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Die Schwarze Armee 01 - Das Reich der Träume

Die Schwarze Armee 01 - Das Reich der Träume

Titel: Die Schwarze Armee 01 - Das Reich der Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Santiago García-Clairac
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sagte Arquimaes. »Wenn Arturo stirbt, werden wir alle sterben.«
    Morfidio setzte zu einem präzisen Stoß an, dem Arturo gerade noch rechtzeitig ausweichen konnte. Dann führte der Graf zwei Hiebe, den ersten von oben nach unten, den zweiten von rechts nach links, um den Jungen zu verwirren. Doch der war so flink, dass ihn Morfidios Klinge nicht einmal streifte. Jetzt ging Arturo zum Angriff über, womit er nicht nur den Grafen, sondern auch alle, die das Duell beobachteten, überraschte. Oswald grinste hämisch, als er sah, wie Morfidio in Bedrängnis geriet. Arturo hieb mehrere Male auf seinen Kontrahenten ein, bis er den Edelmann am Arm traf und ihm eine klaffende Wunde beibrachte.
    Wutentbrannt ging der Graf zum Gegenangriff über. Arturo sprang behände zur Seite. Er wollte Morfidio ermüden und wusste ganz genau: Je ungestümer der Graf zuschlug, desto schneller verausgabte er sich. Den Gegner träge zu machen war eine hervorragende Strategie, vorausgesetzt, man konnte ihn sich vom Leibe halten.
    Morfidio jedoch hatte nur eines im Sinn: seinen Gegner mit dem Schwert zu durchbohren! Für ihn war der entscheidende Augenblick des Kampfes gekommen. Mit aller Kraft und nach Blut dürstend, ging er auf Arturo los. Doch dieser war ganz und gar nicht gewillt, sich aufspießen zu lassen.
    Die Schwerter der beiden schlugen alles entzwei, was in ihre Reichweite kam: Taue, Stöcke, Fenster … Die Hiebe waren so wuchtig, dass nichts heil blieb. Arturo sah sich gezwungen, vor Morfidios wütenden Angriffen ins Hauptgebäude des Klosters zurückzuweichen, wobei einige Wandteppiche zerstört wurden.
    Arquimaes und die anderen wollten ihnen nach, um das Duell aus der Nähe zu verfolgen. In Anwesenheit von Zeugen würde der Graf nicht wagen, schmutzige Tricks anzuwenden, glaubten sie. Doch Oswald und seine Männer stellten sich ihnen in den Weg.
    »Hiergeblieben!«, schrie Demónicus’ Vertrauter. »Diesen Kampf müssen die beiden unter sich ausfechten!«
    Arturo wurde immer weiter zurückgedrängt. Die große Erfahrung und die körperliche Überlegenheit des Grafen machten sich bemerkbar. Nun ging es die Treppe zu den Klosterkellern hinunter. Arturo öffnete die Tür, hinter der ein schmaler Gang in die Katakomben der Abtei führte.
    Arquimaes schaffte es, der Überwachung durch Oswalds Soldaten zu entschlüpfen, und lief um das Hauptgebäude herum. Noch immer waren die Schmerzensschreie und das Stöhnen der Verletzten zu hören, die sich über den Hof schleppten und um Hilfe flehten. Der Alchemist hätte sich gerne ihrer angenommen, doch er eilte weiter zu einer kleinen, von der zum Trocknen aufgehängten Wäsche halb verborgenen Seitentür. Er vergewisserte sich, dass ihn niemand sah, und huschte in das Gebäude. Der Lärm des aufeinanderschlagenden Metalls wies ihm den Weg zu der Stelle, an der sich die Duellanten befanden.
    »Das habe ich befürchtet!«, murmelte er. »Sie werden an den Ort gelangen, den niemand betreten darf.«
    Weiter unten versetzte Morfidio Arturo gerade einen Hieb, der den Jungen am Bein verletzte. Blut spritzte aus der Wunde und das machte ihn endgültig rasend. Jetzt war er plötzlich wie besessen von jener Wut, die einen Krieger im Kampf erfasst und ihn unbesiegbar macht.
    Arturo griff an, doch der Graf wich den Schlägen geschickt aus. Die Augen des Jungen brannten vor Zorn. Der Kampf war an einem Punkt angelangt, an dem die Kräfte nachlassen und durch heimtückische Verschlagenheit ersetzt werden müssen. Und Morfidio war weitaus gerissener als Arturo.
    »Sei vorsichtig, Arturo!«, rief Arquimaes. »Er lockt dich in eine Falle!«
    Da begriff Arturo, dass der Graf nur so tat, als ermüde er nach und nach. Er wollte ihn zur Unvorsichtigkeit verführen und ihn verleiten, sich ihm leichtfertig zu nähern. Wütend über die Störung warf der Graf einen Kerzenständer nach Arquimaes, dem dieser jedoch ausweichen konnte.
    »Verschwinde, Alchemist!«, schrie er. »Mit dir beschäftige ich mich später!«
    »Kämpfe weiter, Feigling!«, forderte Arturo den Grafen auf. »Komm her, ich werd’s dir zeigen!«
    Morfidio war schon drauf und dran, sich auf seinen Gegner zu stürzen und ihn von vorne anzugreifen. Doch wie alle Feiglinge zog er es vor, den Rückzug anzutreten und die Treppe hinunterzurennen, um nach einem Ausweg zu suchen.
    Arturo wandte sich Arquimaes zu: »Alles in Ordnung?«
    »Ja, aber du musst dich in Acht nehmen. Der Mann ist ein feiger Hund und wird dich aus dem Hinterhalt angreifen.

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