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Die Schwalbe, die Katze, die Rose und der Tod - Svalan, katten, rosen, döden

Die Schwalbe, die Katze, die Rose und der Tod - Svalan, katten, rosen, döden

Titel: Die Schwalbe, die Katze, die Rose und der Tod - Svalan, katten, rosen, döden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Håkan Nesser
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bevor sie die Schule gewechselt hat. Natürlich hat das mit ihrer Mutter zu tun, aber warum verlässt sie genau zum gleichen Zeitpunkt das Bungegymnasium?«
    Keiner konnte einen direkten Kommentar zu dieser Frage abgeben. Die Fragestellung war offenbar für alle neu, zumindest traf das auf Inspektorin Moreno zu. Während sie darüber nachdachte, ließ sie ihren Blick schweifen und konnte feststellen, dass die Streitkräfte immer noch vollständig waren: Reinhart, Münster, Jung, Rooth, Krause und sie selbst. Das Treffen fand bei Reinhart statt, und man war gerade fertig geworden mit den Berichten über die Ausflüge in die Welt der Schule. Ihren eigenen und Krauses.
    »Zufall«, entschied Reinhart und faltete die Hände im Nacken. »Auch wenn ich dem Begriff selbst skeptisch gegenüberstehe, so glaube ich doch, dass es hier nur darum geht, dass zwei Dinge zeitlich zusammentreffen… aber korrigiert mich bitte, wenn ich mich irre. Es ist ja auch für diese arme Sozialpädagogin recht unglücklich gelaufen, das sollten wir dabei nicht vergessen. Unter normalen Umständen wäre ihnen doch sicher schon früher aufgefallen, dass das Mädchen verschwunden ist?«
    »Doch, ja«, sagte Krause. »Das wäre es wahrscheinlich. Übrigens bin ich der gleichen Auffassung wie der Hauptkommissar. Und ich glaube auch nicht, dass sie die Gelegenheit genutzt hat, um zu verschwinden,… dazu war sie nicht der Typ. Aber natürlich sind das alles nur Spekulationen.«
    »Das Schlimmste ist ja wohl, dass wir immer noch nicht die geringste Ahnung haben, was eigentlich mit ihr passiert ist«, stellte Münster fest. »Wo zum Teufel steckt das Mädchen?«
    »Meinst du damit, dass du glaubst, dass sie noch lebt?«, fragte Moreno verwundert.
    Münster dachte eine Sekunde lang nach.
    »Ich glaube es nicht«, sagte er dann. »Ich hoffe es nur.«
    Reinhart zog ein Papier aus den Stapeln auf dem Schreibtisch hervor.
    »Ich möchte etwas mitteilen«, sagte er, »bevor ich Rooth und Jung das Wort gebe. Wir sind dabei, alte Fälle durchzukämmen, die dem ähneln, mit dem wir es hier zu tun haben. Ich habe mir die Hilfe von Kommissar Klemmerer aus Span geholt… sowohl aufgeklärte als auch nicht aufgeklärte Fälle. Reinrassige Würger gibt es allen Vermutungen zum Trotz nicht gerade viele. Im ganzen Land haben wir in den letzten zehn Jahren nicht mehr als fünfzehn Stück gehabt, und ich bin davon ausgegangen, dass diese Zeitspanne genügt. Zwölf Fälle sind aufgeklärt, drei noch nicht, ich habe gerade von Klemmerer hundertzwanzig Seiten Unterlagen hinsichtlich dieser Fälle bekommen und werde versuchen, sie bis morgen durchzusehen. Wir können nicht sicher sein, dass Martina Kammerle das erste Opfer des Täters war, das ist der Grundgedanke dabei. Sie kann Nummer zwei oder fünf oder weiß der Teufel was sein.«
    »Sagtest du zwölf zu drei?«, fragte Rooth.
    »Ja«, bestätigte Reinhart. »Es ist möglich, dass ein Teil der Fälle unserem überhaupt nicht ähnelt, dann werden die Ziffern noch um einiges schrumpfen. Das ist natürlich nur ein Versuch, aber da wir so verdammt wenige Fakten haben, an die wir uns halten können, haben wir umso mehr Grund, unsere Angel so weit wie möglich auszuwerfen. Oder?«
    »Zweifellos«, nickte Rooth. »Die aufgeklärten Fälle müssten ja wohl leicht zu überprüfen sein. Da braucht man die Würger doch nur herzuzitieren und ihr Alibi zu überprüfen…«
    »Vielleicht ist es doch nicht ganz so einfach«, wandte Jung ein. »Wir wissen ja nicht, wann sie gestorben ist.«
    »Das stimmt schon«, sagte Reinhart. »Aber wenn sie wegen Mordes verurteilt worden sind, dann gibt es doch die leise Hoffnung, dass sie immer noch hinter Schloss und Riegel sitzen. Auf jeden Fall stimmt das, was Rooth gesagt hat. Die nicht aufgeklärten Fälle sind die interessantesten… aber wie schon erwähnt, die nehmen wir uns morgen vor. Jetzt erzählt lieber erst einmal, was ihr den ganzen Tag in der Moerckstraat gemacht habt!«
    »Mit Vergnügen«, sagte Rooth und öffnete seine Aktentasche. »Hrrm. Kollege Jung und der Unterzeichnende haben also im Schweiße ihres Angesichts die Mordwohnung nach Namen durchsucht. Wie ihr euch denken könnt, sind dazu sowohl Geduld als auch Verschlagenheit vonnöten, aber um eine lange Geschichte kurz zu halten: Hier habt ihr das Resultat!«
    Er zog ein Bündel Kopien heraus und verteilte sie in der Runde.
    »Sechsundvierzig Namen, alle im Original und handgeschrieben von Mutter oder Tochter Kammerle.

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