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Die Schwarze Armee 01 - Das Reich der Träume

Die Schwarze Armee 01 - Das Reich der Träume

Titel: Die Schwarze Armee 01 - Das Reich der Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Santiago García-Clairac
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Bedingungen lange zu überleben. Die Bisswunden entzündeten sich, doch glücklicherweise konnte Arquimaes sie heilen. Auch Morfidio befreite er von einer gefährlichen Infektion.
    Nach mehreren markverzehrenden Tagen und Nächten, in denen sie wegen der unerträglichen Ungezieferplage und des Lärms, den die Wächter und Folterknechte verursachten, kein Auge zugetan hatten, wurden sie in den Innenhof gebracht. Man riss ihnen die Kleider vom Leib und warf sie in einen faulig stinkenden Tümpel. Der Gestank war so durchdringend, dass ihn selbst die Soldaten kaum zu ertragen vermochten.
    Irgendwann brachte man sie in einen großen Saal, gab ihnen trockene Kleider und befahl ihnen, bis Sonnenuntergang zu warten.
    Mehrere schwer bewaffnete Soldaten unter dem Kommando von Tórtulo, dem Einhändigen, legten sie in Ketten und schleppten sie die Treppe hinauf ins oberste Stockwerk. Ein Dutzend Männer, die ihre Gesichter unter Kapuzen oder hinter furchterregenden Masken verbargen, warteten hier auf sie, um sie einem Verhör zu unterziehen.
    Mit Schlägen zwang man sie auf die Knie und verbot ihnen zu sprechen, außer wenn sie gefragt würden.
    »Ihr beantwortet ohne Anmaßung die Fragen, die man euch stellen wird!«, befahl der Einhändige. »Sonst reiße ich euch die Zungen raus!«
    Nach einer Weile, in der vollkommene Stille geherrscht hatte, öffneten sich die Flügel der riesigen Holztür. Ein Mann betrat den Raum, begleitet von einem kleinen Hofstaat und seiner Leibgarde: Demónicus.
    Er war außergewöhnlich groß und sein Gesicht war voller Hass. Hass auf die gesamte Menschheit. Das lange schwarze Haar fiel ihm bis über die Schultern und wurde von einer weißen Strähne in zwei gleiche Hälften geteilt. Die Strähne wand sich von der Stirn aus wie eine Schlange über seinen Kopf, wodurch der Finstere Zauberer noch gefährlicher aussah. Demónicus war die Verkörperung des Bösen schlechthin.
    Der Herrscher setzte sich auf seinen Thron und erhob die Stimme: »Wer von euch ist Morfidio?«
    »Ich, Herr. Ich bin Graf Morfidio.«
    »Wir haben noch eine Rechnung mit dir offen. Du hast uns verfolgen lassen und mehrere Zauberer und Hexenmeister, die in hohem Ansehen bei uns standen, in deine Kerker gesperrt. Bevor wir dich zum Tode verurteilen, sollst du uns sagen, mit welcher Absicht du unser Land betreten hast, obwohl du weißt, dass wir dich hier nicht willkommen heißen.«
    »Großer Zauberer, ich habe Euch ein besonderes Geschenk mitgebracht. Dies ist Arquimaes, der Alchemist. Ihr kennt ihn sicherlich. Er hütet ein großes Geheimnis, das ihm bisher niemand entlocken konnte. Aber ich bin sicher, dass es Euch gelingen wird.«
    »Was ist das für ein Geheimnis?«
    »Es handelt sich um eine außergewöhnliche Entdeckung. Ich glaube, er hat den Stein der Weisen gefunden. Wir haben in seinen Büchern einige Stellen gefunden, in denen er behauptet, er sei imstande, Menschen in wertvolle Wesen zu verwandeln. Was sonst kann das sein als die Macht, den Menschen Unsterblichkeit zu verleihen? Außerdem habe ich mit eigenen Augen gesehen, wie er diesem Jungen hier zweimal das Leben zurückgegeben hat. Er hat ihn mit seinen magischen Kräften wiederbelebt! Das Problem, Herr, ist, dass ich es bisher nicht geschafft habe, ihm die Geheimformel zu entlocken. Deswegen habe ich ihn hergebracht. Ich hoffe, dass Ihr mich entsprechend zu belohnen wisst.«
    »Belohnen? Einen Bastard wie dich?«, donnerte Demónicus. »Was hast du dir von uns erhofft?«
    »Den Thron von Arco de Benicius. Als Gegenleistung will ich absolute Treue gegenüber Euch und Eurem Reich geloben. Ich werde Euch helfen, die Macht der Finsteren Zauberer zu vergrößern. Ich werde die eiserne Hand sein, mit der Ihr Euer Magisches Reich ausweitet. Ihr wisst sehr wohl, dass ich dazu in der Lage bin!«
    Die Kapuzenmänner besprachen sich leise miteinander, während Demónicus über das Angebot nachsann. Morfidio triumphierte innerlich. Er schien ins Schwarze getroffen zu haben. All die Strapazen hatten sich offenbar gelohnt.
    »Dein Angebot könnte für uns von Interesse sein, Graf Morfidio. Wir wissen, dass du grausam genug bist, um für die Ordnung und Disziplin zu sorgen, die wir brauchen. Aber das wird nicht einfach sein. Vergiss nicht, wir werden es mit Königin Émedi zu tun bekommen! Bisher konnten wir sie nicht besiegen und sie wird sich uns mit allen Kräften widersetzen. Sie ist unsere ärgste Feindin.«
    »Ich weiß, aber ich fühle mich stark genug, ihr die Stirn

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