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Die Schule der Magier 3 - Die Rückkehr des Bösen

Die Schule der Magier 3 - Die Rückkehr des Bösen

Titel: Die Schule der Magier 3 - Die Rückkehr des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Henry Neff
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ein Beidhänder, der genauso groß war wie er selbst.
    Warum solche Waffen?
    Max bezweifelte, dass sie willkürlich ausgesucht worden waren. Bei genauerem Hinsehen stellte er fest, dass sie mit einem bläulichen Metall überzogen waren, das er noch nie gesehen hatte. Es war nur spärlich eingesetzt worden, einzig an den Klingen und Spitzen. Max nahm an, dass das Material sehr selten war und außerordentlich wertvoll, und schloss daraus, dass die Verteidigung seines Gegners schwer zu durchdringen war.
    Max’ Blick blieb an einer Waffe hängen, die ein Zwischending zwischen einem Schwert und einem Speer war. Sie war groß und schwer und hatte eine etwa drei Fuß lange blattförmige Klinge. Sie war geeignet.
    Nach der Fahrt in dem Werkstattaufzug erwartete ihn ein unbekannter blauhäutiger Gnom. Das geschäftige Wesen machte sich nicht die Mühe, sich vorzustellen, sondern führte Max rasch durch den Gang in den leeren Warteraum. Dann verbeugte er sich und verschwand und Max blieb allein in dem dunklen Raum mit den blutbefleckten Fellen und den bizarren, unmenschlichen Verzierungen. Es vergingen mehrere Minuten, bis Max die Stimme der Sprecherin vernahm. Sie benutzte die Sprache der Dämonen, sodass Max lediglich seinen Namen verstand, dem ein Aufbrüllen der Menge folgte.

    Stück für Stück glitt das Gatter nach oben.
    Max spürte ein vertrautes Zucken in den Fingern.
    Max McDaniels packte den Speer fester, trat aus dem Schatten und marschierte einmal mehr in die Arena ein, in der ihn so viel Licht, Lärm und Schmerz erwartete.
    Noch nie war er als Erster gerufen worden. Zuvor hatten seine Gegner bereits in der Arena auf ihn gewartet und ihm ein Ziel geboten, auf das er sich konzentrieren konnte. Doch jetzt stand er allein in dem riesigen Raum vor den Augen und Erwartungen von hunderttausend Zuschauern. Noch nie hatte er sich so allein gefühlt. In seinem Magen machte sich mit dumpfem Knurren Nervosität bemerkbar, als er auf das gegenüberliegende Gatter blickte. Lauerte hinter diesen Gittern der Tod?
    Max vertrieb die Gedanken und beschloss, durch keine Geste oder seine Haltung auch nur eine Spur von Angst oder Schwäche zu zeigen. Er fasste den Speer fester und stand so stolz und hoch aufgerichtet da wie das Bild von Cúchulain, das er vor so langer Zeit in dem Wandteppich gesehen hatte. Wenn das hier sein Ende sein sollte, dann würde er ihm mit offenen Augen entgegensehen.
    Die Stimme der Sprecherin ertönte wieder. Max bemühte sich, über das Geschrei der Zuschauer den Namen seines Gegners zu vernehmen, und lauschte auf etwas, was wie Rùk oder Myrmidon klang. Doch er konnte keinen der beiden Namen heraushören. Stattdessen fand eine merkwürdige Wanderung statt – die Zuschauer in den unteren Reihen verließen fluchtartig ihre Sitze und drängten sich in die Gänge zwischen den oberen Reihen.
    Trotz der Unruhe auf den Rängen konzentrierte sich Max weiter auf das Gatter gegenüber. Doch das bewegte sich nicht. Stattdessen schob sich ein ganzer Wandabschnitt daneben beiseite und enthüllte ein gähnendes schwarzes
Loch. Max starrte hinein und sah winzige blinkende Lichter, die ihn fast an die Konstellationen in seinem alten Schlafzimmer in Rowan erinnerten. Doch diese Lichter wurden rasend schnell größer, als ob sie sich mit einem fahrenden Zug näherten.
    Als der Grylmhoch in die Arena rauschte, erkannte Max augenblicklich, dass seine Herkunft irgendwo anders lag, auf einem fernen Planeten oder in einem anderen Universum oder der Hölle.
    Der erste Vergleich, der sich ihm aufdrängte, war der mit einer riesigen Spinne, denn das Monster hatte in dem Zentrum, das sein Gesicht hätte sein können, einen ganzen Haufen Augen. Darunter waren schnappende Mäuler, die nach Belieben auftauchten und verschwanden, als ob die Kreatur sie nach Wunsch in ihrem wabernden, unbehaarten Fleisch erzeugen könnte.
    Max erkannte, dass es sinnlos war, das Wesen mit irgendetwas Irdischem zu vergleichen. Nichts an der Gestalt dieses Monsters blieb konstant. Nicht einmal die einzelnen Phasen blieben beständig, denn es gab Augenblicke, in denen der ungeheure Körper flackerte und durchsichtig wurde, als ob irgendein Naturgesetz sich gegen seine Anwesenheit in dieser Welt auflehnte.
    In den kugelrunden Augen des Grylmhochs zeigte sich kein Aufblitzen tierischer Intelligenz. Die Dutzenden von Augen sahen sich starr in der Arena um.
    Waren die furchtbare Größe und die blasse, tintenfischartige Färbung des Monsters schon

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