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Die Schuld wird nie vergehen

Die Schuld wird nie vergehen

Titel: Die Schuld wird nie vergehen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Phillip Margolin
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nachdem Sie Ihren Patienten untersucht haben?«
    »Ja.«
    Ami deutete auf einen Satz in dem Bericht. »Würden Sie diesen Satz dem Gericht vorlesen, bitte?«
    Dr. Ganett sah, auf was sie deutete, und räusperte sich. »In diesem Satz steht, dass eine Röntgenaufnahme vom Bauch des Patienten Metallfragmente zeigte, die einem Schrapnell ähnlich sind.« »Schrapnell sind Splitter einer Bombe oder Granate, die man im Krieg verwendet, nicht wahr?«
    »Nicht unbedingt nur im Krieg, aber sie stammen von einer Granate, ja.«
    »Die meisten Schrapnellwunden werden im Krieg verursacht, oder nicht?«
    Dr. Ganett dachte einen Moment nach und nickte. »Ich würde sagen, dass man in einem Krieg eine größere Anzahl von Schrapnellwunden zu sehen bekommt.«
    »Keine weiteren Fragen, Euer Ehren.«
    »Dr. Ganett.« Brendan Kirkpatrick stand auf und blieb hinter dem Tisch der Ankläger stehen. »Sie haben den Ausdruck einem Schrapnell ähnlich in ihrem Bericht benutzt?«
    »Ja.«
    »Warum haben Sie nicht einfach gesagt, dass diese Metallsplitter Schrapnell sind? Warum haben Sie ähnlich gesagt?«
    »Wir können nicht hundertprozentig sagen, ob diese Splitter Schrapnell sind. Es sind Metall splitter, die Schrapnell sehr ähneln, aber es könnte auch etwas anderes sein.«
    »Könnten es auch Metallsplitter sein, die Mr. Rice bei einer Explosion in diesem Land getroffen haben?«
    »Ja.«
    »Könnten solche Metall splitter, wie Sie sie bei Mr. Rice gefunden haben, auch bei einem Autounfall in den menschlichen Körper eindringen?«
    »Das will ich nicht ausschließen.«
    »Also können wir aufgrund einer Röntgenaufnahme nicht mit Sicherheit sagen, wo Mr. Rice diese Wunde erlitten hat, ebenso wenig unter welchen Umständen. Stimmt das?«
    »Das stimmt wohl.« »Gehen wir einmal davon aus, dass Mr. Rice diese Wunde im Kampf erlitten hat, können Sie uns dann sagen, ob diese Verwundung sich 1985 ereignet hat und nicht, sagen wir, Anfang der siebziger Jahre?«
    »Nein, das kann ich nicht.«
    Ganetts Erleichterung war unübersehbar, als Ami erklärte, sie habe keine weiteren Fragen an den Zeugen. Er hastete aus dem Gerichtssaal.
    »Noch mehr Zeugen, Mrs. Vergano?« fragte Richter Velasco.
    Ami stand wieder auf. »Ich rufe im Namen von Miss Kohler Detective Howard Walsh in den Zeugenstand.«
    Nachdem Walsh den Eid geleistet hatte, stellte Ami für das Protokoll fest, dass er im Little-League-Fall ermittelt hatte.
    »Detective Walsh, haben Sie von Mr. Rice Fingerabdrücke genommen, als er im Zusammenhang mit den Vorfällen bei dem Baseballspiel verhaftet wurde?«
    »Ja.«
    »Was haben Sie mit den Fingerabdrücken gemacht?«
    »Wir haben sie durch das Identifikationssystem geschickt, um herauszufinden, ob bereits etwas gegen ihn vorlag.«
    »Konnte Sie die Abdrücke zuordnen?«
    »Nein.«
    »Mr. Kirkpatrick hat die Personalunterlagen der Army von Mr. Rice als Beweisstück eingereicht. Waren denn in den Akten keine Fingerabdrücke von Mr. Rice?«
    Walsh zögerte. »Es scheint hier einen Verwaltungsfehler vorzuliegen. Seine Fingerabdrücke befinden sich nicht in seinen Militärakten.«
    »Danke, Detective. Keine weiteren Fragen, Euer Ehren.«
    »Keine Fragen, Euer Ehren«, schloss sich Kirkpatrick an
    »Mein letzte Zeugin ist Vanessa Kohler, Euer Ehren«, erklärte Ami ein wenig aufgeregt.
    Auf diesen Moment hatte Vanessa gewartet. Das war ihre Chance, der Welt klarzumachen, dass ihr Vater die Verkörperung des Bösen war. Doch als ihr Name aufgerufen wurde, kamen ihr Zweifel. Hatten die anderen vielleicht recht? War diese Einheit ein Phantasieprodukt von Carls Einbildung? Liebte ihr Vater sie vielleicht doch?
    »Miss Kohler«, sagte Richter Velasco. »Treten Sie bitte vor und leisten Sie den Eid.«
    Vanessa riss sich zusammen und zwang sich, aufzustehen. Nein, sie war im Recht. Sie straffte die Schultern und ging zum Zeugenstand.
    Bevor Richter Velasco Ami erlaubte, ihre Mandantin zu befragen, betonte er noch einmal das Problem, dass Ami sie und Carl Rice gleichzeitig vertrat. Als Vanessa antwortete, dass sie trotzdem aussagen wollte, bat Velasco Ami, fortzufahren.
    »Miss Kohler«, sagte Ami nach den üblichen einleitenden Fragen, »hat Ihnen Carl Rice 1985 in Washington über seinen Dienst in einer geheimen Einheit erzählt, die Ihr Vater innerhalb des AIDC kommandierte?«
    »Ja.«
    »Haben Sie nach diesem Gespräch versucht, Beweise dafür zu finden, dass diese Einheit existierte?«
    »Ja.«
    »Was haben Sie getan?«
    »Mein Vater hat einen

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