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Die Schule der Magier 3 - Die Rückkehr des Bösen

Die Schule der Magier 3 - Die Rückkehr des Bösen

Titel: Die Schule der Magier 3 - Die Rückkehr des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Henry Neff
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wesentliche Rolle gespielt hatte. Er saß vollkommen zufrieden da, in seinem makellosen maßgeschneiderten Anzug, und betrachtete die Arena mit höflicher Erwartung. Max unterdrückte den Impuls, ihn augenblicklich anzugreifen.
    Die Eingangszeremonien für den Kampf erreichten ihren Höhepunkt. Wie es der Brauch war, hob Max als Antwort auf Prusias’ Gruß den Speer. Aus dem Augenwinkel sah er, wie sein Gegner es ihm gleichtat, und plötzlich kam ihm ein schrecklicher Gedanke.
    War Myrmidon vielleicht Astaroth in Verkleidung?
    Die Vorstellung schien sehr real und durchaus möglich. Schließlich saß Mr Sikes als Zuschauer hier, ohne dass sein Meister irgendwo zu sehen war. Außerdem war der Dämon in etwa so groß und schwer wie Myrmidon. Und schließlich würde Astaroths Teilnahme sicherlich erklären, wie ein
offensichtlich so unscheinbarer Gladiator den entscheidenden Turnierkampf erreicht hatte.
    Max starrte seinen Gegner an und wünschte sich ganz plötzlich und heftig, dass es tatsächlich Astaroth war. Der Dämon war die Wurzel all ihrer Probleme. Ohne Astaroth müssten die Menschen nicht in Furcht und Knechtschaft leben, während Dämonen ihre Welt in ihre eigenen höllischen Machtbereiche aufteilten.
    Die Alte Magie wallte heulend und machtvoll in ihm auf.
    Als der letzte Trommelschlag verhallte, brach sie hervor.
    Mit noch nie gesehener Schnelligkeit und Gewalt stürzte sich Max auf seinen Gegner. Sein Speer krachte gegen Myrmidons Schild. Sein Gegner trat einen Schritt zurück, doch der Schild blieb ganz.
    Auch wenn er abgewehrt worden war, rang sein Eröffnungsangriff wie Donnerhall durch die Arena und ließ die Menge in aufgeregtes Murmeln verfallen. Es war eine uncharakteristisch heftige Eröffnung des berühmten Gladiators gewesen.
    Wieder und wieder hieb Max in einem Hagel gekonnter Schläge und Stöße auf seinen Gegner ein, die seine einzelne Waffe zu vielen zu machen schien. Keiner der Gladiatoren war darauf aus, dramatische Unterhaltung zu inszenieren. Sie benutzten keine Taktiken nur zur Zierde, wie es in der Arena üblich war. In diesem Kampf waren alle Angriffs- und Verteidigungsmaßnahmen ihres kunstvollen Beiwerks entkleidet und in ihre eigentliche, brutale Form zurückgeführt worden.
    Max’ Helm glich einem Backofen. Schweiß lief ihm über das Gesicht und brannte in seinen Augen, während er mit erbarmungslosem Tempo angriff. Das metallische Klingen von Speer auf Schild und Schwert wurde immer stärker, bis es fast dem Stakkato eines Maschinengewehrs glich. So geschickt
sein Gegner auch war, Max erkannte seine Verhaltensmuster immer besser. Für einen Augenblick würde er seine ungeschützte Seite öffnen und ihm eine Gelegenheit bieten. Es würde nur einen Wimpernschlag lang dauern, aber dann …
    Mit unglaublicher Geschwindigkeit und Beherrschung verlagerte Max sein Gewicht, wirbelte auf dem Absatz herum und machte sich bereit, den Speer unter dem erhobenen Arm seines Gegners hindurchzustoßen.
    Myrmidons ungeschütztes Herz lag nur Zentimeter entfernt.
    Aufbrüllend setzte Max zu dem gezielten Stoß an, der Straavh vernichtet hatte. Wie zuvor musste er dabei alles an Kraft und Willen auf die tödliche Spitze seiner Waffe konzentrieren. Wenn sie traf, war der Kampf vorbei.
    Doch mit einer Geschicklichkeit und Geschwindigkeit, die selbst Max erschrecken ließ, sprang sein Gegner zurück und brachte genügend Abstand zwischen sich und die rasiermesserscharfe Klinge, dass sie den Schildrand traf.
    Der Hieb vernichtete Myrmidon nicht, aber der Aufprall ließ ihn rücklings in den Sand stürzen und gegen die Wand der Arena krachen. Der Aufprall war so ungeheuerlich, dass selbst die abgebrühtesten Zuschauer aufsprangen. Münzen und Blumen prasselten in die Arena und Bragha Rùn wurde aufgefordert, ihn fertigzumachen.
    Max hätte es tun können, denn Myrmidon lag zusammengekrümmt an der Mauer. Doch er würde sich nicht auf einen gefallenen Feind stürzen – nicht einmal, wenn das der Dämon selbst war, der sich in der Arena versuchen wollte.
    Es vergingen lange Sekunden, doch schließlich bewegte Myrmidon sich.
    Mit grimmiger Entschlossenheit richtete sich der Gladiator auf und sah Max an, als wollte er abschätzen, ob sein

    Gegner sofort angreifen würde. Da er sah, dass Max warten würde, betrachtete Myrmidon seinen zerschlagenen Schild. Verzaubert oder nicht, er hatte einen solchen Hieb abbekommen, dass er völlig nutzlos geworden war.
    Mit bewundernswerter Gelassenheit warf der

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