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Die Schwalbe, die Katze, die Rose und der Tod - Svalan, katten, rosen, döden

Die Schwalbe, die Katze, die Rose und der Tod - Svalan, katten, rosen, döden

Titel: Die Schwalbe, die Katze, die Rose und der Tod - Svalan, katten, rosen, döden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Håkan Nesser
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bedenkenswerte Alternative für eine Wohnstatt im Herbst seines Lebens notiert hatte.
    Aber nicht das Pfarrhaus. Und vom Herbst des Lebens war wohl noch nicht die Rede, auch wenn er die Sechzig jetzt hinter sich gelassen hatte, und zwar Anfang Oktober.
    »Wie ich schon gesagt habe, geht es um Pastor Gassel«, begann er.
    Der Kirchenhirte ließ eine Art frommer, professioneller Trauer aufblitzen und goss ihnen Kaffee ein.
    »Gassel, ja«, sagte er. »Das ist eine unangenehme Geschichte.«
    Van Veeteren wartete, um ihm die Möglichkeit zu geben, diese Platitude zu erklären, aber der Hirte machte keinerlei Anstalten, die Gelegenheit zu ergreifen. Stattdessen nahm er sich einen Keks und begann nachdenklich zu kauen.
    Soweit Van Veeteren beurteilen konnte, war er in den Fünfzigern, vielleicht sogar schon fünfundfünfzig, aber es gab so gut wie keine Falte in seinem bleichen Gesicht, und das aschblonde Haar trug er mit einem ordentlichen Seitenscheitel wie ein Konfirmand. Die Hände, die ordentlich und ruhig aus dem priesterlich schwarzen Umhang hervorlugten, waren weiß wie Oblatenteig, und Van Veeteren ordnete ihn erst einmal in die bewundernswerte Kategorie der Menschen ein, denen es gelang, alt zu werden, ohne zu altern. Die so vorsichtig lebten und in einem so festen Rahmen von Moral und Tugendnormen, dass es der Zeit nicht gelang, Spuren zu hinterlassen.
    Er überlegte gleichzeitig, ob ihm dieses Phänomen überhaupt schon einmal außerhalb religiöser Schranken untergekommen war. Wahrscheinlich nicht, entschied er, und das hing natürlich mit Sodom und Gomorrha zusammen.
    »Seit wann hat er hier in der Gemeinde gearbeitet?«, fragte er, als sein Gastgeber den Keks hinuntergeschluckt hatte und bereits nach einem neuen Ausschau hielt.
    »Nicht sehr lange«, erklärte Brunner und zog seine Hand vom Kuchenteller zurück. »Gut ein Jahr. Es war seine erste Stelle nach dem Priesterexamen, er hat einiges andere studiert, bevor er zur Theologie gekommen ist.«
    Es klang wie eine sanfte, aber vollauf berechtigte Zurechtweisung.
    »Ich verstehe«, sagte Van Veeteren. »Hatten Sie viel Kontakt zu ihm?«
    »Natürlich. Wir sind hier nur drei Pfarrer und müssen die Bürden gerecht untereinander verteilen.«
    »Die Bürden?«, merkte Van Veeteren auf, und ein schwaches Glühen zog über die Brötchenwangen des Kirchenhirten.
    »Ich mache nur Scherze«, erklärte er. »Ja, wir arbeiten täglich zusammen… oder haben zusammengearbeitet… ich selbst, Pastor Hartlew und Pastor Gassel. Wir engagieren uns sehr im sozialen Bereich… was meistens nicht so recht gesehen wird. Hartlew ist seit 1992 bei mir, und Gassel kam letztes Jahr, als das Bistum endlich damit einverstanden war, eine neue Stelle in der Gemeinde einzurichten. Wir sind für vierzigtausend Seelen verantwortlich, wissen Sie, das ist die höchste Zahl in ganz Maardam.«
    Schwerer Job, dachte Van Veeteren, unterließ es aber, seine Bewunderung auszudrücken.
    »Wie war er?«, fragte er stattdessen.
    »Was meinen Sie damit?«, fragte der Kirchenmann.
    »Wenn ich frage, wie er war, dann bedeutet das, dass ich wissen möchte, wie er war«, präzisierte Van Veeteren und probierte den Kaffee. Wie erwartet und wie üblich war er wässrig. Die bauen ihre ganze Tätigkeit auf Kaffeerunden auf, dachte er. Und trotzdem lernen sie nie, richtigen Kaffee zu kochen.
    »Ich weiß nicht so recht, worauf Sie hinaus wollen«, gab Brunner den Ball zurück. »Er hat Sie also aufgesucht?«
    »Ja«, bestätigte Van Veeteren. »Hatte er irgendwelche Probleme bei seiner Arbeit?«
    »Probleme? Ich fürchte, ich verstehe nicht, was Sie… ?«
    »Ich habe den Eindruck gehabt. Dass er in Zusammenhang mit seiner Arbeit in irgendwas hineingeraten ist.«
    Der Pfarrer breitete die Arme aus.
    »Und was soll das gewesen sein?«
    »Danach frage ich ja gerade. Können Sie das noch mal machen?«
    »Was? Was soll ich noch mal machen?«
    »Die Arme noch mal ausbreiten. Wenn Sie verzeihen, dass ich das einfach so sage, aber Sie sahen aus wie ein Schauspieler, der gezwungen ist, eine Szene zum zwanzigsten Mal zu wiederholen. Nehmen Sie es mir bitte nicht übel.«
    Der Herr Pfarrer Brunner öffnete zwei Sekunden lang den Mund. Dann schloss er ihn wieder. Van Veeteren nahm einen Keks und gratulierte sich selbst für seine reichlich raffinierte Spieleröffnung.
    »Was wollen Sie eigentlich?«, fragte Brunner, nachdem er sich wieder gefangen hatte. »Außerdem haben Sie doch wohl kaum das Recht dazu, oder? Es

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