Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Schule der Spielleute

Die Schule der Spielleute

Titel: Die Schule der Spielleute Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: bonn
Vom Netzwerk:
es doch.Ť
    ťElbelin hat sein Messer schon vorgestern verlorenŤ, warf Gottfrid ein.
    ťDu musst das ja sagenŤ, wehrte Lene ab.
    ťEr hat aber RechtŤ, sagte Alheit, und Katherine nickte heftig.
    ťMir ist es beim Essen aufgefallenŤ, erklärte das Mädchen. ťGottfrid hat immer
    Ť
    ťSchlamperei!Ť, platzte Meister Wolfram dazwischen. ťErst gibt er seinen Dudelsack von einem zum anderen, bis nichts mehr davon übrig ist, jetzt hat er gerade im rechten Augenblick sein Messer verloren.Ť
    ťAusrede!Ť, rief Lene.
    ťDas mag sein, aber wir wissen es nichtŤ, erwiderte Robert. ťOder hast du einen Zeugen?Ť
    Sie schüttelte den Kopf. ťHat er denn einen?Ť
    Gottfrid wollte etwas sagen, besann sich aber. ťMir glaubt ihr ja doch nicht.Ť
    ťMan hat ihn beobachtetŤ, meldete sich Meister Wolfram wieder zu Wort. ťEr hat mit einer Schleuder auf den Bären geschossen.Ť
    ťSeht ihr?Ť, triumphierte Lene.
    ťWer hat das gesehen?Ť, fragte Alheit. ťUnd wie schießt man dieses Messer mit einer Schleuder?Ť Unwillkürlich griff sie nach den beiden Kieseln in ihrem Beutel.
    ťDieser jämmerliche Küchenjunge hat ihn gesehenŤ, behauptete Wolfram.
    Alheit rümpfte die Nase. Klaus hätte das sicher nicht Wolfram erzählt.
    ťUnd wer hat das Messer geworfen?Ť, fragte Franz, der bisher schweigend weitergegessen hatte, als ginge ihn das alles nichts an.
    ťWarum sollte das ein anderer gewesen sein?Ť, erwiderte Wolfram. ťAußerdem ist das doch nicht mehr von Bedeutung.Ť
    ťDoch.Ť Alheit führte weiter aus: ťWenn mehr als einer Schaden verursacht hat, muss auch mehr als einer zahlen.Ť
    ťIch habe mit Kieseln geschossenŤ, gab Elbelin zu. ťAber das Messer habe ich nicht geworfen. Ich weiß nicht, wann und wo ich es verloren habe.Ť
    ťVielleicht hier drin?Ť, schlug Franz vor. ťBei einer Rauferei mit Gottfrid?Ť
    Elbelin schaute Gottfrid an, der zuckte die Schultern.
    Franz lächelte traurig und nickte Alheit zu. ťWie viel sollen wir noch mal zahlen?Ť, fragte er weiter.
    ťJe zehn Heller an den Fischer und den Fuhrmann und je einen an die beiden JagdknechteŤ, zählte Alheit auf.
    Meister Wolfram warf ihr einen Blick zu, als habe er ein störendes Insekt brummen hören.
    ťWie viel können wir zahlen? Wenn jeder einen Heller gibt
    Ť, schlug Franz vor.
    ťZweiŤ, verbesserte Alheit.
    Robert nickte bedächtig.
    Lene knurrte. ťDa bringt man uns um unser Eigentum, und wir sollen auch noch Buße dafür zahlen.Ť
    ťDas sagst du jedesmal, wenn die Rede darauf kommt. Du kannst ja beim Platzmeister ein gutes Wort für uns einlegenŤ, schlug Alheit vor.
    ťWenn der uns nicht auch noch beklaut hätte
    Ť Lene deutete auf Elbelin.
    Da meldete sich zum ersten Mal Tamas zu Wort: ťHat Lene neue Gürtel, oder nicht?Ť
    ťWas hat das damit zu tun?Ť, fauchte Lene. Doch die anderen lachten sie aus.
    Alheit nahm drei Münzen aus ihrem Beutel und legte sie auf den Tisch. Robert folgte ihrem Beispiel. Meister Wolfram zögerte, schloss sich dann aber doch an.
    Gottfrid hingegen wandte ein: ťDer Jude soll auch zahlen!Ť
    ťIch frage ihn morgenŤ, antwortete Robert.
    Widerstrebend legten auch Gottfrid und Elbelin ihren Beitrag zu den anderen. Dann gab Tamas noch vier Heller.
    Alheit sammelte das Geld in einen besonderen Beutel und band ihn an ihren Gürtel, ehe Lene danach greifen konnte. ťDas bringe ich morgen früh zu Herrn Heinrich, und wir gehen gemeinsam zum Platzmeister.Ť
     
    Werner schien es im Wilden Mann gut gefallen zu haben. Diesmal kam er gerade rechtzeitig, dass noch nicht alles abgetragen war. Ehe jemand ihm wehren konnte, hatte er schon ein mit dicker Soße getränktes Stück Brot erwischt und seinen Becher mit dem letzten Rest Kräuterwein im Krug gefüllt.
    ťSieh da, der Schalmeispieler ohne Schalmei ist wieder da!Ť, begrüßte ihn Elbelin.
    ťHast du bei Johann Schure schon etwas erreicht?Ť, fiel Gottfrid gleich ein.
    Werner schüttelte betrübt den Kopf, während er noch an dem Stück Brot kaute.
    ťAber wirŤ, erwiderte Elbelin. ťIch habe einen neuen Dudelsack bestellt.Ť
    ťDann halt nur dein Geld zusammen, bis du ihn abholstŤ, mahnte Alheit.
    Doch der Junge schien sie nicht zu hören. Er wandte sich wieder an Werner: ťAber du hast heute deinen Psalter dabei, das ist doch ein Fortschritt.Ť
    Werner nickte mit einem schwachen Lächeln und machte sich ans Stimmen. Franz setzte sich neben ihn, um die Laute mit dem Psalter in Einklang zu bringen. Da raunte ihm Werner zu: ťPasst auf, da schleicht einer durch euren

Weitere Kostenlose Bücher