Die Schule der Magier 3 - Die Rückkehr des Bösen
anfangen.«
»Gabrielle Richter, Direktorin.«
»William Cooper, Roter Dienst.«
»Annika Kraken, Fakultät Magie.«
So ging es weiter, während Max sich vergeblich bemühte, eine passende Unterrichtsstunde zusammenzubasteln. Nachdem sein letzter Schüler ihm Namen und Rang gesagt hatte, klatschte Max in die Hände und rieb sie nervös.
»Gut«, begann er. »Äh … Hat jemand von Ihnen irgendwelche Combat-Erfahrung?«
Es entstand eine Pause, in der alle mit verwundertem Gesicht die Hände hoben.
»Ach, natürlich«, stotterte Max und wurde rot. »Mein Fehler … blöde Frage. Weiter …«
Er hatte die besten Absichten, weiterzumachen, aber er musste feststellen, dass er einfach nur stumm dastand und sich die Arme rieb, als sei ihm kalt. Jemand räusperte sich und er sah, wie Cooper die Hand hob.
»Professor McDaniels?«, sagte er ohne jede Spur von Ironie. »Sie waren doch letztes Jahr in den Sidh?«
»Ja«, stieß Max hervor. »Ja, genau.«
»Und ich habe gehört, dass Sie dort während Ihres Aufenthalts an einem speziellen Training teilgenommen haben?«
»Das ist richtig«, bestätigte Max.
»Nun«, meinte Cooper vorsichtig. »Ich kann nicht für alle sprechen, aber ich habe genügend Kämpfe gesehen und so ziemlich jede Kampftechnik studiert, die es gibt. Aber in den Sidh habe ich noch nie etwas gelernt …«
»Richtig.« Max war ihm für das Stichwort ungeheuer dankbar. »Natürlich. Womit sollen wir beginnen?«
»Was für besondere Techniken haben Sie denn gelernt?«, fragte Mrs Richter.
»Das waren viele«, überlegte Max. »T-ubullchless, der Apfel-Trick , und Ích n-erred, der Lachssprung , und Cless cletenach oder der Kleine Pfeiltrick …«
Einer der Agenten hielt die Hand vor den Mund, um ein Lachen zu ersticken.
»Haben Sie eine Frage?«, erkundigte sich Max.
»Nein«, erwiderte der Agent. »Es ist nur … ich dachte, das hier sei eine Combat-Stunde. Lachs und Äpfel… das klingt eher nach einem Kochkurs.«
»Verstehe«, sagte Max und sah sich im Raum um. Auf einem Regal sah er ein paar Waffen und ging hinüber. Er griff nach einem abgenutzten Trainingsball und warf ihn in
hohem Bogen zur anderen Seite hinüber. Während er flog, nahm er acht kleine Pfeile aus einer Holzkiste und warf sie blitzartig hinterher. Eine Sekunde später fiel der Ball auf den Boden und sah aus wie ein Seeigel – alle acht Pfeile hatten ihr Ziel getroffen.
»Cless cletenach«, sagte er. »Jetzt kommt Ích n-nerred.« Er nahm Anlauf und durchquerte den zwanzig Meter breiten Raum mit einem einzigen Satz, hob mit einer geschmeidigen Bewegung den Ball auf und wog ihn in der Hand. »Und zum Schluss T-ubullchless.«
Damit warf er den Ball auf eine Trainingspuppe an der Tür. Der Ball explodierte an seinem Ziel, ließ den Kopf der Puppe zerplatzen und die Füllung auf seine Schüler herabregnen.
Es war still geworden im Dojo.
»Ich bin vielleicht kein guter Lehrer«, gab Max zu und seine Finger zuckten. »Aber diese Tricks beherrsche ich. Falls Sie etwas Besseres zu tun haben, möchte ich Ihre Zeit nicht verschwenden.«
Mrs Richter hob die Hand.
»Ich kann Agent Crowley versichern, dass er nichts Besseres zu tun hat. Bitte fahren Sie fort.«
Am Ende der Stunde war Max völlig erschöpft. Er versuchte, sich einzureden, dass es keine totale Katastrophe gewesen war. Hin und wieder war er vielleicht um Worte verlegen gewesen, aber er war sich sicher, dass es beim nächsten Mal schon viel besser laufen würde.
Er wischte sich den Schweiß von der Stirn und sah sich auf dem Gelände nach Julie um. Er hatte gehofft, dass sie zusammen zu Abend essen könnten, und hätte sich selbst treten können, weil er nicht daran gedacht hatte, als er sie vorhin gesehen hatte.
Sie war nicht auf dem Hof. Und im überfüllten Speisesaal war sie auch nicht. Er versuchte es im Mädchenflügel, doch auf der Treppe dorthin traf er ihre Zimmergenossin und erfuhr, dass sie bereits gegessen und sich zurückgezogen habe, um für eine Prüfung zu lernen.
»Bin ich in Ungnade gefallen?«, fragte Max.
»Vielleicht ein klein wenig«, gab Camille zu.
Er stöhnte.
Er nahm sein Essen mit und lief in den Jungenflügel. Es standen noch Unterrichtsstunden an – aber im Moment musste er herausfinden, wie er Julies Wohlwollen wiedererlangen konnte. Sollte er ihr Blumen schenken? Zu unpersönlich, fand er. Sein Vater hätte ihm geraten, für sie zu kochen, aber auf dem Gebiet war Max ein totaler Versager.
Vor seiner Zimmertür war er
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