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Die Schule der Magier 3 - Die Rückkehr des Bösen

Die Schule der Magier 3 - Die Rückkehr des Bösen

Titel: Die Schule der Magier 3 - Die Rückkehr des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Henry Neff
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Käfig. Er wollte, dass sie sich hoben und ihn zum letzten Mal hinausließen.
    Als der Sprecher schließlich seinen Namen sagte, ertönte das wilde, anfeuernde Geschrei.

    Das Gatter hob sich und Max marschierte in die Arena.
    Sein Gegner erwartete ihn bereits in der Mitte.
    Myrmidon war wie ein klassischer römischer Murmillo-Gladiator ausgerüstet und trug einen Helm aus blauem Stahl mit hohem Federbusch, dessen dichtes Visier das Gesicht verbarg. Der Helm war mit dem Siegel Astaroths versehen und mit dreizehn Kerben, die Max’ Meinung nach seine Siege während des Turniers repräsentierten. Sein Körper war in schwarzen Stoff gekleidet, nur die linke Seite war mit muschelförmigen Metallplatten aus dem gleichen bläulichen Stahl geschützt, aus dem sein Helm bestand. Am linken Arm trug Myrmidon einen Schild, einen gewölbten, rechteckigen Langschild. Mit dem Handschuh der rechten Hand hielt er den traditionellen Gladius.
    Augenblicklich stellte Max die grimmigen Berechnungen an, die ihm zur zweiten Natur geworden waren. Sein Speer hatte eine größere Reichweite, Myrmidon die bessere Rüstung, doch seine rechte Seite war bei einem Gegenangriff ungeschützt. Sein Feind wippte nach vorne, was auf eine aggressive Natur hinwies …
    Nur eine Variable überraschte Max: Myrmidon war kleiner als er selbst.
    Es kam ihm seltsam beunruhigend vor. In allen vorherigen Kämpfen war er der Kleinere gewesen, häufig um Hunderte oder gar Tausende Pfund. Scathach hatte ihm beigebracht, einen solchen Nachteil auszugleichen. Er musste einfach ein anderes Muster finden, eines, das ihn begünstigte.
    Physisch gesehen konnte ihn ein größerer Feind überwältigen, aber Max war stets der Schnellere gewesen. Darüber hinaus konnte ein kleinerer Gegner einen größeren häufig einschüchtern. Einem kleineren, aber dennoch selbstbewussten Gegner gegenüber zögerte ein Größerer häufig, als
ob er sich fragte: Was für fiese Tricks hat das mickrige Ding wohl im Ärmel?
    Diese Zweifel konnten sehr verwirrend sein, und Max ärgerte die Vorstellung, dass er denselben Bedenken zum Opfer fallen konnte. Dennoch musste er sich unwillkürlich fragen, wie dieser Gladiator es in einem Turnier gegen so viele furchtbare und erfahrene Gegner so weit gebracht hatte. Er starrte Myrmidon an und erfasste jedes Detail der Waffe, Rüstung und Haltung seines Gegners.
    Myrmidon starrte ihn ebenso an.
    Max riss sich los, denn der Brauch verlangte, dass sich die Gladiatoren der königlichen Loge zuwandten. Dort stand Prusias und erteilte irgendeine Art von Tribut oder Segen, doch Max hörte nicht zu.
    In den Rängen waren keine Vyes, keine Hexen oder jubelnde Gnome. Das Finale des Turniers war der Elite vorbehalten und nur Edelleute, reiche Händler und durchreisende Würdenträger durften zusehen.
    Unter diesen Würdenträgern sah Max eine Abordnung der Wiccas. Sie waren schwarz gekleidet und zeigten die dichte Stammestätowierung, die ihn bei seinem ersten Treffen mit ihnen so beeindruckt hatte. In ihrer Mitte erkannte er die Dame Mala, die Matriarchin ihres Clans.
    Auch die Werkstatt war vertreten. Ihre Repräsentanten saßen in einer Nachbarloge und Dr. Rasmussens kahler Kopf leuchtete verräterisch im gleißenden Licht. Unter der aufgewühlten Menge schienen die emotionslosen Ingenieure völlig fehl am Platze. Sie wirkten, als sollten sie einem Laborexperiment beiwohnen.
    Trotz des besonderen Abends und der außerordentlichen Nachfrage nach Eintrittskarten war ein Teil des Zuschauerraums fast leer. Es war die größte der königlichen Logen, die mit ausladenden luxuriösen Sesseln bestückt
war, die Prusias normalerweise für sich selbst beanspruchte.
    Doch zu dieser besonderen Gelegenheit war sie jemand anderem vorbehalten.
    Als er aufblickte, sah Max, dass Astaroths Banner über der Brüstung hing. Und es war nicht der normale rote Wimpel aus roter Seide mit dem weißen Siegel. Die waren allgegenwärtig. In diesem Banner waren die Farben vertauscht und zeigten ein rotes Siegel vor einem weißen Hintergrund.
    Nur Astaroth selbst benutzte dieses Zeichen.
    Max hielt nach dem Dämon Ausschau, doch Astaroth war nicht anwesend, jedenfalls nicht in einer sichtbaren Form. Stattdessen saß eine einsame Gestalt mitten in der ansonsten leeren Loge. Sie war klein und unauffällig, doch Max’ Temperament schäumte bei ihrem Anblick auf.
    Denn es war niemand anderes als Mr Sikes, der grausame und listige Gnom, der bei Astaroths Aufstieg zur Macht eine so

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