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Die Schule der Spielleute

Die Schule der Spielleute

Titel: Die Schule der Spielleute Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: bonn
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Bayern hier zu treffen. Noch ehe Wolfram auf sich aufmerksam machen konnte, setzte sich der Mann zu ihm.
    ťGott grüße dich, Wolfram. Was treibt dich hierher? Doch wohl nicht die Notwendigkeit, deine Kunst zu verbessern.Ť
    Wolframs gemurmelter Gruß ging in der Frage unter. ťNein, im Gegenteil. Hier sollte ein Meister Wilhelm aus Paris lehren – ihn vertrete ich.Ť
    ťAch, der Meister aus Paris.Ť Reginos Stimme klang bewundernd. ťDa wollten einige hin, die nicht angenommen wurden.Ť
    Wolfram verzog bitter das Gesicht. Nur nach Fähigkeit war die Auswahl sicher nicht erfolgt.
    ťUnd wie kommst du mit deinen Schülern zurecht?Ť
    Wolfram schüttelte den Kopf. ťIch dachte, da kommen keine Straßenmusikanten. Nun ja, der eine oder andere kann vielleicht noch etwas werden.Ť
    Regino grinste. ťDas klingt nicht danach, dass du deinen Grafen Eberhard verlassen und nur noch lehren wolltest.Ť
    ťIch weiß noch nicht, wo ich als Nächstes hingeheŤ, antwortete Wolfram. ťVielleicht nach Trier.Ť
    Regino nickte. ťAber denk dran, Mainz ist auch nicht weit, und den Rhein hinunter nach Köln kommt man gut.Ť
    ťIst es das, was du vorhast?Ť, fragte Wolfram.
    ťJa, schon. Wollen wir uns zusammentun?Ť
    Ohne dass er es verhindern konnte, zog Wolfram die Mundwinkel nach oben. Dennoch antwortete er vorsichtig: ťDas wäre eine Möglichkeit. Ich werde darüber nachdenken.Ť
    ťWir haben ja noch eine Weile Zeit. Zuerst geht es wohl nach Frankfurt.Ť Regino füllte seinen Becher und schenkte auch Wolfram nach. ťDie Leute, mit denen ich hier zusammen spiele, sind eher Kartäuser als Spielleute. Da finde ich keinen, mit dem es sich lohnen würde, auf Reisen zu gehen.Ť
    Wolfram lachte. ťJa, im Wilden Mann sind auch etliche, die mehr wollen als können. Nach Reisegefährten muss ich mich woanders umsehen.Ť
    ťDu kannst ja mit in mein Quartier kommenŤ, schlug Regino vor. ťDann sehen wir, wie wir das zusammenbringen, was wir können.Ť
    ťAbgemacht. Ich muss nur mein Instrument holen.Ť
     
    Zum Essen fand sich die zerstreute Gesellschaft wieder ein. Robert setzte sich neben Elbelin. Das war ungewöhnlich, denn meist wetteiferten die Frauen um diesen Platz. Doch der Engländer schob Lene einfach beiseite; seine Tochter verscheuchte er mit einem Blick. Katherine sah ihn ebenso herausfordernd an und setzte sich neben Gottfrid.
    Nun unterhielt sich Robert angelegentlich mit Meister Wolfram über den Krieg in Frankreich. Zumindest versuchte er es, doch der Meister brachte das Gespräch immer wieder auf die Auseinandersetzungen der gelehrten Herren an der Sorbonne, die sich dort zu seiner Zeit abgespielt hatten. Es war deutlich, dass er keinen von denen kannte, die heute das Leben in Paris bestimmten.
    Alheit wollte eigentlich Elbelin im Auge behalten, doch sie hatte das Gefühl, dass Lene sich nicht nur mit dem jungen Mann ihr gegenüber beschäftigte, sondern auch mit dem älteren an ihrer Seite. Franz hörte den beiden Jungen zu, die abwechselnd einen Schwank aus Flandern nacherzählten und dabei wild mit den Löffeln gestikulierten. Wie gebannt folgten auch Lene und Katherine den Löffeln mit den Augen.
    Und Robert, mitten in einer Erklärung über das Exil des schottischen Königs in Frankreich, hob die linke Hand über Elbelins Schüssel und ließ etwas hineinrieseln. Ehe Alheit ein zweites Mal hinsehen konnte, um sich zu überzeugen, war die Hand unter dem Tisch verschwunden.
    ťWas ist?Ť, fragte Marjorie.
    Anscheinend hatte Alheit sich ihre Verwunderung anmerken lassen. Sie fuhr mit der Hand zum Mund. ťEin SteinŤ, murmelte sie und tat, als wollte sie ihn entfernen.
    Elbelins und Gottfrids Erzählung endete in lautem Gelächter.
    Franz riss Lenes Arm hoch. ťIch habe hier eine Hand gefunden, die mir nicht gehört. Will sie jemand haben?Ť
    ťDafür wirst du nicht viel bekommenŤ, spottete Elbelin.
    Lene rückte wütend von Franz ab. Meister Wolfram auf ihrer anderen Seite schob sie grob zurück.
    Alheit hatte Mühe, bei all dem Trubel noch auf Robert zu achten, doch der aß seinen Hirsebrei und lauschte Meister Wolframs Ausführungen über die neun Chöre der Engel, als sei ihm das völlig neu. Elbelin hatte eine weitere Geschichte von den Haimonskindern begonnen. Er schien nichts Ungewöhnliches zu bemerken, weder am Geschmack seines Breis noch an seinem Körper. Was war es gewesen, das der Engländer seinem Nachbarn ins Essen gekippt hatte? Alheit müsste sich das Fläschchen beschaffen, das Robert in der Hand gehabt

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