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Die Schule der Magier 3 - Die Rückkehr des Bösen

Die Schule der Magier 3 - Die Rückkehr des Bösen

Titel: Die Schule der Magier 3 - Die Rückkehr des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Henry Neff
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nicht auf dieses fleischfressende Ungetüm konzentrieren, denn er hatte noch vier weitere Tentakel abgetrennt, die sich jeweils in Miniaturausgaben des Monsters verwandelt hatten und ihn gemeinsam durch die Arena jagten.
    Je kleiner der Nachwuchs war, desto schneller war er. Immer, wenn Max dem riesigen Ungeheuer entkommen konnte und ans entgegengesetzte Ende der Arena floh, wurde er dort bereits von den schnellen Nachkommen empfangen. Und in dem Bemühen, sich zu verteidigen, zerteilte er die Dinger in immer kleinere Teile, die wie hungrige Quallen nach ihm schnappten, während sich der Grylmhoch ihm wieder langsam näherte.
    Der Menge gefiel seine Angst. Noch nie war es in der Arena so laut gewesen. Münzen und Blumen regneten herab, als Max keuchend ans andere Ende rannte. Sein Helm war entsetzlich bedrückend. Seine Lungen brannten. Verzweifelt nach Luft ringend, ließ er sich an die Gitterstäbe des Gatters sinken. Nur ein oder zwei Sekunden später vernahm er ein gieriges Quieken.

    Als er sich umdrehte, sah er das kleinste und schnellste Ding auf sich zukommen. Zu erschöpft für einen ganzen Schlag, spießte Max es auf und das Gewicht des Speers presste das zappelnde Ding zu Boden. Wieder spürte er den leisen Schock, als die Waffe ihre elektrische Ladung abgab. Doch anstatt den Speer wie zuvor sofort zurückzuziehen, ließ er ihn jetzt mehrere Stromstöße abgeben. Schrecklicher Gestank wie von verbranntem Haar stieg ihm in die Nase.
    Der Ableger rührte sich nicht mehr.
    Er hatte keine Zeit, sich zu wundern, denn gleich darauf waren die anderen bei ihm. Max benutzte den Griff der Waffe als Keule, mit der er die Wesen zurücktrieb und benommen machte, bis er sie jeweils mit einer tödlichen Dosis Elektrizität töten konnte. Nach fünf wütenden Minuten waren ihre leblosen Körper über die Arena verteilt.
    Doch trotz des momentanen Triumphes blieb immer noch der Grylmhoch.
    Erschöpft wie er war, stellte Max fest, dass ihn das riesige Ungeheuer langsam einholte. Trotz seiner früheren Schläge schien es völlig unversehrt. Keine Narben oder Stümpfe zeigten sich auf seinem fleischigen blassen Körper. Immer noch bildeten sich nach Belieben Augen und Mäuler darin, während es durch die Arena glitt und Max verfolgte und unterwegs methodisch seine leblosen Nachkommen aufsaugte und verschlang.
    Offensichtlich konnte es ewig so weitermachen, Max jedoch nicht.
    Er stolperte in die Mitte der Arena, wandte sich um und versuchte, seine Gedanken zu sortieren. In den Rängen standen viele Zuschauer auf, als erwarteten sie ein großes Finale. Im Kolosseum wurde es still, als ob die Menge gemeinsam den Atem anhielt. In den letzten beiden Monaten
hatten sie gesehen, wie Bragha Rùn Schilde und Schwerter zerschmetterte, doch sein besonderer Reiz lag in der Möglichkeit, dass er etwas tun konnte, was die Menge noch nie zuvor gesehen hatte. Diese Momente waren ebenso unvorhersehbar wie dramatisch, es war eine Explosion reinster Wut und Macht, die einen Gegner völlig überwältigte und einem Kampf oft auf spektakuläre Weise ein plötzliches Ende setzte.
    Über Max’ verschwitztes Gesicht breitete sich unter der Maske ein düsteres Grinsen aus. Er wusste, was sie sich erhofften, aber das würde nicht geschehen.
    Tut mir leid, Leute. Keine Kaninchen mehr im Hut. Ich bin am Ende.
    Max hätte alles darum gegeben, sich die Maske abreißen und fortwerfen zu können. Wenn das sein Ende sein sollte, dann wollte er die Sterne sehen und die Nachtluft ohne den grässlichen Filter atmen.
    Und er wollte, dass die Menge wusste, wer sich hinter der Maske versteckte.
    Er nahm seinen Speer und entschloss sich zu einem letzten Angriff. Er nahm fünf Schritte Anlauf, bevor er zum Sprung ansetzte. Einen wunderbaren Augenblick lang genoss er den Moment, als sein Körper sich immer höher aufschwang. Die vielen Augen des Grylmhochs folgten seiner Bahn. Münder bildeten sich, große, gähnende Schlunde, die einen Bulldozer hätten verschlingen können. Max wich ihnen knapp aus und stieß seinen Speer in ein glänzendes Auge etwa acht Fuß entfernt.
    Die Spitze drang glatt durch die Pupille.
    Und Max’ Welt explodierte.
    In einer plötzlichen Aufwallung von Schmerz schleuderte ihn der Grylmhoch quer durch die halbe Arena. Max schlug auf dem harten Sandboden auf und spürte, wie ihm mehrere
Rippen brachen. In seinen Ohren klingelte es, doch er konnte immer noch das wilde Gebrüll der Menge hören.
    Max rollte sich auf die Seite und versuchte,

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