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Die Schwalbe, die Katze, die Rose und der Tod - Svalan, katten, rosen, döden

Die Schwalbe, die Katze, die Rose und der Tod - Svalan, katten, rosen, döden

Titel: Die Schwalbe, die Katze, die Rose und der Tod - Svalan, katten, rosen, döden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Håkan Nesser
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Krankenhaus kennen gelernt. Waren zusammen in einer Therapiegruppe, aber danach hatten wir nicht mehr so viel miteinander zu tun. Man kann also nicht behaupten, dass… dass wir nun Freundinnen gewesen wären, wie man so sagt.«
    »Aber Sie haben sich ab und zu getroffen?«
    »Nie auf Verabredung. Nur, wenn wir zufällig in der Stadt aufeinander gestoßen sind. Ich war auch nie bei ihr zu Hause… aber sie hat einmal bei mir Tee getrunken, so vor drei Jahren.«
    »Haben Sie sich gegenseitig angerufen?«
    »In letzter Zeit äußerst selten.Als wir uns gerade kennen gelernt hatten, kam das öfter vor, da haben wir schon ein paar Mal im Monat miteinander telefoniert.«
    »Wann haben Sie das letzte Mal mit ihr gesprochen?«
    »Das war im August. Und deshalb habe ich auch die Polizei angerufen, das andere hat bestimmt keine größere Bedeutung. Das hier vielleicht auch nicht, aber…«
    »Wo haben Sie Martina Kammerle im August getroffen?«
    Irene Vargas schluckte und schob sorgfältig ein paar Strähnen ihres dünnen Haars hinter das Ohr.
    »Das war nur wieder in der Stadt. Wir sind zusammengestoßen, ja, ich meine das ganz buchstäblich, wir sind zusammengestoßen. An einem Abend im August, am fünfzehnten oder sechzehnten, glaube ich. Ich war mit einer Freundin auf dem Weg ins Rialtokino, und wir waren schon zu spät. Wir sind um eine Ecke vom Rejmer Plejn gebogen, und da bin ich mit Martina zusammengeknallt… sie kam aus der anderen Richtung.«
    Münster nickte aufmunternd.
    »Erzählen Sie weiter«, bat er.
    Irene Vargas zuckte mit den Schultern.
    »Nun ja, da war dann nicht viel mehr, aber der Polizist, mit dem ich am Telefon geredet habe, meinte offenbar, dass es wichtig sei…«
    »Zweifellos«, sagte Münster. »Was ist dann passiert? Sind Sie stehen geblieben und haben sich eine Weile unterhalten?«
    »Eigentlich nicht«, erklärte Irene Vargas mit einem verschämten Lächeln, als hätte sie sich eines Versäumnisses schuldig gemacht. »In ein paar Minuten sollte der Film anfangen, und… ja, wenn ich ehrlich sein soll, dann hatte ich auch keine große Lust. Martina wirkte etwas aufgeputscht, das konnte ich ihr ansehen, und sie konnte reichlich überheblich werden…«
    »Aufgeputscht?«, fragte Münster nach.
    »Ich meine natürlich manisch. Nichts mit Drogen oder so… Sie wissen doch, dass sie manisch-depressiv war?«
    »Ja, doch«, versicherte Münster ihr. »Das wissen wir. Sie hatten also eine Freundin dabei. Und wie war es mit Martina Kammerle? War sie allein oder auch in Begleitung?«
    »Da war ein Mann bei ihr«, sagte Irene Vargas.
    Ihre Art, das Wort »Mann« auszusprechen, ließ Münster erahnen, dass das eine Tatsache war, an der sie lange zu kauen gehabt hatte, um sie überhaupt in den Griff zu bekommen. Und wahrscheinlich ohne Erfolg.
    »Ein Mann?«, fragte er. »Kannten Sie ihn?«
    »Nein.«
    »Aber Sie haben mit ihm gesprochen?«
    »Nicht mit ihm. Wir haben nur unseren Zusammenstoß kommentiert, Martina und ich. Haben ein bisschen gelacht und gesagt, wie albern das doch war. Wir sind nach zehn, fünfzehn Sekunden weitergegangen, meine Freundin und ich, es tut mir Leid, wenn Sie den Eindruck bekommen haben, dass ich etwas Wichtiges zu erzählen hätte. Ich habe das schon diesem Hauptkommissar zu erklären versucht, aber er…«
    »Machen Sie sich deshalb keine Sorgen«, versicherte Münster freundlich. »Man kann nie wissen, was wichtig ist und was nicht in dieser frühen Phase der Ermittlungen. Aber wenn wir uns noch einmal diesem Mann zuwenden… hatten Sie den Eindruck, als ob… als ob sie ein Paar waren? Martina Kammerle und er.«
    »Ich glaube schon«, antwortete Irene Vargas nach einer Sekunde Zögern.« Aber das ist halt nur mein eigener Eindruck. Er kann ebenso gut nur ein Bekannter gewesen sein.«
    »Und hat sie ihn Ihnen vorgestellt?«
    »Nein.«
    »Und Sie wissen wahrscheinlich nicht, ob sie zu dieser Zeit irgendeine Beziehung unterhielt?«
    Irene Vargas zuckte erneut mit den Schultern.
    »Keine Ahnung. Ich hatte ja seit fast einem halben Jahr nicht mehr mit ihr geredet.«
    »Wissen Sie etwas von anderen Männern in Martina Kammerles Leben? Nach dem tragischen Unfall ihres Mannes, meine ich.«
    »Nein… doch, sie hat erzählt, dass sie irgendwann mal mit jemandem zusammen war, aber wir haben nie weiter darüber geredet. Ich glaube nicht, dass sie irgendwelche festen Beziehungen hatte.«
    »Aber lose?«
    »Die eine oder andere, ja, das ist gut möglich. Ich weißübrigens, dass sie

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