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Die Schule der Spielleute

Die Schule der Spielleute

Titel: Die Schule der Spielleute Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: bonn
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Hof. Er ist kurz vor mir hereingekommen.Ť
    Die plötzliche Stille zeigte an, dass nicht nur Franz ihn gehört hatte.
    ťWer war das?Ť, fragte Alheit.
    Werner schaute angstvoll zu ihr auf. ťIch
    ich weiß es nicht. Ein
    Schatten
    Ť, stammelte er.
    ťDann müssen wir nachsehen!Ť, rief Elbelin.
    Der Wirt brachte Laternen, und die Männer gingen hinaus, um den Hof zu durchsuchen. Alheit folgte ihnen bis zur Tür, doch bei den vielen Menschen, die nun herumliefen, konnte sie keine verdächtige Bewegung ausmachen. Nach einiger Zeit kehrten die Männer unverrichteter Dinge zurück.
    Meister Wolfram machte dem Wirt Vorhaltungen, weil er keinen Hofhund hatte, der den Eindringling verbellen könnte.
    ťPah, wenn ich nach jedem Hundegebell rennen wollte, käme ich nicht mehr zum Ausschenken. Wofür haben wir denn die Nachtwächter?Ť
    ťMan sieht doch, wo das hinführtŤ, murmelte der Sänger gerade laut genug.
    ťNa, anscheinend war es ja gar nichtsŤ, erwiderte Burkhard. Er brachte noch einen Krug Kräuterwein und zog sich wieder in seine Ecke zurück.
    Meister Wolfram blieb in der Nähe der Tür. Die anderen nahmen den Spuk offenbar weniger ernst, sie kehrten an ihre Plätze zurück und machten Musik. Alheit setzte sich zu Tamas an den Kamin und hörte mit geschlossenen Augen zu. So konnte sie fast vergessen, welchem hinterlistigen Wiesel diese wunderbare Stimme gehörte, die das Lob der Jungfrau Maria sang.
     
    Wenig später betrat Herr Heinrich von Alzey den Raum, gefolgt von seinem Knappen mit der Laute. Meister Wolfram, der gerade zeigte, wie viel er seinen Schülern noch voraus hatte, schaute nur einmal kurz auf und sang ungerührt weiter. Die anderen rückten zusammen, um dem Ritter einen guten Platz zu bieten. Burkhard lief um seinen besten Wein.
    Herr Heinrich ließ sich die Laute geben und stimmte. Als Meister Wolframs Lied endete, begann Franz eine Tanzweise, von der er wusste, dass ihr Gastgeber sie kannte. Dieser spielte eifrig mit und leitete dann zu einem neuen beliebten Stück über. Katherine tanzte dazu. Schließlich brachte Herr Heinrich die Tanzfolge zu Ende, als er immer wieder neue Melodien versuchte, aber nicht über die ersten Takte hinauskam.
    Meister Wolfram, der die ganze Zeit unruhig hin und her gerückt war, fragte ihn sogleich: ťHabt Ihr etwas von einem Eindringling im Hof bemerkt?Ť
    Der Ritter dachte kurz nach und schüttelte den Kopf. ťOder du, Ewald?Ť
    ťNein, HerrŤ, erwiderte der Knappe, der etwas unbehaglich noch immer eine rot-grüne Cotte über dem Arm trug.
    Alheit nahm sie ihm ab und steckte sie zu den Instrumenten in die Kiepe. Dann nestelte sie den Beutel von ihrem Gürtel, in den sie das Bußgeld gesammelt hatte. Sie überreichte ihn Herrn Heinrich. ťBitte bringt das Geld möglichst bald zum Platzmeister.Ť
    Er schaute auf. ťWollt ihr das nicht selbst tun? Am Sonntag nach der Messe, mit Schalmei und Dudelsack?Ť
    ťJa, das ist besserŤ, gab Alheit zu. ťNur haben wir zurzeit keinen Dudelsack.Ť
    ťNicht?Ť Verwundert sah er sich um, sein Blick blieb an Meister Wolfram hängen. Der starrte ins Feuer, als hörte er gar nicht zu. ťHast du noch kein neues Instrument, Elbelin?Ť
    ťErst bestelltŤ, antwortete der Junge. ťIch bekomme es nächste Woche.Ť
    Herr Heinrich schüttelte den Kopf. ťSo lange sollten wir nicht warten.Ť Er lächelte in die Runde. ťBis Sonntag fällt euch bestimmt etwas ein.Ť
    ťBestimmtŤ, antwortete Alheit.
    Robert pfiff die ersten Töne eines Liedes, das seine Frau eifrig aufgriff. Der Text war nicht zu verstehen, aber sie bedachten den Ritter dabei mit verächtlichen Blicken.
     
    Als der dritte Krug Wein zu Ende war, gab Herr Heinrich seinem Knappen ein Zeichen, und der packte die Laute ein. Die Spielleute taten es ihm nach und trugen die Instrumente in den Bärenstall. Alheit blieb an der Tür stehen, bis der Letzte seine Kostbarkeiten gut verstaut hatte.
    ťGute NachtŤ, wünschte Werner und ging zum Tor.
    ťGute Nacht.Ť Alheit hatte geglaubt, er wäre schon längst gegangen. In der Dunkelheit waren die vielen Leute im Hof kaum zu unterscheiden.
    Sie schloss ab und brachte den Schlüssel zu Burkhard. Auf dem Weg zu ihrer Schlafkammer glaubte sie ein Flüstern zu hören, das wie ťRobertŤ klang.
    In der Tat drehte sich der Apotheker vor ihr hastig in die Richtung um, aus der das Geräusch kam.
    Alheit konnte nicht stehen bleiben und zuhören. Erst recht konnte sie keine Stimme erkennen. Doch der Name Elbelin fiel. Und Katherine. Oder

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