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Die Schule der Magier 3 - Die Rückkehr des Bösen

Die Schule der Magier 3 - Die Rückkehr des Bösen

Titel: Die Schule der Magier 3 - Die Rückkehr des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Henry Neff
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Koukerros gewährten. Sie stimmten zu und begannen, das Komplott zu schmieden.«
    Max sah den Stolz in den Augen des Gnomen aufleuchten und entdeckte die Spur eines Lächelns.
    »Aber Yuga erlangte ihren ewigen Ruhm mit dem, was
als Nächstes geschah. Da sie klug war, überredete sie die Feinde ihres Herrn dazu, ihr ein Koukerros zu gewähren, bevor sie sie zu ihm führte. In ihrer Gier stimmten sie zu und der kleine Gnom wurde zu einem richtigen Dämon. Was sie allerdings nicht wussten, war, dass Yuga bereits die Samen der Zwietracht unter ihnen gesät hatte. Sie hatte jeden einzelnen Verschwörer davon überzeugt, dass die anderen Verrat planten und sich allein auf ihren Gebieter stürzen wollten. Kaum hatten sie ihren Herrn ermordet, wandten sie sich gegeneinander. Die Himmel erbebten, und als die Schlacht vorbei war, lagen vier große Dämonen sterbend am Boden. Und als sie zu schwach waren, sich zu wehren, kam die geduldige Yuga aus ihrem Versteck, um sie zu fressen. Ihr Appetit war so groß und ihre Opfer waren so nahrhaft, dass sie selbst bald sehr mächtig wurde. So lehrt die Geschichte von Yuga allen Gnomen, dass Geduld belohnt wird und dass selbst ein niedriger Diener eines Tages seinen Gebieter übertreffen kann.«
    Den letzten Satz beendete er froh und hoffnungsvoll. Sichtlich zufrieden stieß Mr Bonn den Rauch in einem kunstvollen Kringel aus und schickte ihn in die Gärten hinaus.
    Bamm!
    Die Fenster schlugen zu.
    Erschrocken wandten sich Max und Mr Bonn um und sahen Prusias in der Tür stehen, begleitet von allen sechs schwarzgewandeten Malakhim. Der König lächelte, aber Max wusste, dass man dieses Grinsen fürchten musste.
    »Wir halten Hof, Mr Bonn?«, erkundigte sich der König, auf seinen Stock gestützt.
    Der Gnom glitt zerknirscht von seinem Platz und verneigte sich tief. »Ich bitte vielmals um Entschuldigung, Mylord. Euer Bonn hat seinen Platz vergessen.«

    Prusias machte einen Schritt ins Zimmer, das dunkler wurde, als ob die Sonne hinter einer Wolke verschwunden wäre. Das Lächeln des Königs blieb starr.
    »Haben wir Geschichten von Yuga erzählt?«
    »Ja, mein König. Der junge Herr wollte etwas über Koukerros erfahren.«
    »Und Sie waren der Meinung, die Geschichte über einen verräterischen Gnom wäre am besten geeignet, um ihm das beizubringen?«
    »Eine unbedachte Wahl, mein König.«
    Prusias’ Lächeln wurde so breit, dass es sein dunkles Gesicht völlig einnahm. Mr Bonn zitterte so heftig, dass seine Teetasse auf dem Unterteller klapperte.
    »Vielleicht, Mr Bonn, sollten Sie Max’ Bildung lieber mir überlassen.«
    »Sehr wohl, Mylord.«
    »Vielen Dank, Mr Bonn«, sagte Prusias. »Sie dürfen gehen.«
    »Stets zu Diensten, Mylord.«
    Es war ein jämmerlicher Anblick. Immer noch zitternd, verbeugte sich der Gnom vor Max und dann vor seinem Gebieter, bevor er steifbeinig hinausging. Max sah, wie Prusias den Malakhim einen Blick zuwarf. Er gab ihnen einen lautlosen Befehl und sie verließen den Raum.

KAPITEL 22
    Der große rote Drache

    A n diesem Abend begleitete Mr Bonn Max nicht zum Kolosseum, nur die Malakhim leisteten ihm Gesellschaft. Max fragte sich, was die Arena wohl für ihn bereithielt. Er sah aus dem Fenster und dachte darüber nach, wie gefährlich die Kämpfe geworden waren. Er konnte sich nicht länger darauf verlassen, dass er auf jeden Fall siegen würde.
    Blys erstrahlte bereits hell, jeder Bezirk, von den Ghettos bis hin zu den unteren Palästen, war von Lichtern durchflutet und von Hunderten von Zuschauern, die an der Atmosphäre teilhaben wollten, die die bevorstehenden Endkämpfe des Turniers umgab. Max entdeckte ein mehrere Stockwerke langes Banner, auf dem sein Bild – oder besser das von Bragha Rùn – aufgedruckt war. Beim Anblick von Astaroths Wappen auf seiner Stirn wurde ihm beinahe schlecht.
    Nur noch ein klein wenig länger.
    Schließlich bogen sie um eine Ecke und die Kutsche begann ihren letzten Anstieg zum Palast und dem Eingang für die Kämpfer. Hinter dem Tor brachten die Malakhim Max zu den wartenden Zwergen in der Schmiede. Max ging auf
sie zu, in der Erwartung, dass ihm Sudri oder einer seiner Gehilfen die Waffe reichte, die er benutzen sollte, wie es normalerweise der Fall war.
    Doch diesmal bedeuteten ihm die Zwerge durch Worte und Gesten, dass Max unter dem Dutzend Waffen, die vor ihm ausgebreitet waren, frei wählen konnte. Das Sortiment umfasste fast alle Waffengattungen: eine schwere Stielaxt, ein stacheliger Morgenstern und sogar

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