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Die Schuldlosen (German Edition)

Die Schuldlosen (German Edition)

Titel: Die Schuldlosen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Hammesfahr
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war die Beweislage zu dünn. Gut, Steffens hatte eine Affäre mit dem Opfer gehabt und seine Fingerabdrücke am Tatort hinterlassen, allerdings keine Spuren an der Leiche. Und nur weil die betrogene Ehefrau in Anwesenheit des Hausfreundes, der auch noch dabeistand, behauptete, ihr verstorbener Schwiegervater hätte einen kleinen und einen größeren Hammer dagelassen … Darüber lachte ein Strafverteidiger doch nur.
    Weitere Verdächtige tauchten nicht auf. Mitte November traten die polizeilichen Ermittlungen nur noch auf der Stelle.

    Zu dem Zeitpunkt war Lothar es leid, sich jeden Abend in widerlich sinnlichen Bildern auszumalen, wie seine Frau und ihre Jugendliebe sich die Zeit vertrieben, während er sich draußen den Arsch abfror oder die Hucke vollregnen ließ.
    Eine Entschuldigung, die wirklich als solche gewertet werden konnte, war ihm noch nicht eingefallen. Aber vielleicht überzeugte er sie auch viel eher von seiner unerschütterlichen Liebe, wenn er ihr gestand, was er am Ostersamstag 2004 getan hatte, um sie nicht zu verlieren. Sie hatte Janice doch nicht ausstehen können.
    Natürlich war er an dem Abend nicht zuerst zur Landstraße gefahren, wie er es damals Heike und vor ein paar Tagen Silvie weisgemacht hatte. So blöd wäre Alex nicht gewesen, in seinem Zustand die längere Strecke zu nehmen und sich von Heike zusammenstauchen zu lassen, weil er total besoffen nach Hause kam.
    Als er in die Lambertusstraße einbog, geriet Janice Heckler ins Licht der Scheinwerfer. Sie hinkte. An einem ihrer High Heels war der Absatz abgebrochen. Mit der rechten Hand hielt sie ihre zerrissene Satinhose auf der Hüfte fest. Ihr winziges Täschchen hatte sie unter einen Arm geklemmt. Sie hatte nicht mal eine Jacke dabei, schlotterte vor Kälte, wie er im Vorbeifahren erkannte. Und plötzlich tat sie ihm leid.
    Er hielt an, ließ die Seitenscheibe herunter, als sie heran war, und fragte erst mal: «Hast du Alex gesehen?»
    Sie grinste kläglich. «Hätte ich nicht gedacht, dass der noch so rennen kann, wenn er sturzbesoffen ist. Auf den blöden Dingern konnte ich nicht mithalten.»
    Sie hielt ihm die linke Hand mit dem abgebrochenen Absatz hin. «Scheißteil», fluchte sie. «Knickt einfach so weg. Ich glaub, ich hab mir auch noch den Knöchel verstaucht.»
    «Soll ich dich das letzte Stück mitnehmen?», bot Lothar an. «Ich fahr mal lieber bis zur Villa. Nicht dass er irgendwo auf der Straße liegt. Wenn er sich dahinten hat, kommt er garantiert nicht mehr hoch und holt sich bis morgen den Tod.»
    Janice ließ sich nicht lange bitten. Noch während er sprach, hinkte sie um die Motorhaube herum zur Beifahrertür. Im Schein der Innenraumbeleuchtung sah er, dass ihre Lippen blau waren vor Kälte.
    Bis zur Breitegasse waren es nur knapp zweihundert Meter. Janice betrachtete ihn von der Seite. Aus den Augenwinkeln sah er sie erneut grinsen, kläglich wirkte es nicht mehr. «Jetzt könnte ich den Rest eigentlich auch noch ausziehen. Was meinst du? Die Hose ist sowieso hinüber.»
    Während er in die Breitegasse einbog, stemmte sie die Füße gegen den Wagenboden und hob den Hintern an. Ehe er sichs versah, lag ihre Hose im Fußraum. Unterwäsche trug sie keine.
    «Jetzt müsste Silvie uns sehen», sagte sie, strich sich mit einer Hand über die Scham und fuhr ihm anschließend durchs Gesicht, versuchte sogar, ihm einen Finger zwischen die Lippen zu schieben. Vor lauter Ekel trat er reflexartig auf die Bremse, was sie völlig falsch verstand.
    Sie lächelte ihn an und meinte: «Wusste ich doch, dass dein Getue nur Show ist. Eine richtig geile Nummer ist dir doch …» Weiter kam sie nicht, er holte aus und scheuerte ihr eine, so heftig, dass ihr Kopf gegen die Seitenscheibe prallte und sie abrupt verstummte.
    Für einen Moment schien es, als habe sie das Bewusstsein verloren. Aber dann schüttelte sie sich und fauchte: «Das wird dir noch leidtun, du Sau.» Damit sprang sie aus dem Auto und hetzte mit nacktem Hintern, auf nackten Füßen kreischend ihrem Elternhaus entgegen.
    Er folgte ihr mit dem Astra, überholte sie. Aber während er ausstieg, um sie abzufangen, rannte sie weiter. Und er stand tausend Ängste aus, dass ihre Eltern die schrillen Hilferufe hörten, dass ihr jemand die Tür öffnete. Seltsamerweise rannte sie am Haus vorbei, was er erst verstand, als er später ihr Täschchen mit dem Schlüssel im Auto entdeckte und hörte, dass ihre Eltern bei Bekannten im Dorf waren.
    Sie erreichte Webers Garten,

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