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Die Schule der Magier 3 - Die Rückkehr des Bösen

Die Schule der Magier 3 - Die Rückkehr des Bösen

Titel: Die Schule der Magier 3 - Die Rückkehr des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Henry Neff
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Hörner zeigte, die aus den schwarzen Haaren hervorsahen. Die Direktorin erwiderte seinen Gruß nicht, sondern sah ihn nur mit unverhohlenem Mitleid an.
    Nacheinander rief Alex die Namen und Titel derer auf, die nach Blys fahren sollten. Einige gingen bereitwillig, knieten vor Prusias nieder, um seinen Stock zu küssen, aber andere verließ letztendlich der Mut. Max dachte, dass es wohl eine Sache sei, von Titeln und Reichtümern zu träumen, aber eine andere, vor dem Dämon zu stehen, der sie ihnen versprochen hatte. Doch trotz ihrer Furcht traten die meisten von ihnen mit langsamen, zögernden Schritten vor.
    Doch ein neu ernannter Viscount konnte den erforderlichen Mut nicht aufbringen. Es war ein älterer Gelehrter, der, als sein Name aufgerufen wurde, am Tor von Gràvenmuir stehen blieb und protestierte, dass er nicht bei Sinnen gewesen sei, als er Mr Cree aufgesucht hatte, und dass da ein Irrtum vorliege. Er wisse Lord Prusias’ Großzügigkeit zu schätzen, müsse aber ablehnen. Er könne nicht gehen.
    Prusias’ Haltung änderte sich. Sein Lächeln verblasste und er blickte ungeduldig und gelangweilt drein, als hätte er so etwas schon tausendmal gesehen und Tausende solcher Bitten gehört. Als der Mann zu schluchzen begann, schüttelte Prusias den Kopf und rief Mr Cree.
    »So geht das nicht!«
    Mr Cree nickte und wandte sich zu den großen schweigenden Masken um.
    Zu Max’ Entsetzen begannen sie, sich zu bewegen und auf den jammernden Gelehrten zuzugehen. Der alte Mann
wich zitternd zurück und suchte Schutz in der Menge hinter sich. Urplötzlich fielen die Masken über ihn her. Der Gelehrte stürzte und krallte die Hände in den Boden, doch bandagierte Hände in Handschuhen packten ihn an den Handgelenken. Unter den Augen von tausend Zuschauern wurde er hochgehoben und schnell die Treppe zu der roten Galeone und seinem neuen Leben hinuntergebracht.
    »Warum tut Mrs Richter denn nichts?«, fragte Julie voller Angst und Zorn.
    »Was soll sie denn machen?«, zischte Miss Boon. »Der Idiot hat einen Vertrag unterschrieben!«
    »Die armen Menschen«, murmelte Julie und drückte Max’ Hand. »Wir werden sie nie wieder sehen.«
    »Sag das nicht«, meinte Max.
    Die Prozession ging weiter. Anna Lundgren wurde aufgerufen, und Max drehte sich fast der Magen um, als er sah, wie Alex sie umarmte. Strahlend nahm sie Prusias’ Segen entgegen und eilte eifrig die Treppe hinunter. Danach war Connor an der Reihe und Max kam ein schrecklicher Gedanke. Connor hatte geschworen, sich an Alex zu rächen, und wenn er seinen Eid ablegte, musste er sehr nahe an ihm vorbei. Würde er etwas Übereiltes tun?
    Doch Connor ging an Alex vorbei, ohne seinen früheren Peiniger auch nur anzusehen. Ruhig und stolz kniete er vor Prusias nieder. Dieser lächelte, sagte etwas, was Max nicht hören konnte, und hielt ihm den Stab hin, den Connor küsste. Dann stand er auf und verbeugte sich, bevor er die Klippenstufen hinunterstieg.
    Nachdem »Earl Vilyak« und »Marquis Wesley« und alle anderen aufgerufen worden waren, sah Prusias seinen Sekretär an. »Waren das alle?«, fragte er.
    »Ja«, antwortete der Gnom. »Da sind nur noch ein paar Hexen, die eine Passage gebucht haben.«

    »Zwischendeck, nehme ich an«, antwortete der Dämon mit einem rauen Lachen.
    Prusias verabschiedete sich mit schönen Worten – Segnungen für Rowan und dem Versprechen, im Frühling wiederzukommen, wenn auf dem Campus alles blühte. Während sein Gefolge hinter ihm hereilte, blieben Bellagrog und die Hexchen am Tor zu Gràvenmuir stehen. Sie drängten sich aneinander, bis Mr Cree mit seinem Zepter an die Gitterstäbe klopfte.
    »Lasst Lord Prusias bloß nicht warten!«, zischte er. »Los jetzt!«
    »Macht, dass ihr wegkommt!«, höhnte Hannah.
    Gleich stimmten andere mit ein, und Max verspürte unwillkürlich Mitleid mit Bellagrog, als sie sich schließlich zur Klippe schleppte, beladen mit ihrem Gepäck und den Hexchen auf ihrem Rücken. Sie ächzte und stöhnte und ertrug die Schimpfworte und Flüche, die ihr von überall her entgegenflogen. Es schien die Gelegenheit zur Rache für alle zu sein, die Bellagrog gepiesackt hatte. Flüche und Beleidigungen hagelten auf sie ein, doch sie ging, tödliche Blicke versprühend, weiter.
    Oben an der Treppe blieb sie stehen und drehte sich um, als ob sie zum Abschied noch etwas sagen wollte. Das Gelächter und die Beschimpfungen erstarben. Doch als sie den Mund aufmachte, wurde sie von einer einzelnen Stimme

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