Die Schule der Magier 3 - Die Rückkehr des Bösen
hättest die Regeln gebrochen«, meinte Prusias. »Deine Kritiker haben eine Petition eingereicht, in der sie bestreiten, dass du den Grylmhoch wirklich besiegt hast. Sie behaupten, du hättest lediglich eine schlaue Möglichkeit gefunden, deinem Gegner zu entfliehen, bevor er dich fertigmachen konnte.«
Max stieg die Zornesröte ins Gesicht. »Und was glauben Sie?«
»Es sollte dich nicht so sehr interessieren, was ich glaube«, sagte Prusias leichthin. »Damit erweist du deinen Kritikern
zu viel Ehre, Max. Es ist leicht, daneben zu sitzen und mit dem Finger zu zeigen.« Er hob sein Glas und zitierte mit seiner Stentorstimme: »Nicht die Kritik zählt, und auch nicht der Mann, der zeigt, wie ein starker Mann strauchelt, oder wie ein Handelnder seine Taten hätte besser machen können. Die Anerkennung gebührt dem Mann in der Arena, dessen Gesicht von Staub, Schweiß und Blut bedeckt ist …« Weißt du, wer das gesagt hat?«
»Nein.«
»Ein amerikanischer Präsident namens Teddy Roosevelt«, informierte ihn der Dämon. »Ein energischer Bursche … hat mich zum Thema Panama konsultiert. Er hat nie offen zugegeben, was ich war, aber ich bin sicher, dass er es wusste.«
»Warum erzählen Sie mir das?«, fragte Max ruhig.
»Weil du kein furchtsames Wesen bist und ich nicht will, dass du dich wie eines verhältst«, erklärte Prusias und erhob sich. Die Malakhim traten beiseite, als der große Dämon auf den Tisch zuschritt. »Du hast dich in der Arena vielen würdigen Gegnern gestellt und kümmerst dich trotzdem um die Meinung der Kritiker? Mein Junge, die sind es nicht wert, deinen Namen auszusprechen!«
»Wie wird also das Komitee entscheiden?«, wollte Max wissen.
»Das hängt von dir ab«, meinte Prusias mit hochgezogener Augenbraue. » Willst du den letzten Kampf bestreiten?«
»Ich tue hier nicht, was ich will«, antwortete Max verbittert. »Ich tue, was ich tun muss. Was werden Sie wegen Vyndra unternehmen, wenn ich nicht kämpfe?«
Prusias zuckte mit den Schultern und erklärte schlicht: »Nichts. Ich werde nichts tun, um dir zu helfen. Warum sollte ich?« Der Gedanke ließ ihn beinahe kichern. »Bedingung
für meine Unterstützung gegen Vyndra ist, dass du Champion wirst. Etwas anderes habe ich nie gesagt.«
Zornig dachte Max an die vielen Kämpfe zurück, die er bestritten hatte. »Aber ich habe bereits …«
»Belohnungen erstritten, die ausgezahlt wurden«, unterbrach ihn Prusias scharf.
Der Dämon schloss die Augen und hob die Stimme, während er langsam im Raum umherging. »Als Lohn für deine Siege habe ich eintausend Menschen Zuflucht in der Stadt gewährt, die menschlichen Lager mit Waren beliefert und den Vyes verboten, unter ihnen zu jagen. Ich habe diejenigen, die auf dem Bauernhof leben, unter meinen persönlichen Schutz gestellt. Und trotzdem schreist du, ich sei ungerecht?«
Der Dämon schwieg, ging aber weiter auf und ab. Sein großer Schatten wand sich und zitterte an den Wänden und sah aus wie ein Nest zappelnder Schlangen.
Max’ Blick glitt vom Schatten zu dessen Besitzer. Gelegentlich verlockten das Aussehen und das joviale Verhalten des Dämons ihn dazu, ihn für menschlich zu halten, oder zumindest für fast menschlich.
Aber er war kein Mensch, rief sich Max selbst streng ins Gedächtnis. Er war etwas vollkommen anderes. Und als er den schrecklichen Schatten wieder ansah, schoss ihm ein Zitat durch den Kopf: »Und siehe, ein großer roter Drache!«
Er konnte sich nicht daran erinnern, wann er diese Worte das erste Mal gehört hatte, aber sie lösten eine unbestimmte, tiefe Furcht aus. Denn dieser Drache war keine Märchengestalt, auf dessen Speiseplan Jungfrauen standen, sondern ein uraltes Übel. Eines, das ganze Nationen verschlang.
Langsam beruhigten sich die wilden Schatten, und als
Prusias die Augen öffnete, war sein Tonfall wieder liebenswürdig.
»Ich würde sagen, quid pro quo hat die Grundlage für eine sehr erfolgreiche Partnerschaft gebildet. Ohne sie würde unsere Beziehung lediglich auf Wohlwollen beruhen. Ich verteile kein Wohlwollen, Max – das ist nicht meine Art. Also ist es ganz einfach: Du hilfst mir, ich helfe dir.«
Max überlegte. Er stand so dicht davor, zu bekommen, was er wollte, so dicht davor, die Gelegenheit zur Rache zu bekommen und dabei noch anderen zu helfen. Es war nur noch ein einziger Kampf. So viele hatte er schon gewonnen.
»Glauben Sie, dass das Komitee mich disqualifizieren wird?«, fragte er.
Der Dämon musste laut
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