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Die Schwarze Armee 01 - Das Reich der Träume

Die Schwarze Armee 01 - Das Reich der Träume

Titel: Die Schwarze Armee 01 - Das Reich der Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Santiago García-Clairac
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es aussieht, schuldet dein Vater der Bank Geld. Sehr viel Geld. Señor Del Hierro ist fest entschlossen, die Stiftung pfänden zu lassen.«
    »Kann er das denn? Ist das legal?«
    »Vollkommen. Ich habe deinem Vater vorgeschlagen, einen Anwalt hinzuzuziehen, aber er sagt, das ist nicht nötig. Du weißt ja, auf mich hört er nicht. Aber ich glaube, er wird einen brauchen.«
    »Wer kann ihm helfen?«, frage ich. »Es muss doch irgendjemanden geben?«
    »Wenn er es schafft, Geld aufzutreiben und wenigstens einen Teil der Schulden zu bezahlen, könnte er die Stiftung behalten.«
    »Und was können wir tun?«
    »Vor allem dürfen wir ihn jetzt nicht allein lassen. Wenn wir ihn sich selbst überlassen, wird er womöglich die falschen Entscheidungen treffen.«

XIII
    Herejios Macht
    D er Zauberer Herejio teilte seine Geheimnisse mit niemandem. Seit Jahren schon verzichtete er deshalb auf Gehilfen, die ihn für eine Handvoll Münzen hätten verraten können. Zu seinem Schutz hatte er mehrere bewaffnete Männer verpflichtet, denen er vollauf vertraute und die bereit waren, ihn mit ihrem Leben zu verteidigen. Um einen Überfall zu verhindern, bewachten sie Tag und Nacht den Eingang zu seiner Höhle.
    Herejio war ein Schüler des Finsteren Zauberers Demónicus gewesen und hatte Jahre damit zugebracht, seine Macht über das Feuer zu vervollkommnen. Die sagenhaften Fortschritte zu bewundern, die er dabei gemacht hatte, war bisher nur sehr wenigen vergönnt gewesen.
    Einer der Wachposten war soeben in die Höhle getreten. Ehrfürchtig hielt er inne und bestaunte die magischen Kräfte seines Herrn: Herejio kniete vor dem offenen Feuer und befahl den Flammen, ihre ganze Kraft zu entfachen. Das Feuer erlangte eine tiefe rötlich-gelbe Farbe und knisterte so laut, dass der Zauberer erst auf den Wächter aufmerksam wurde, als dieser sich räusperte.
    Er wandte den Kopf und fuhr ihn an: »Was machst du hier? Hab ich euch nicht tausend Mal gesagt, dass niemand ohne meine Erlaubnis hereinkommen darf? Spionierst du mir etwa nach?«
    »Oh, nein, Herr … Aber gerade ist eine Abordnung von König Benicius gekommen, angeführt vom Ritter Reynaldo. Er möchte Euch sprechen«, entschuldigte sich der Soldat, zitternd vor Angst. »Er bittet darum, eintreten zu dürfen.«
    »Das ist keine Entschuldigung dafür, dass du einfach in mein Labor geschlichen kommst, ohne meine Erlaubnis!«
    »Der Gesandte von König Benicius will dringend mit Euch reden«, wiederholte der Mann unterwürfig.
    Doch der Zauberer kannte keine Nachsicht. Er blickte den Wächter mit weit geöffneten Augen durchdringend an. Sogleich spürte dieser eine furchtbare Hitze in seinem Körper aufsteigen. Als er begriff, was mit ihm geschah, wurde er starr vor Schreck. Seine Beine fingen an zu brennen, und aus seiner Brust schlugen rötliche Flammen.
    »Niemals hättest du meine Befehle missachten dürfen!«, rief der Zauberer, während er beobachtete, wie der Wachposten verbrannte. »Ich habe euch gesagt, dass ihr mir nicht bei der Arbeit zusehen dürft!«
    Von den Schmerzensschreien alarmiert, kam Ritter Reynaldo mit gezücktem Schwert in die Höhle gestürmt, gefolgt von seinen drei Soldaten und dem zweiten Wachposten.
    »Was geht hier vor?«, schrie der Ritter entsetzt. »Der Mann braucht Hilfe!«
    »Dem kann niemand mehr helfen«, antwortete Herejio gleichgültig. »Das ist die verdiente Strafe dafür, dass er meine Befehle missachtet hat!«
    Der Wächter wälzte sich wie eine lebende Fackel am Boden und versuchte verzweifelt, die Flammen zu ersticken. Doch seine Anstrengungen waren vergebens, denn das Feuer kam aus dem Inneren seines Körpers. Keine irdische Macht konnte es löschen.
    »Wagt nicht, ihm zu helfen!«, schrie Herejio. »Ihr sollt euch immer daran erinnern, dass niemand meine Befehle missachten darf!«
    Voller Entsetzen sahen die Männer dem makabren Schauspiel zu, ohne dem Unglücklichen zu helfen. Sie alle wussten, dass sie sonst selbst zu Opfern werden würden.
    Endlich, nach langem Klagen, Schreien und Jammern, blieb der verkohlte Körper leblos auf dem Boden liegen. Langsam erloschen die Flammen und der Geruch von verbranntem Fleisch breitete sich in der Höhle aus. Reynaldo und seine Männer waren gezwungen, sich Nase und Augen zu bedecken.
    »Was habt ihr überhaupt in meinem Labor zu suchen?«, fragte Herejio.
    »König Benicius bittet um Eure Hilfe, edler Herejio«, antwortete der Ritter, der immer noch fassungslos war über den grausamen Tod des

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