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Die Schule der Robinsons

Die Schule der Robinsons

Titel: Die Schule der Robinsons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jules Verne
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unmöglich! Tartelett dachte daran gar nicht. Was war er denn in dem Hause? Eine Sache, ein Ballen, ein Colli, das durch jeden Winkel der Erde transportirt werden konnte. Die hier vorliegende Expedition beunruhigte ihn aber doch ein wenig.
    »Und wann soll die Reise vor sich gehen? fragte er gleichzeitig mit dem Versuche, wieder eine schulgerechte Stellung einzunehmen.
    – In einem Monat.
    »Und auf welches sturmbewegte Meer hat Herr Kolderup beschlossen, meinen Schüler und mich hinauszusenden?
    – Zuerst auf den Stillen Ocean.
    – Auf welchen Punkt der Erdkugel werd’ ich dann zum ersten Male wieder den Fuß setzen dürfen?
    – Auf den Boden von Neuseeland, antwortete Kolderup. Ich habe beobachtet, daß die Neuseeländer die Ellbogen sehr steif und eckig halten – Sie werden dieselben darin eines Besseren belehren.«
    So wurde also Professor Tartelett erwählt, der Reisebegleiter Godfrey Morgan’s zu sein.
    Ein Zeichen des Großhändlers deutete ihm an, daß die Audienz beendet sei. Er zog sich also, aber in einer Seelenerregung zurück, daß sein Abgang und die specielle Grazie, die er bei einem solchen schwierigen Acte sonst an den Tag legte, ein wenig zu wünschen übrig ließen.
    Wirklich vergaß Professor Tartelett zum ersten Male die elementarsten Vorschriften seiner Kunst und ging mit den Füßen vornweg davon.
Fünftes Capitel.
In welchem man sich zur Abreise vorbereitet und gegen Ende auch wirklich unter günstigen Aussichten abfährt.
    Es war also ausgemacht. Vor der langen Reise zu Zweien durch das Leben, welches man Ehe nennt, sollte Godfrey eine Reise um die Erde machen, was zuweilen noch gefährlicher ist. Doch er zählte darauf, von derselben mit reicher Erfahrung zurückzukommen und, wenn er als junger Mann abreiste, als gereifter Mann heimzukehren. Er würde gesehen, beobachtet, verglichen, würde seine Wißbegierde gestillt haben. Dann war die Zeit, sich häuslich niederzulassen, glücklich am eigenen Herde zu wohnen, von dem ihn keine Versuchung wieder wegzubringen vermochte. Hatte er Recht oder Unrecht? Stand ihm eine gute, lehrreiche Unterrichtsstunde bevor, von der er dauernden Nutzen ziehen würde? Wir überlassen die Sorge, hierauf zu antworten, der Zukunft.
    Kurz Godfrey war begeistert.
    Phina, obgleich etwas ängstlich, ließ sich doch nichts merken und freute sich mit ihm.
    Professor Tartelett, der gewöhnlich sehr fest auf den Füßen stand und bei jedem Tanze das schönste Gleichgewicht zu erhalten wußte, hatte allen gewöhnlichen Applomb verloren und bemühte sich vergeblich, ihn wieder zu gewinnen. Er wankte auf dem Parquet seines Zimmers, als befände er sich schon auf dem Boden einer Cabine, der durch das Rollen und Schlingern des Schiffes nur einen unsicheren Halt bot.
    Was Kolderup betrifft, so war er, seitdem jener Entschluß fest stand, sehr wenig mittheilsam, vorzüglich seinem Neffen gegenüber, geworden. Seine immer geschlossenen Lippen, die halb unter den Lidern versteckten Augen verriethen, daß sich eine fixe Idee gebildet hatte in diesem Kopfe, in dem sonst nur große Handelsspeculationen geboren wurden.
    »Ah, Du willst reisen, murmelte er zuweilen, reisen, statt Dich zu verheiraten, statt hier zu bleiben und wie Andere glücklich zu sein!… Gut, gut, Du sollst reisen!«
    Die nöthigen Vorbereitungen wurden unverweilt begonnen. Zunächst mußte die Frage wegen der Reisetour aufgestellt, besprochen und endgiltig festgestellt werden.
    Sollte Godfrey nach Süden, nach dem Osten oder Westen ziehen? Das war an erster Stelle zu entscheiden.
    Wenn er einen Weg nach Süden einschlug, so würde es der »
Panama to California and British Columbia
« oder der »
Packet Southampton Rio Janeiro
« Gesellschaft zufallen, ihn nach Europa zu befördern.
    Wandte er sich nach Osten, so konnte die große Pacifische Eisenbahn ihn binnen wenigen Tagen nach New-York führen, wo es mittelst der »Cunard«-, »Inman«-, »Withe-Star-Linie«, der »Hamburg-Amerikanischen Packetfahrt-Actiengesellschaft«, dem »Norddeutschen Lloyd« oder der »
Transatlantique française
« nicht an Gelegenheit fehlen konnte, die Küsten der Alten Welt zu erreichen.
    In der Richtung nach Westen war es leicht, durch die »
Steam Transoceanic Golden Age
« nach Melbourne und von da mit einem der Schiffe der »
Peninsular Oriental Steam Co
.« nach dem Isthmus von Suez und weiter zu gelangen.
    An Transportmitteln fehlte es also keineswegs, und Dank ihrer mathematischen Uebereinstimmung bezüglich der

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