-Kabriolett, das neben meiner Bootsrampe stand, was bedeutete, dass mein alter Partner bei der Mordkommission in New Orleans, der Schrecken des NOPD, der gutmütige, völlig verantwortungslose, aber stets zuverlässige Clete Purcel wieder in New Iberia war.
    Er hatte seine Kühlbox auf einem Ködertisch am Ende des Bootsstegs abgestellt und nahm gerade mit einem langen, scharfen Messer, das kein Heft hatte, eine Reihe glitzernder, mit Eissplittern übersäter Sac-a-laits, Brassen und Breitmaulbarsche aus. Er trug lediglich weite Shorts, Badelatschen und eine Dienstmütze der Marineinfanterie. Sein von der Sonne verbrannter Oberkörper war so dick eingeölt, dass die Haare an seinen mächtigen Armen und Schultern in goldenen Kringeln an der Haut klebten.
    Ich parkte meinen Pickup auf der Auffahrt zum Haus, überquerte die Straße und ging zum Bootsanleger, wo Clete jetzt seine Fische mit einem Esslöffel abschuppte, unter einem Wasserhahn wusch und sie auf eine frische Eisschicht in seiner Kühlbox legte.
    »Sieht so aus, als ob du einen ziemlich guten Tag erwischt hast«, sagte ich.
    »Wenn ich mich bei dir duschen darf, nehm ich dich, Bootsie und Alafair mit nach Bon Creole.« Er nahm eine mit Salz verkrustete Bierdose vom Geländer des Anlegestegs und betrachtete mich über den Rand hinweg, während er trank. Seine Haare waren von der Sonne gebleicht, die grünen Augen funkelten fröhlich, und quer durch die eine Braue zog sich eine Narbe bis über den Nasenrücken.
    »Bist du bloß zum Angeln hier?«, fragte ich.
    »Ich muss einen ganzen Haufen Ausgebüxter für Nig und Willie aufgreifen. Außerdem hat Nig womöglich die Kaution für einen Serienmörder gestellt.«
    Ich war müde und hatte keine Lust, mir Cletes dauernden Kummer anzuhören, den er als Kopfgeldjäger für Nig Rosewater und Wee Willie Bimstine erlebte. Ich versuchte so aufmerksam wie möglich zu wirken, aber ich blickte immer wieder zum Haus, zu den Körben voller Springkraut, die unter dem Vordach über der Galerie im Wind schaukelten, zu Bootsie, meiner Frau, die die im Schatten liegenden Hortensienbeete jätete.
    »Hörst du überhaupt zu?«, sagte Clete.
    »Klar«, erwiderte ich.
    »Dass wir die Sache mit diesem Serienkiller, beziehungsweise Sexgangster oder was immer er auch sein mag, überhaupt erfahren haben, kommt so. No Duh Dolowitz wird dabei erwischt, wie er in Sammy Figorellis Schönheitssalon einsteigen will,

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