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Die Schuld wird nie vergehen

Die Schuld wird nie vergehen

Titel: Die Schuld wird nie vergehen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Phillip Margolin
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Übersee?«
    »Ja.«
    »Sehen Sie sich bitte Ihre Personalakten an. Werden dort nach Ihrem ersten Auslandseinsatz noch weitere Einsätze in Übersee aufgeführt?«
    »Nein, aber diese Aufzeichnungen sind gefälscht. Von meinen Einsätzen in der Einheit gibt es keine schriftlichen Aufzeichnungen.«
    »Das sagen Sie, aber Ihre offiziellen Personalunterlagen stützen Ihre Aussage nicht. Stimmt das?«
    »Ja.«
    »Wie war Ihr Rang im Jahr 1985?«
    »Ich war Captain.«
    »In den Unterlagen werden Sie als Sergeant geführt, nicht wahr?« »Ja.«
    »Betrachten Sie bitte Beweisstück drei. Das ist eine psychiatrische Diagnose, ausgestellt von Dr. Howard Stienbock.«
    »Dieser Mann hat mich niemals untersucht. Das ist eine Fälschung.«
    »Hier steht, dass Sie aus dem Dienst entlassen wurden, weil Sie vorgaben, Captain zu sein. Der Doktor schließt daraus, dass Sie vielleicht als ein Resultat aus dem Stress, den Sie bei Ihrem einzigen Kampfeinsatz erlitten haben, eine Wahnvorstellung entwickelten.«
    »Das war nicht mein einziger Kampfeinsatz. Diese Dokumente wurden von General Wingate angefertigt, um meinen Dienst in der Einheit zu decken.«
    »Diese Dokumente sind also Teil der Verschwörung gegen Sie?«
    »Sie wurden als Tarnung angefertigt.«
    »Und die Unterlagen, die Sie in Lost Lake mitgenommen haben, befinden sich nicht mehr in Ihrem Besitz?«
    »Ich habe sie dem General übergeben.«
    »Die Männer in der Einheit sind praktischerweise alle tot, ja, und Ihre Leichen irgendwo in Nordvietnam verscharrt?«
    »Es war für sie nicht praktisch, Mr. Kirkpatrick. Das waren tapfere Männer.«
    »Das sagen Sie. Aber beweisen können Sie diese Geschichte nicht, oder doch?«
    Rice dachte einen Moment nach und nickte dann.
    »Sie müssen für das Protokoll laut antworten, Mr. Rice. Haben Sie einen Beweis für Ihre Anschuldigungen gegen General Morris Wingate?«
    »Nur mein Wort«, flüsterte Rice kaum vernehmlich
    »Dann muss der Richter Ihr Wort also akzeptieren, dass es diese geheime Einheit gibt, ebenso, dass Sie darin gedient haben, und auch, dass die Armyunterlagen gefälscht sind. Ist das korrekt?«
    Rice starrte die Personalakten an, die er in der Hand hielt, und antwortete nicht.
    Kirkpatrick wechselte das Thema. »Hat Ihnen die Angeklagte während Ihrer gemeinsamen Zeit in der Highschool von ihren Gefühlen ihrem Vater gegenüber erzählt?«
    »Ja.«
    »Könnte man sagen, dass die Angeklagte ihren Vater hasst?«
    »Ja.«
    »Hat Sie Ihnen jemals erzählt, dass Sie glaubte, General Wingate habe ihre Mutter ermordet?«
    »Ja.«
    »Und stand dieser Mord im Zusammenhang mit der Verschwörung und dem Mord an Präsident John F. Kennedy?«
    Die Leute im Zuschauerraum schnappten beinahe unisono nach Luft. Einige lachten. Richter Velasco ließ seinen Hammer hinunter sausen.
    »Sie hat mir nie erzählt, dass Ihr Vater an der Ermordung von Kennedy beteiligt gewesen sei.«
    »Aber sie hasst ihren Vater und würde alles tun, um Ihrem Vater zu schaden, nicht wahr?«
    »Einspruch!« rief Ami. »Diese Frage fordert den Zeugen zu einer Spekulation auf.«
    Bevor der Richter entscheiden konnte, reagierte Kirkpatrick. »Ich ziehe die Frage zurück. Ich habe keine weiteren Fragen an den Zeugen.«
    Die Sicherheitsbeamten halfen Carl aus dem Zeugenstand. Als er an dem Tisch der Verteidigung vorbeiging, sah er Vanessa an
    Sie lächelte. Er erwiderte das Lächeln, als er aus dem Gerichtssaal geführt wurde, aber es wirkte wenig zuversichtlich.
    »Rufen Sie Ihren nächsten Zeugen auf«, forderte der Richter Ami auf.
    »Miss Kohler ruft Dr. Leroy Ganett in den Zeugenstand«, erklärte Ami.
    Dr. Ganett ging zum Zeugenstand, ohne Ami oder Vanessa anzusehen. Er war aufgeregt, als er den Eid abgelegte.
    »Dr. Ganett«, fragte Ami, nachdem sie die Personalien des Arztes und seine Funktion im County-Krankenhaus verlesen hatte. »Sie waren der behandelnde Arzt von Carl Rice?«
    »Ja«, antwortete er gepresst. Es war offensichtlich, dass er überall lieber gewesen wäre als im Zeugenstand.
    »Sie kannten ihn unter dem Namen Daniel Morelli?«
    »Ja.«
    »Warum haben Sie Mr. Rice behandelt?«
    »Er wurde mit Schusswunden ins Krankenhaus eingeliefert. Ich habe ihn operiert, und nachdem er in der geschlossenen Abteilung untergebracht worden war, habe ich ihn weiterbehandelt.«
    »Doktor, ich gebe Ihnen jetzt Beweisstück eins. Bitte identifizieren Sie es für das Gericht.«
    »Das ist mein medizinischer Bericht über Mr. Rice.«
    »Haben Sie ihn geschrieben,

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