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Die Schule der Magier 3 - Die Rückkehr des Bösen

Die Schule der Magier 3 - Die Rückkehr des Bösen

Titel: Die Schule der Magier 3 - Die Rückkehr des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Henry Neff
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woher weißt du, dass ich mich nicht schon mit jemandem treffe? Vielleicht bin ich ja heiß begehrt?«
    Max warf ihm einen zweifelnden Blick zu.
    »Ich sage dir etwas«, meinte Mr McDaniels. »Wenn ich aufhöre, von deiner Mutter zu träumen, dann werde ich anfangen, mich mit jemandem zu treffen. Bis dann ist sie immer noch meine große Liebe. Erst letzte Nacht habe ich etwas Unglaubliches von ihr geträumt …«
    »Dad!«, rief Max. »Das will ich gar nicht hören!«
    »Nein, nein«, lachte sein Vater. »Nicht, was du denkst. Es war ganz unschuldig. Ich bin in meinem Nachtdings – im Pyjama irgendwo draußen herumgelaufen. Da waren Berge und viele Sterne und ein heller, magischer Mond. Aber irgendetwas war hinter mir. Ich konnte es atmen hören, aber ich hatte zu viel Angst, um mich umzudrehen. Also bin ich einfach weiter die Straße entlanggegangen und habe versucht, ruhig zu bleiben, um das, was hinter mir war, nicht zu reizen. Vor mir sah ich ein Haus, ein großes Haus auf einem Hügel. Ich ging geradewegs darauf zu. Als ich zur Tür kam, Max, hätte ich schwören können, dass mir etwas ganz dicht im Nacken saß.«
    Max lief ein Schauer über den Rücken, denn Mr McDaniels Traum ähnelte erschreckend seinem immer wiederkehrenden Albtraum von dem monströsen Wolfshund. Dieser Wolfshund war seinem Vater gefolgt, da war er ganz sicher.
    »Was ist dann passiert?«, flüsterte er.

    »Nun, ich habe angeklopft und gebetet, dass jemand aufmacht. Ich habe wieder geklopft und immer noch war dieses Keuchen hinter mir. Ich klopfte ein weiteres Mal, und rate mal, wer mir aufmachte?«
    »Mama?«
    »Kein Witz!«, rief sein Vater. »Da stand sie, so hübsch wie an dem Tag, als ich sie das erste Mal gesehen habe. Sie hat kein Wort gesagt, hat nur gelächelt und meine Hand genommen. Und als ihre Finger die meinen berührt haben, Max, ich schwöre dir, ich habe es spüren können. Ich bin zusammengezuckt wie vom Blitz getroffen und natürlich sofort aufgewacht. Dann habe ich im Dunkeln gesessen und mir wahnsinnig gewünscht, ich könnte wieder einschlafen und sie wiedersehen. Ist das nicht erstaunlich?«
    »Allerdings«, fand Max.
    »Nun«, meinte sein Vater, »wenn ich solche Träume nicht mehr habe, dann fange ich an, mich zu verabreden.«
    »Klingt fair«, fand Max, gerührt von der Hingabe seines Vaters.
    Doch der sah an ihm vorbei. »Was ist denn da drüben los?«, fragte er.
    Max drehte sich um und sah, wie die großen, ungelenken Masken eine kleine Prozession von Dämonen über die Wiese zum Hafen geleiteten. Allem Anschein nach verabschiedeten sie jemanden – zweifellos einen hochrangigen Dämon.
    Während die McDaniels das Geschehen beobachteten, kamen noch weitere Gestalten. Miss Awolowo und Mrs Kraken, beide zum Schutz vor der Kälte in dicke Schals gehüllt, unterhielten sich leise mit dem Botschafter von Gràvenmuir, der auf die letzten beiden Nachzügler wartete.
    Max traute seinen Augen nicht.
    Mrs Richter, die Direktorin, ging neben genau dem Dämon
her, der im Herbst den Jungen erschossen hatte. Ihre ganze Körpersprache und ihr Gesichtsausdruck deuteten Beschwichtigung an. Sie hatte die Hände gefaltet und war aufmerksam, als ob sie zustimmen und sich fügen wollte. Der Rakshasa senkte den großen Tigerkopf, offensichtlich zufrieden mit der letzten Äußerung der Direktorin. Am Rand der Klippen gesellte er sich zu den anderen und ging die Treppe hinunter.
    »Wer ist das?«, fragte Mr McDaniels und rieb sich die kalten Arme.
    »Jemand, der nicht hier sein sollte«, stieß Max hervor. »Komm mit!«
    Max lief seinem Vater voraus und sah zu den Kais hinunter, wo eine luxuriöse Yacht an einem hoch mit Gepäck vollgeladenen Dock festgemacht hatte. Graue, langgliedrige Vyes luden das Gepäck gerade an Bord, als Lord Vyndra und seine Eskorte unten an der Treppe ankamen und den vereisten Strand überquerten.
    Max wartete nicht auf seinen Vater. Er raste, zwei Stufen auf einmal nehmend, die Treppe hinunter auf den von Fackeln erleuchteten Kai.
    Während die Vyes das Schiff beluden, paffte Lord Vyndra an einer schlangenförmig gebogenen Pfeife. Gelangweilt blickte er zum Strand und lauschte irgendeiner letzten Nachricht oder Petition des Botschafters. Mrs Richter und die weiteren Vertreter von Rowan standen an der Seite neben den anderen Dämonen und den Masken. Als Max die Pier entlanglief, erblickte ihn Vyndra und blies einen Rauchring in den Nachthimmel.
    »Leinen Sie lieber Ihren Hund an, Frau Direktor«, empfahl

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