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Die Schwarze Armee 02 - Das Reich der Dunkelheit

Die Schwarze Armee 02 - Das Reich der Dunkelheit

Titel: Die Schwarze Armee 02 - Das Reich der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Santiago García-Clairac
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schwarzem Granit! Allein seine Größe, die der eines Wachturms entsprach, flößte Respekt ein, und schon der Schatten, der auf die dunkle Höhlenwand geworfen wurde, wirkte majestätisch.
    „Beeindruckend!“, murmelte Arturo vollkommen überwältigt. „Er sieht aus, als lebe er.“
    Alles an dem Drachen strömte Ruhe aus. Lediglich in seinen Augen schien Leben zu sein. Auch wenn es offensichtlich war, dass er nicht atmete, wirkte er sehr lebendig. Von der Decke tropfte Wasser auf ihn herab, so als wolle es den Stein sauber halten.

VI
    D ER R EANIMATOR
    C RISTÓBAL HAT MICH abgeholt. Seit Metáfora nicht mehr mit mir spricht, leistet er mir Gesellschaft. Wann immer es möglich ist, bringt er Mireia mit. Er versteht sich sehr gut mit ihr und himmelt sie an.
    „Bist du nun in Mireia verliebt oder nicht?“, frage ich ihn.
    „Pah, Mädchen interessieren mich überhaupt nicht“, antwortet er in einem Ton, der mir zeigen soll, dass er alles unter Kontrolle hat.
    „Dafür, dass du dich nicht für Mädchen interessierst, bist du ziemlich oft mit ihr zusammen, oder?“
    „Na ja, sie ist immer so alleine und braucht ein wenig Gesellschaft. Schau mal, da ist sie! Wenn wir nicht wären, würde sie sich furchtbar langweilen und nur dumm rumsitzen. Nicht mal Horacio will mehr was mit ihr zu tun haben.“
    Alle in der Schule wissen, dass er verrückt nach ihr ist, aber jetzt tut er so, als hätte er kein Interesse an ihr.
    „Außerdem bin ich noch zu jung für Weibergeschichten … Ich will erst mal ein Ritter werden, wie du! Wann verrätst du mir endlich das Geheimnis deines Drachen? Und wann kann ich mir einen auf die Stirn tätowieren lassen?“
    „Ich hab dir schon tausendmal gesagt, dass das kein Tattoo ist! Und ich rate dir, lass dir nichts ins Gesicht tätowieren. Sonst sieht dich jeder an, als wärst du nicht ganz dicht.“
    „Aber die Mädchen finden dich cool. Zuerst Metáfora und jetzt Mireia …“
    Mireia kommt uns lächelnd entgegen. Sie scheint sich wirklich zu freuen, uns zu sehen. Aber irgendwie blicke ich nicht durch bei ihr. Ich weiß nicht, warum, aber so richtig kann ich ihr nicht trauen.
    „Hallo, ihr zwei! Ladet ihr mich ein?“
    „Also, eigentlich haben wir keine Zeit“, sagt Cristóbal wichtigtuerisch. „Wir haben viel zu tun … Aber wir wollen mal eine Ausnahme machen, weil du’s bist“, fügt er hinzu, überzeugt davon, dass Mireia ihm das abnimmt. „Was möchtest du denn?“
    „Eine Limonade. Irgendwo, wo wir in Ruhe reden können. Ich hab dir einiges zu erzählen, Arturo.“
    „Wir können ja in die Cafeteria am Marktplatz gehen“, schlage ich vor. „Da stört uns keiner.“
    „Guck mal, da ist ja auch deine Freundin Metáfora … mit Horacio! Ich hoffe, die wollen nicht ausgerechnet dahin, wo wir auch hinwollen“, sagt Mireia.
    „Glaub ich nicht“, antworte ich gespielt gleichgültig.
    Wir gehen in Richtung Marktplatz. Aus den Augenwinkeln beobachte ich, wie Metáfora und Horacio in eine andere Straße einbiegen. Aber weil alle Wege nach Rom führen, wie es so schön heißt, treffen wir uns vor der Tür der Cafeteria wieder. Das Leben besteht aus lauter Zufällen.
    „Hallo, Horacio“, sagt Mireia. „Hallo, Metáfora.“
    Horacio schaut mich ernst und durchdringend an. Ich weiß nicht, wie ich das verstehen soll.
    „Hallo, Arturo“, begrüßt er mich.
    „Hallo, Horacio, alles klar?“
    Wir gehen hinein. Jedes Grüppchen sucht sich einen Tisch, möglichst weit weg vom anderen.
    Auch wenn ich mich bemühe, nicht zu ihnen hinüberzuschauen, muss ich zugeben, dass ich etwas nervös bin. Metáfora und Horacio zusammen zu sehen ärgert mich riesig. Aber ich versuche, mich zu beherrschen.
    „Also, Mireia, dann schieß mal los!“, fordert Cristóbal unsere Freundin auf. „Was gibt es denn so Interessantes? Erzähl schon!“
    „Ich hab was rausgekriegt“, flüstert sie ganz leise, so als wolle sie uns ein wichtiges Geheimnis verraten. „Ihr werdet’s kaum glauben … Kann sein, dass ich den Mann kennengelernt habe, der Metáforas Vater als Letzter lebend gesehen hat!“
    „Und woher willst du das wissen?“, frage ich ungläubig.
    „Mein Vater kennt einen Arzt, der sich auf Reanimationen spezialisiert hat. Du weißt schon, einer von denen, die Tote wiederbeleben.“
    „Ein Reanimierer?“, fragt Cristóbal.
    „Reanimierer oder Reanimator, man kann beides sagen, glaub ich.“
    „Es gibt Apparate, die Tote durch Stromstöße wieder ins Leben zurückholen. So was

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