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Die Schwarze Armee 01 - Das Reich der Träume

Die Schwarze Armee 01 - Das Reich der Träume

Titel: Die Schwarze Armee 01 - Das Reich der Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Santiago García-Clairac
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verlassen konntest – oder umgekehrt …«
    Ich bleibe noch eine Weile auf dem Sofa sitzen und betrachte schweigend das Bild, als säße sie mir wirklich gegenüber.

XV
    Cromells Versprechen
    D ie Katapulte von König Benicius wurden vor der Festungsmauer in Stellung gebracht. Daneben lagen mehrere große Steine, die auf das Haupttor geschleudert werden sollten. Der Plan sah vor, das Tor zu zertrümmern und möglichst ohne großen Widerstand über Leitern in die Burganlage einzudringen.
    Benicius saß vor seinem Zelt. Er erhob sich nicht, um Herejio zu begrüßen, der, eskortiert von Ritter Reynaldo und seinen Männern, soeben im Lager eingetroffen war. Nur zu gern ließ Benicius den Zauberer spüren, dass ein König mächtiger war als ein Hexenmeister.
    »Danke, dass Ihr mich gerufen habt, König Benicius«, sagte Herejio und neigte untertänig den Kopf vor dem Herrscher. »Ich stehe zu Euren Diensten.«
    »Ich benötige deine Hilfe, um die Festung von Graf Morfidio zu stürmen. Sie gilt als uneinnehmbar.«
    »Meine Magie wird Euch helfen, sie einzunehmen«, antwortete der Zauberer überzeugt.
    »Es steht ein Zelt für dich bereit, mach es dir darin bequem«, sagte Benicius. »Morgen werden wir die verdammte Burg stürmen und Morfidio gefangen nehmen. Ich hoffe, ich kann mich auf dich verlassen.«
    »Dank meiner Magie wird es uns gelingen. Doch sagt mir, was befindet sich in dieser Burg, das Euch so wichtig ist?«
    »Das geht dich nichts an, Herejio. Konzentriere dich darauf, deine Arbeit gut zu verrichten, und du wirst reich entlohnt werden.«
    »Ich habe gehört, der Graf hält Arquimaes fest, den Alchemisten.«
    »Du hast deine Ohren überall. Ich habe dir doch gesagt, du sollst dich nicht in Dinge einmischen, die dich nichts angehen.«
    »Das werde ich auch nicht tun, Herr. Ich wollte Euch nur vor Arquimaes warnen. Er ist ein gefährlicher Teufel.«
    »Und du, bist du nicht gefährlich?«
    »Nur für die, die mich hassen und mir schaden wollen«, antwortete Herejio. »Meine Freunde haben nichts von mir zu befürchten.«
    Benicius erhob sich, ließ den Zauberer einfach stehen und verschwand in seinem Zelt. So sah er die Blicke nicht, die Escorpio und Herejio tauschten.
    Herejio dagegen konnte nicht ahnen, dass Arquimaes ihn in diesem Augenblick vom Hauptturm aus beobachtete.
    »Kein Zweifel, es ist Herejio«, sagte der Weise zu Graf Morfidio. »Offenbar hat Benicius ihn rufen lassen. Dieser Mann ist sehr gefährlich.«
    »Ich glaube nicht, dass er dem Schutzwall meiner Festung etwas anhaben kann«, erwiderte Morfidio grimmig. »Niemandem ist es je gelungen, ihn einzureißen.«
    »Herejio verfügt über wirksame Mittel. Er war jahrelang ein Schüler des Demónicus und ist in der Magie fast so geübt wie sein grausamer Lehrmeister«, erinnerte Arquimaes den Grafen. »Mir gefällt es gar nicht, dass er hier ist. Ich fürchte, durch ihn wird die Schlacht noch blutiger als erwartet …«
    »Dann verrate mir endlich deine Geheimformel, Arquimaes! Wir werden Benicius’ Armee zerschlagen und du wirst für den Rest deines Lebens ein reicher Mann sein. Ich versichere dir, dass du dich ungestört deiner Arbeit widmen kannst. Du wirst unter meinem Schutz stehen, und niemand wird es wagen, dir auch nur ein Haar zu krümmen.«
    Arquimaes senkte den Kopf.
    »Ich möchte in meine Zelle gebracht werden, Graf«, bat er, ohne auf den Vorschlag einzugehen.
    Morfidio gab Cromell ein Zeichen und der Weise und Arturo wurden von einem Trupp Soldaten in ihre Zelle zurückgebracht.
    Als Morfidio und Cromell alleine waren, sagte der Hauptmann warnend zum Grafen: »Der wird sein Geheimnis niemals freiwillig preisgeben. Wenn Ihr erlaubt, lege ich ihn auf die Folterbank, und Ihr werdet sehen, wie schnell ich ihn zum Reden bringe.«
    »Auf keinen Fall! Er darf nicht versehentlich sterben. Keine Folter! Ich weiß, dass er irgendwann nachgibt. Der bloße Gedanke daran, dass seinetwegen ein Krieg geführt wird, macht ihn krank. Sobald die ersten Soldaten fallen, wird er reden.«
    »Ist es das alles wert?«
    Mit einem zynischen Grinsen antwortete Morfidio: »Sieh dir Benicius’ Truppen an! Glaubst du, die wären hier, wenn es sich nicht lohnen würde? Niemand mobilisiert so eine Armee, nur um einen Alchemisten zu befreien, der nichts weiter als Salben herstellen oder Wunden von Axthieben heilen kann.«
    Das Argument war so überzeugend, dass Cromell nicht widersprach.
    »Dieser verrückte Alchemist besitzt den Schlüssel zu einer Macht, wie

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