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Die Schwarze Armee 01 - Das Reich der Träume

Die Schwarze Armee 01 - Das Reich der Träume

Titel: Die Schwarze Armee 01 - Das Reich der Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Santiago García-Clairac
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Die Geschichte eines Archäologen, der aus der Bahn geworfen wurde, weil … Na ja, weil er eine falsche Entscheidung getroffen hat.«
    »Du musst nicht, wenn du nicht willst«, sage ich.
    »Erinnerst du dich an das, was ich dir mal erzählt habe? Wie ich meine Arbeit verloren habe?«
    »Ja, daran erinnere ich mich. Aber ich glaube nicht, dass es deine Schuld war.«
    »Was damals passiert ist, war einzig und allein meine Schuld.«
    Ich trinke einen Schluck und warte darauf, dass er anfängt zu erzählen.
    »Wie gesagt, alles begann damit, dass wir eine Festungsanlage ausgegraben haben. Wir waren schon sehr tief vorgedrungen. Einige meiner Mitarbeiter standen auf dem Gerüst. Ich als leitender Archäologe hatte Anweisung gegeben, die Gegenstände zu sichern, die gefunden wurden. Und es waren viele. Dann, eines Tages, stießen wir auf einen unterirdischen Gang, der in sehr schlechtem Zustand war. Es bestand Einsturzgefahr. Meine Mitarbeiter machten mich darauf aufmerksam, dass es sehr gefährlich sei, weiter in den Gang vorzudringen, ohne die Wände zu stützen. Aber ich fand, wir dürften keine Zeit verlieren und sie sollten ruhig tiefer hineingehen, es würde schon nichts passieren. Als sie sich weigerten, drohte ich ihnen damit, sie auf der Stelle zu entlassen. ›Wenn ihr zu feige seid‹, sagte ich zu ihnen, ›dann sucht euch einen anderen Job!‹
    Wie konnte ich nur so was sagen! Drei von ihnen folgten meinen Anweisungen und betraten den unterirdischen Gang. Eine Stunde später stürzte er ein. Wir haben sie niemals lebend wiedergesehen. Und das durch meine Schuld!«
    »Wusstest du denn nicht, dass so etwas passieren konnte?«, fragte ich. »Hast du das Risiko falsch eingeschätzt?«
    »Wenn du in dem Beruf Erfolg haben willst, denkst du nicht an die Risiken. Du hast nur den Triumph im Kopf. Ich habe einen schwerwiegenden Fehler gemacht. Drei Menschen haben wegen meinem Ehrgeiz ihr Leben verloren.«
    »Und was geschah danach?«, fragte ich weiter.
    Er nimmt einen großen Schluck und das Bier rinnt ihm übers Kinn. Er wischt sich mit dem Ärmel über die Lippen und fährt fort: »Ich wurde entlassen und vor Gericht gestellt. Drei Jahre Gefängnis haben sie mir gegeben. Nach meiner Entlassung landete ich auf der Straße. Und da bleibe ich, bis ich sterbe.«
    Mir fehlen die Worte. Die Geschichte ist so heftig, dass ich nicht weiß, was ich dazu sagen soll.
    »Das kommt davon, wenn man sich in das Leben anderer Leute einmischt, Arturo. Aber jetzt weißt du, wer ich bin. Du brauchst mir nicht mehr heimlich zu folgen. Meine Freunde sind die Bettler aus dem Viertel. Tag für Tag mache ich meine Runde durch dieselben Kneipen. Ich versuche mich zu betrinken, damit ich zu Hause schnell einschlafen kann.«
    »Zu Hause? Hast du denn ein Zuhause?«
    »Oh ja, irgendwann lade ich dich mal zu mir nach Hause ein.«
    Hinkebein hat recht. Man sollte sich nicht in etwas einmischen, das einen nichts angeht.

XV
    Der Eingang zur Hölle
    A rquimaes , Arturo und Alexia hatten große Mühe, Demónicus’ Patrouillen auszuweichen. Mit jeder Stunde waren mehr Soldaten hinter ihnen her, und des Öfteren wären sie ihnen um ein Haar in die Hände gefallen.
    Auch die Wilden aus den Sümpfen kamen ihnen gefährlich nahe, doch Arturo hielt sie mit Pfeil und Bogen in Schach. Jedes Mal, wenn sie einen seiner Pfeile durch die Luft zischen hörten, flohen sie entsetzt zwischen die hohen Farne. Sie wussten, dass eine Wunde die Echsen anlocken würde, die bekanntermaßen eine große Schwäche für Blut hatten. Deswegen zogen sie es vor, den direkten Kampf zu meiden und mit ihren langen Blasrohren aus dem Hinterhalt anzugreifen.
    »Wir könnten den Wald von Amórica durchqueren«, schlug Arquimaes vor. »Dann kämen wir zügiger voran und könnten unsere Verfolger leichter abschütteln. Auf diese Weise würden wir uns die Wilden vom Leib halten und wären nicht länger den Angriffen der gefährlichen Echsen ausgesetzt.«
    »In den Wäldern wimmelt es nur so von Geächteten, die uns umbringen würden«, wandte Alexia ein.
    »Ich ziehe die Geächteten den Gefahren der offenen Ebene vor, wo es keinen Schutz gibt«, entgegnete Arturo, der bereits wie ein Krieger dachte. »Die Wälder sind sicherer für uns, dort können wir uns besser verstecken.«
    »Ich bin ganz deiner Meinung«, sagte Arquimaes.
    »Ich habe eine Idee, die wir gleich heute Nacht in die Tat umsetzen können«, versprach Arturo.
    Vorsichtig ritten die drei weiter. Sie mieden kleinere

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