Die Schule der Magier 3 - Die Rückkehr des Bösen
er.
Mrs Richter wandte sich um, als die Masken zwischen Max und die Gruppe traten und wie eine schreckliche Kopie
der vatikanischen Wachen ihre großen Hellebarden kreuzten. Die kleineren Dämonen stellten sich hinter sie.
»Max, was machst du denn hier?«, fragte Mrs Richter ruhig.
»Ich?«, fragte Max und blieb stehen. »Was macht der hier?«
»Lord Vyndra hat vor seiner Abreise die Botschaft besucht«, erklärte Mrs Richter mit einem warnenden Unterton in der Stimme. »Wozu er jedes Recht hat.«
»Dieser Dämon jagt Menschen!«, schäumte Max. »Ich habe es mit eigenen Augen gesehen! Er hat vor meinen Augen einen Jungen getötet!«
»Warum hast du darüber nichts berichtet?«, fragte Mrs Richter.
»Cooper hat den Bericht eingereicht«, gab Max zurück. »Fragen Sie ihn! Er kann es bezeugen!«
Mrs Richter schürzte die Lippen und neigte entschuldigend den Kopf in Lord Vyndras Richtung, der ungerührt dastand und nachdenklich paffte.
»Max, Agent Cooper hat nichts dergleichen berichtet, und es ist nicht möglich, dass er den Wahrheitsgehalt deiner Worte bestätigt, denn er ist heute Morgen nach Dùn gesegelt. Und jetzt möchte ich dich höflich bitten, zu gehen!«
Max starrte Mrs Richter an. »Wie können Sie sich nur auf seine Seite stellen?«, rief er ungläubig. »Sehen Sie doch in seinen Taschen nach, Mrs Richter. Ich wette, dass darin Trophäen sind, Köpfe oder Häute oder was dieses Monster sonst so mitnimmt!«
»Max, bitte!«, fuhr ihn Mrs Richter an.
»Machen Sie sich keine Umstände, Frau Direktor«, warf Lord Vyndra aalglatt ein. Seine katzenhaften Züge waren zu einem unbeteiligten, höhnischen Lächeln verzogen. »Ich
wäre ja dankbar für einen verlängerten Aufenthalt in Ihrem Land, aber dieser Junge irrt sich. Prusias mag vielleicht über Beleidigungen hinwegsehen, aber ich nicht. Ich gestehe gerne, dass ich ein oder zwei Hirsche gejagt habe, aber ich habe weder Köpfe noch Häute von Menschen als Trophäen. Durchsuchen Sie meine Taschen, wenn Sie möchten«, verlangte er und bedeutete den Vyes mit einer Handbewegung, die vielen Koffer auszuladen.
»Das wird nicht nötig sein«, antwortete Mrs Richter.
»Sind Sie verrückt?«, rief Max außer sich. »Durchsuchen Sie sein Gepäck!«
»Nein!«, erklärte Mrs Richter bestimmt. »Das wäre eine Beleidigung unseres Gastes. Und jetzt geh, bevor du wegen Befehlsverweigerung festgenommen und vor Gericht gebracht wirst. Habe ich mich klar ausgedrückt?«
Max fuhr zurück, als hätte sie ihn geschlagen.
»Niemand verhaftet meinen Sohn!«, keuchte Mr McDaniels, der den Kai entlanggerannt kam.
»Das hier geht Sie nichts an, Mr McDaniels«, sagte Mrs Richter. »Bitte nehmen Sie Max und gehen Sie.«
Lord Vyndra lachte. »Sie sind der Vater des Hundes?«, fragte er mit offenkundigem Interesse. »Wie kann denn das sein?« Er trat zwischen die beiden Masken, beugte sich über die Hellebarden und betrachtete Scott McDaniels eingehender. Die Präsenz des Dämons war ungeheuer mächtig, Mr McDaniels zitterte wie ein Baby vor einer Schlange. Schließlich stieß der Dämon eine große Rauchwolke aus und schüttelte den Kopf. »Ich glaube, Ihre Frau hat Sie zum Narren gehalten, mein Freund. Sie sind nicht sein Vater, sondern nur ein wohlgenährter Hahnrei.«
»Ich bring dich um!«, schrie Max und stürzte sich auf Vyndra. Mit einem Satz sprang er über die gekreuzten Hellebarden.
Doch er fiel nicht wie geplant auf Lord Vyndra. Stattdessen schien er in der Bewegung zu verharren, als hätte jemand die Zeit angehalten. Sein Körper hing mitten in der Luft, seine Glieder waren wie festbetoniert von einer mächtigen Kraft, die ihm die Luft aus den Lungen presste. Er wehrte sich dagegen.
Dabei begann ein Licht auf seiner Stirn zu leuchten, ein Licht, das immer heller wurde, je mehr er sich bemühte.
»Annika«, keuchte Mrs Richter. »Ndidi, helft mir!«
Erst jetzt erkannte er, dass nicht Vyndra, sondern Mrs Richter sich gegen ihn stellte. Es forderte so viel Energie von ihr, dass sie in die Knie gesunken war und ihre nach Max ausgestreckten Arme unkontrollierbar zitterten.
Der ganze Hafen blitzte in grellem Licht auf, als Max den Bann brach.
Er stürzte schwer auf die Pier, kam wieder auf die Füße, rang um sein Gleichgewicht und sprang erneut auf Vyndra zu, der sich nicht vom Fleck gerührt hatte.
Neuerlich wurde er in der Luft eingefroren, diesmal von den vereinten Kräften der drei mächtigen Magierinnen. Wiederum schrie er so laut, dass im
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