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Die Schwarze Armee 01 - Das Reich der Träume

Die Schwarze Armee 01 - Das Reich der Träume

Titel: Die Schwarze Armee 01 - Das Reich der Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Santiago García-Clairac
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abscheulichen Dinge zu rächen, die Arquimaes ihm angetan hatte.
    Man hatte ihm zugetragen, dass sich sein jüngerer Bruder in das Schloss von Königin Émedi geflüchtet hatte, und nun konnte Arturo der Schlüssel sein, der ihm endlich die Tür zu dem Verräter Arquimaes öffnen würde.

XIV
    Der Traumdeuter
    D ie Sprechstundenhilfe erkennt uns sofort wieder, als wir in die Praxis kommen.
    »Guten Morgen, ihr zwei. Dr. Vistalegre ist gleich für euch da«, sagt sie.
    »Danke«, antwortet Metáfora.
    Wir setzen uns ins Wartezimmer. Metáfora will sich unterhalten, aber ich bin zu aufgeregt, um zu reden. Ich muss an Hinkebein denken und an das, was er mir erzählt hat. Er habe es vorgezogen, sich ein paar Tage nicht blicken zu lassen, hat er gesagt. Es beruhigt mich sehr zu wissen, dass es ihm gut geht. Ich hatte schon befürchtet, dass ihm etwas zugestoßen sein könnte. »Nehmt euch in Acht«, hat er noch mal zu mir gesagt. »Sie haben euch im Visier.«
    »Mach nicht so ein Gesicht, als wärst du beim Zahnarzt«, sagt Metáfora lachend. »Dr. Vistalegre will sich nur mit dir unterhalten. Keiner wird dir den Kopf aufschneiden, um zu sehen, was drin ist.«
    »Hör auf, im Moment hab ich keinen Sinn für deine Witze. Ich glaube, mein Problem ist schlimmer geworden und …«
    »Komm, steiger dich da nicht rein! Alles wird gut, du wirst schon sehen.«
    »Ihr könnt jetzt hineingehen«, sagt die Sprechstundenhilfe. »Dr. Vistalegre erwartet euch.«
    Wir gehen ins Sprechzimmer. Wie beim ersten Mal begrüßt uns der rothaarige Arzt mit einem breiten Lächeln.
    »Ich freue mich, euch zu sehen«, sagt er. »Ihr seid ja jetzt praktisch Geschwister, nicht wahr?«
    »Na ja, so was Ähnliches«, antwortet Metáfora. »Kann sein, dass wir es werden. Das hängt ganz von der Entscheidung unserer Eltern ab.«
    »Gut, dann wollen wir mal über dich reden, Arturo, und über deine Träume. Wie sieht es damit aus?«
    »Es wird immer extremer. Inzwischen habe ich das Gefühl, dass ich nicht mehr nur träume, sondern dass ich mich sozusagen ins Mittelalter beame.«
    »Glauben Sie ihm kein Wort, er erzählt gerne Märchen«, sagt Metáfora. »Er ist völlig auf das Mittelalter fixiert, aber ich glaube, es handelt sich um Autosuggestion oder Narkolepsie oder sonst was, aber ganz bestimmt nicht um das, was er sich einbildet.«
    »Woher willst du wissen, was in meinem Kopf vorgeht, du Besserwisserin?«, fahre ich sie an. »Hast du vielleicht in meinem Hirn nachgeschaut?«
    »Arturo, beruhige dich. Du musst lernen, deine Gefühle zu beherrschen. Metáfora ist nicht deine Feindin, sie will dir nur helfen. Komm, erzähl mir mal ganz genau, was in deinen Träumen passiert.«
    »Entschuldigung, ich bin etwas unruhig. Alles ist so schwierig geworden … sowohl in meinem realen Leben als auch in dem anderen, in dem meiner Träume.«
    »Also, davon hast du mir ja noch gar nichts erzählt«, ereifert sich Metáfora. »Sag bloß, du hast wieder von dieser Hexe geträumt … dieser Alexia!«
    »Jetzt beruhigt euch erst mal wieder«, sagt der Arzt. »Hast du deine Träume aufgeschrieben, wie ich dich gebeten habe?«
    »Ehrlich gesagt, nein. Ich habe angefangen, aber dann hatte ich das Gefühl, dass ich nur meine Zeit damit vergeude. Ich glaube, ich kann mich auch so an alles erinnern – jeden Morgen erinnere ich mich besser an das, was in meinen Träumen passiert. Ich könnte Ihnen alle Einzelheiten erzählen, Gesichter, Namen, Orte …«
    »Gut, das ist schon mal ein Anfang. Obwohl ich es besser gefunden hätte, du hättest es aufgeschrieben. Denn weißt du, Geschriebenes lässt sich besser analysieren. Nun gut, dann erzähl mir doch mal ganz genau, wie es dir konkret geht.«
    »Nun ja, ich lebe meine Träume, als wären sie real. Als wären sie Teil meines wirklichen Lebens! Alles, was mir in dem anderen Leben passiert, erlebe ich so, als würde es in diesem geschehen.«
    »Und du träumst immer vom Mittelalter?«
    »Immer, ja. Aber das Seltsamste ist, dass mir inzwischen in meinem echten Leben Dinge begegnen, die auch in meinen Träumen auftauchen. Ich habe den Eindruck, dass meine Träume Erinnerungen an etwas sind, was ich wirklich erlebt habe – das ist mir unheimlich. Es gibt da zu viele Zufälle.«
    »Was für Zufälle?«
    »Ich weiß nicht … Zum Beispiel das Symbol mit einem Mutanten und den Flammen, die aus seinem Kopf kommen. Das hab ich schon tausendmal in meinen Träumen gesehen. Oder die Standarten, die Münzen, der Helm – ich bin mir

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