Die Schule der magischen Tiere, Band 1: Die Schule der magischen Tiere (German Edition)
Beste in der Klasse war. Und wie weh es tat, wenn Jo sie nicht beachtete.
Rabbat hörte gut zu. Und dann erzählte er ihr vom Duft der norwegischen Wälder, von gefährlichen Dachsen und von der behaglichen Erdhöhle, in der er aufgewachsen war.
Ida und Rabbat schworen sich ewige Freundschaft und versicherten sich wieder und wieder, wie glücklich sie miteinander waren.
„Was immer du tust, ich bin bei dir“, hatte Rabbat versprochen. Und Ida antwortete: „Ich werde dich niemals im Stich lassen.“
Rabbat wich nicht von Idas Seite. Der Fuchs rollte sich auf dem Teppich vor ihrem Bett zusammen, wenn Ida sich schlafen legte. Er begleitete sie, wenn sie morgens zum Bäcker ging, und er beobachtete sie mit seinen bernsteinfarbenen Augen vom Hinterzimmer aus, wenn sie im „Friseursalon Elfriede“ für die Kunden Kaffee kochte.
„Es ist so schön, dass du jetzt immer bei mir bist“, wisperte Ida am Sonntagabend vor dem Einschlafen und zog sich die Bettdecke über die Schultern. „Es ist gar nicht mehr schlimm, wenn ich morgen wieder alleine in der Bank sitzen muss. Jetzt, wo ich dich habe, brauche ich keine anderen Freunde mehr.“
Rabbat hob vorsichtig eine Pfote. „Du irrst dich, Rotschopf. Jeder braucht Freunde. Man kann nicht immer alles allein machen. Was ist eigentlich mit Benni? Ihr habt euch doch am Anfang des Schuljahrs ganz gut verstanden, oder nicht?“
Ida kuschelte sich in ihr Kopfkissen. „Hör mir auf mit diesem doofen Benni. Er ist langsam, er sagt nie was im Unterricht, im Sport ist er eine Katastrophe und überhaupt …“ Sie gähnte.
„Ich finde ihn eigentlich sehr nett“, antwortete Rabbat. Aber Ida hörte ihn nicht mehr. Sie war schon eingeschlafen.
11. Kapitel
Zu Hause bei Benni
Benni konnte es einfach nicht fassen, dass er eine ganz gewöhnliche Schildkröte bekommen hatte.
„Eine ganz gewöhnliche Schildkröte “, schnaubte Henrietta empört. „Das sagt er zu mir, Henrietta. Immerhin stamme ich aus der Karibik und bin fast zweihundert Jahre alt. Ich bin ganz schön herumgekommen in der Welt, das kannst du mir glauben! Von solchen Abenteuern kannst du nur träumen!“
Benni saß an seinem Schreibtisch und brütete über seinen Hausaufgaben. Er hörte nur halb zu.
„Na, dann warst du bestimmt auch bei der ersten Mondlandung dabei. Wir müssen einen Aufsatz darüber schreiben.“
„Ha! Die Mondlandung!“, rief Henrietta triumphierend. „Ich erinnere mich an die Fernsehübertragung, als wäre es gestern gewesen. Das war am 20. Juli 1969. Ich lebte damals in San Francisco. Herrliche Zeiten waren das! Und weit und breit kein Schuhkarton!“ Henrietta scharrte mit den Füßen am Karton. „Jetzt lass mich gefälligst endlich raus hier! Außerdem könnte ich was zu essen vertragen. Bis auf die paar Apfelschalen aus deiner Pausenbox habe ich seit Freitag nichts gekriegt.“
Benni hob erschrocken den Kopf. Sie hatte Recht! Gut, Henrietta war nicht das Tier, das er sich gewünscht hatte. Aber immerhin war sie ein magisches Tier! Er hob die Schildkröte aus der Schachtel und setzte sie vorsichtig auf den Teppich. Dann holte er aus der Küche ein paar Salatblätter und Gurkenscheiben.
„Hier, bitte“, sagte er, als er Henrietta das Essen hinstellte. „Ich hoffe, Salatgurke schmeckt dir.“
Die Schildkröte verschlang alles in Windeseile. „Nicht übel, gar nicht übel“, sagte sie schmatzend. „Aber Krabben oder Seesterne wären auch gut. Oder eine leckere, glibberige Qualle.“
„Bäh!“ Benni schüttelte sich. „Wo soll ich die denn herkriegen?“
Henrietta zuckte mit den Schultern. Das sah sehr lustig aus, denn ihr Hornpanzer schwankte dabei nach vorne. Fast wäre die kleine Schildkröte umgekippt.
„Wie wäre es mit ein wenig Frischluft vor den Hausaufgaben?“, schlug Henrietta vor. „Du könntest laufen und ich geb dir Tipps! Dann spielen wir Verstecken und dann gibt es noch mehr Salatgurke.“
Benni hob die Augenbrauen. „Ausgerechnet du willst mit mir Laufen trainieren? Du bist doch lahm wie eine Schnecke!“
„Unverschämtheit! Du meinst wohl, lahm wie Benni“, antwortete die Schildkröte beleidigt. „Außerdem schaffe ich 200 Meter in der Stunde.“
„Sag bloß.“ Benni musste grinsen, zog sich dann aber folgsam seine kurze Sporthose und sein ausgewaschenes Trikot an.
„Wenn du mit Jo mithalten willst, brauchst du andere Klamotten“, muffelte Henrietta. „Geh doch mal mit deiner Mutter einkaufen.“
„Die hat ja nie Zeit“, antwortete
Weitere Kostenlose Bücher