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Die Schule der Robinsons

Die Schule der Robinsons

Titel: Die Schule der Robinsons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jules Verne
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Fahrpläne gestaltet sich eine Reise um die Erde allgemach zur einfachen Spaziertour eines Lustfahrers.
    In dieser Weise sollte aber der Neffe und Erbe des Nabobs von San Francisco nicht durch die Welt jagen.
    Nein! Kolderup besaß im Dienste seiner großartigen Handelsgeschäfte selbst eine große Flotte von Dampf-und Segelschiffen. Es wurde also beschlossen, eines dieser Fahrzeuge »zur Verfügung des jungen Godfrey Morgan zu stellen«, als betreffe es einen Prinzen von Geblüt, der zu seinem Vergnügen auf Kosten seines Vaters reist.
    Auf erhaltene Ordre wurde der »Dream«, ein solider Dampfer von sechshundert Tonnen mit zweihundert Pferdekraft, sofort ausgerüstet. Das Commando desselben sollte Capitän Turcotte führen, ein erprobter Seebär, der schon alle Oceane unter allen Breiten befahren hatte. Ein tüchtiger und muthiger Seemann, zählte dieser Habitué der Tornados, Typhons und Cyklone bereits vierzig Jahre zur See auf fünfzig Lebensjahre. Draußen beizulegen und dem Ocean direct die Stirne zu bieten, war nur ein Spiel für diesen »Matrosen«, der niemals von etwas gelitten hatte, außer von der »Landkrankheit«, das heißt von dem Stillliegen im Hafen. Von dem ewigen Hin-und Herschaukeln auf der Commandobrücke eines Schiffes hatte er auch die Gewohnheit beibehalten, immer nach rechts und links, nach vor-und rückwärts zu balanciren; er hielt den Tact des Rollens und Schlingerns eben unausgesetzt ein.
    Ein zweiter Befehlshaber, ein Maschinist, vier Heizer und zwölf Matrosen, im Ganzen achtzehn Personen, sollten die Besatzung des »Dream« bilden, der, wenn er sich auch damit begnügte, in der Stunde nur acht Seemeilen zu machen, dafür andere nicht weniger schätzbare nautische Eigenschaften besaß. Fehlte ihm auch die Schnelligkeit, um bei schwerem Wetter die Wellen zu überholen, so liefen doch auch die Wogen nicht über denselben hinweg, ein Vortheil der die Mittelmäßigkeit seiner Fortbewegung gewiß aufwiegt. Uebrigens war der »Dream« als Goëlette getakelt und konnte bei günstigem Winde mit seinen fünfhundert Quadratyards Segelzeug der Dampfkraft noch immer zu Hilfe kommen.
     
    An einem dieser künstlichen Quais etc. (S. 43.)
     
    Man darf endlich nicht glauben, das die Reise des »Dream« als reine Vergnügungsfahrt verlaufen sollte. Kolderup war ein viel zu praktischer Mann, um nicht bei einer Fahrt von fünfzehn-bis sechzehnhundert Meilen über alle Meere der Erde einen Gewinn in Aussicht zu nehmen. Sein Schiff sollte ohne Ladung abgehen, aber es machte ihm keine Schwierigkeit, sich in richtigem Tiefgang zu erhalten, indem es seinen »
Waterballast
« 1 mit Wasser anfüllte, wodurch es, wenn nöthig, bis zum Bordrand versenkt werden konnte. Uebrigens sollte der »Dream« auch unterwegs Ladung nehmen und die verschiedenen Comptoirs des reichen Großhändlers besuchen, wobei er also nur von einem Handelsplatz zum andern dampfte. Keine Angst, der Capitän Turcotte konnte nicht in Verlegenheit kommen, die Kosten der Fahrt zu decken. Godfrey Morgan’s Phantasie zapfte der Casse des Onkels keinen einzigen Dollar ab.
    Alles das wurde bei den langdauernden, sehr geheimen Verhandlungen festgestellt, welche William W. Kolderup mit dem Capitain Turcotte hatte. Es gewann indeß den Anschein, als ob die Ordnung dieser im Grunde so einfachen Angelegenheit doch manche unvorhergesehene Schwierigkeit fand, denn der Capitän mußte gar zu zahlreiche Besuche im Cabinet seines Rheders abstatten. Wenn er von einem solchen zurückkam, hätten scharfsichtigere Leute als die Insassen des vornehmen Hauses unzweifelhaft bemerkt, daß sein Gesicht einen eigenthümlichen Ausdruck zeigte, daß seine Haare wie vom Wind emporgesträubt waren, so als hätte er mit fiebernder Hand durch dieselben gestrichen, und daß seine Person im Ganzen heftiger schlingerte und rollte als gewöhnlich.
     
    Der Dampfer entfernte sich etc. (S. 45.)
     
    Man hätte auch bisweilen heftige Stürme vernehmen können, welche darauf hindeuteten, daß diese Sitzungen nicht immer so ruhig abliefen.
    Das kam daher, daß Capitän Turcotte bei seiner freimüthigen Redeweise gegenüber William W. Kolderup, der ihn schätzte und zu sehr liebte, um sich von ihm keinen Widerspruch gefallen zu lassen, nicht so leicht die Segel strich.
    Endlich schien Alles in’s Geleis gekommen zu sein. Wer hatte nachgegeben, William W. Kolderup oder Capitän Turcotte? Wir möchten uns darüber nicht aussprechen, da uns nicht einmal das Thema jener

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